Herbst in Nizza: Die Stadt an der französischen Riviera in 48 Stunden erleben

CC-Autor Jörg Bertram zeigt, wie schön die Stadt an der Côte d’Azur im goldenen Herbst ist

„Als ich verstanden hatte, dass ich dieses Licht jetzt jeden Tag sehen würde, konnte ich mein Glück kaum fassen“, hat Henri Matisse einst über seine Wahlheimat geschrieben. Wer Nizza im Herbst besucht, darf sich nicht nur über das Licht, sondern auch über milde Temperaturen und die Magie einer nach dem Sommer entschleunigten Metropole freuen.

Tag 1

08:30 Croissants und Kaffee auf dem Marché aux Fleurs sind ein must. Früh morgens trifft man hier das ganze Jahr über Einheimische, die ihren Tag mit einem Bad im Meer beginnen.

09:00 Beim Tour Bellanda – unweit vom Blumenmarkt und dem ikonischen #ILOVENICE-Schild – führt ein öffentlicher Aufzug hinauf zur Colline du Château mit 360°-Traumblick. Auf der Ostseite vom Schlosspark geht es über die Montée Eberlé zurück in
die Altstadt.

10:00 Auf der Rue Catherine Ségurance mit ihren hübschen Cafés, Galerien und Antiquitäten-geschäften angekommen, versteckt sich in Höhe der Nummer 28 das Village Ségurance, eine altmodische Einkaufspassage mit 36 Antikläden, die von Kitsch bis
Kunst alles bieten.

11:00 Für die knapp 20 km vom Zentrum bis zur Fondation Maeght in Saint-Paul-de-Vence sollte man 40 min. einplanen. Das Staustehen lohnt sich, denn das Privatmuseum samt Skulpturengarten ist ein magischer Ort mit rund 10.000 Kunstwerken und einzigartiger Architektur. www.fondation-maeght.com

13:30 Das Maeght-Museumsrestaurant Sous les Pins wird von Sternekoch Samuel Victori (Les Agitateurs, Nizza) betrieben. Ebenso kunstvoll isst man im legendären Colombe d’ Or. Künstler wie Picasso, Miró oder Chagall haben ihre Mahlzeiten hier einst mit Bildern bezahlt. www.lesagitateurs.com,www.la-colombe-dor.com

16:00 Wieder zurück in der Stadt, ist das thermalwassergespeiste Römische Bad im Hôtel du Couvent der perfekte Ort zum Entspannen. Nicht-Hotelgäste müssen vorab ein Spa-Treatment buchen, um den im antiken Stil gehaltenen Jungbrunnen sowie den Pool im Garten besuchen und genießen zu können. www.hotelducouvent.com

18:30 Nizza ohne einen Besuch im Trésors Publics? „Inimaginable pour moi!“ Der Concept-Store in der Altstadt offeriert fein Kuratiertes aus
französischen Traditionsbetrieben und Manufakturen.
www.tresorspublics.com

20:00 Abendessen über den Dächern von Nizza – genauer gesagt, auf dem Rooftop vom Anantara Plaza. Mit Blick aufs Meer genießt man hier im Seen by Olivier Crossover-Cuisine von Gastro-Zampano Olivier da Costa. Unbedingt probieren: schwarzer Miso-Kabeljau und Lammkoteletts à la Milanese!
www.anantara-hotels.com

22:00 Echt praktisch: Den zweiten Teil der riesigen Anantara-Dachterrasse bespielt Olivier da Costa mit einer eleganten Loungebar – perfekt für einen Absacker unterm Sternenhimmel.

Tag 2

10:00 Blumen, Kräuter und eine Prise Meer: Wer den Geruch der Côte d’Azur mit nach Hause nehmen möchte – oder schon immer vom eigenen Eau de Toilette geträumt hat –, belegt bei Molinard einen Parfümworkshop. Eher der aktive Typ? Rennradfahren ist in Frankreich Volkssport! Wer’s ausprobieren möchte, leiht sich im Café du Cycliste beim Port Lympia ein Top-Bike. Ambitionierte wagen sich so ausgestattet über die Basse Corniche nach Monaco. Weniger Sportliche radeln stattdessen über die Promenade des Anglais in Richtung Cannes. www.molinard.com,www.cafeducycliste.com

13:00 Das Restaurant Gina an der Place Masséna ist ein richtiges Gute-Laune-Restaurant mit herrlich unkomplizierter Küche und einem guten Rosé. Meine Favoriten: Fritto Misto mit Wasabi-Mayonnaise und die köstlichen Lobster-Spaghetti. www.restaurantgina.com

