Mandarin Oriental Bangkok
DIE Hotellegende
Die Lichtschalter wirken absichtlich antiquiert. Kein modernes Touchscreen-Zeug, sondern Kippschalter wie vor 50 Jahren. Dazu auch noch gut beschriftet. Nostalgie im Detail sozusagen.
Das Oriental besteht aus 3 Flügeln: River Wing, Author's Wing und Garden Wing. Letzterer wirkt doch sehr altmodisch. Die Zimmer in diesem Trakt sind zudem mit unterschiedlichen Niveaus, sprich teilweise Treppen, ausgestattet. Angeblich aber sehr beliebt bei amerikanischen Honeymoonern. Vor allem die Superior River Rooms sind ein Schnäppchen. Sie sind gut aufgeteilt, haben ein schönes Bad, eine kleine begehbare Garderobe und einen wunderbaren Blick auf den Chao Phraya River. Hervorragender "value for money"! Auf den Gängen stehen Schirmständer mit Schirmen zur freien Entnahme. Am oberen Ende der Zimmerskala befinden sich die Corner-Deluxe- und Author-Suiten die natürlich auch alle generalrenoviert wurden, dabei aber ihren nostalgischen Charme nicht verloren haben. Da stimmt dann wirklich alles.
Und vor dem Bett steht eine große alte Reisetruhe, die wiederum die goldene Mitte zwischen Modernität und Tradition, die das Oriental so erfolgreich beschreitet, vergegenwärtigt. Die Deluxe-Suiten sind ca. 90 Quadratmeter groß, im River Wing gelegen, an der Längsseite des Gebäudes dem Fluss hin zugewandt und hören auf klingende Namen wie "Barbara Cartland", "Graham Greene" oder "Norman Mailer". Alle sind unterschiedlich dekoriert.
Gute Beschreibungen dazu gibt es auf der Mandarin-Oriental-Homepage. Die vier "Author's Suiten" sind im kleinsten und ältesten (historischen) Teil des Hotels untergebracht. Jede ist ca. 100 Quadratmeter groß, opulent und zum Teil original antik dekoriert. Und wer es noch luxuriöser will, dem bleiben die drei Top-Suiten des Hauses zur Auswahl: Siam, Selondia und Oriental, zwischen 140 und 300 Quadratmetern am Top Floor des River Wings.
Restaurant technisch wird im Oriental nichts ausgelassen.Das französische "Normandie" ist das teuerste Restaurant Thailands. Das "Lord Jim's", das schon in Richtung Designlokal geht, wahrscheinlich eines der besten Fischrestaurants der Welt. Ein Gartencafé mit thailändischen Gerichten und das berühmte Abendbuffet auf der Terrasse runden das kulinarische Angebot ab. Und auch die Bamboo Bar mit Live-Jazz ist eine Institution in Bangkok. Fitness- und Wellnessfans kommen natürlich auch nicht zu kurz, sie müssen allerdings mit der hauseigenen Oriental-Barke den Fluss überqueren. Das Spa ist nämlich vis-à-vis untergebracht. Sie können zwischen thailändischen, marokkanischen oder Ayurvedabehandlungen wählen. Im gleichen Trakt über dem Fluss ist übrigens auch das thailändische Restaurant des Oriental untergebracht.
Fazit: Die Lage am Fluss ist nicht wirklich ideal fürs Business, dafür aber spektakulär. Das Oriental ist nach wie vor ein Weltklassehotel mit viel Charme, obgleich der Wettbewerb stärker geworden ist. Für Bangkok-Neulinge auf Sightseeing-Tour mit einer traumhaften Lage aber sicher die perfekte Wahl.
Mag. Alexander Neuhuber