14:30 Statt Dessert im Restaurant gibt’s Süßes im Maison Auer bei der Oper. Die Pralinen und Geleefrüchte der traditionsreichen Chocolaterie sind kleine Kunstwerke, und auch das Ambiente steht für Hochgenuss. www.maison-auer.com

15:30 Ein Besuch der Villa Ephrussi de Rothschild in Saint-Jean-Cap-Ferrat entführt in die Blütezeit des Wintertourismus an der Côte d’Azur. Die Residenz der exzentrischen Beatrice Ephrussi de Rothschild sowie die Wasserspiele und die neun Themengärten sind atemberaubend. Wer auf so viel Dekadenz anstoßen möchte, kann dies im eleganten Teesalon der Villa tun. www.villa-ephrussi.com

20:00 Im Restaurant Jan in der Altstadt trifft Südfrankreich auf Südafrika. Das Ergebnis: eine köstliche Melange, die Sternekoch Jan Hendrik van der Westhuizen im opulenten Ambiente und begleitet von erlesenen Tropfen servieren lässt. www.janonline.com

22:30 Kleine Weinbars gibt’s in Nizza wie Kieselsteine am Strand. Mein Favorit heißt Le Béthel, befindet sich im romantischen Innenhof der Église Saint-Jacques-le-Majeur und wird von der dortigen Kirchengemeinde betrieben. Feste Preise gibt es nicht. Jeder zahlt, was er will oder kann. Auch das ist die Côte d’Azur! (unbedingt vorab die Öffnungs-
zeiten prüfen: www.bethel-riviera.co)

Hotelempfehlungen

1. Negresco
Die zarten Liftings der letzten Jahre stehen der Grande Dame unter den Luxushotels an der Côte d’Azur gut zu Gesicht. Besonders das neue, 750 m2 große Spa und das aufgefrischte Sternerestaurant Le Chantecler wissen zu glänzen. Die Bar Le 1913 verweist auf das Eröffnungsjahr des weißen Hauses mit der rosa Kuppel und präsentiert sich herrlich aus der
Zeit gefallen – so wie auch die frisch renovierten Zimmer und Suiten den Hang zum Glamour längst vergangener Zeiten nicht verbergen wollen.
www.negresco.com





2. Anantara Plaza Nice
Als entspanntes Grandhotel der neuen Generation präsentiert sich das Anantara Plaza in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Nobelboutiquen der Stadt. Hübsch: Die Mehrzahl der insgesamt 151 Zimmer und Suiten verfügt über Mini-Balkone mit Blick über die Palmen im Jardin Albert 1er aufs Meer. Noch aussichtsreicher geht es auf der großen Dachterrasse mit angesagtem Restaurant und edler Loungebar zu. Wie in allen Anantara-Häusern zeichnet sich das Spa-Angebot durch seine Vielzahl an Treatments auf höchstem Niveau aus.
www.anantara.com





3. Hôtel du Couvent
In einem ehemaligen Nonnenkloster aus dem 17. Jh. untergebracht, fühlt man sich im Hôtel du Couvent dem Himmel ganz nah – was sicher auch an der Hügellage über der Altstadt liegt. Wer nicht im 2,5 ha großen Garten lustwandeln oder im Katakombenbad abtauchen möchte, kann auch Brotbackkurse oder Yogastunden buchen. Das edel-puristische Ambiente passt ebenso zu diesem außergewöhnlichen Refugium wie das Farm-to-Table-Konzept in den beiden Restaurants, wo man an langen Gemeinschaftstischen oder im Gemüsegarten sitzt.
www.hotelducouvent.com





4. Maison Albar – Le Victoria
Im vergangenen Jahr eröffnet, ist das Maison Albar neben dem Anantara das zweite 5*-Hotel im sogenannten „Goldenen Quadrat“ der Stadt. Die 132 Zimmer und Suiten zeigen sich vom Art-Déco-Stil inspiriert. Im Dachterrassen-Restaurant Taulissa zeichnet mit Glenn Viel ein Drei-Sterne-Koch fürs kulinarische Konzept verantwortlich. Ebenfalls ein Hochgenuss: das ORIA-Spa mit Innenpool. Schönster Platz zum Sonnenuntergang: die in Yves-Klein-Blau gehaltene Bar auf dem Rooftop. www.maison-albar-hotels.com