Perfekt für … alle, die nicht unbedingt ein klassisches Urlaubshotel suchen und den Charme stilvoll in die Jahre gekommener Luxusherbergen zu schätzen wissen
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Terrasse
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Lounge
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Suite
Die gute Nachricht: Es gibt ihn noch, den leisen Luxus. Die schlechte: Mitunter ist er gar nicht leicht zu finden. Das gilt auch für das im alten Fischerquartier von St. Tropez gelegene La Ponche, an dessen winzigem Eingang man schnell einmal (oder, wie in unserem Fall, gleich mehrfach) vorbeiläuft. Was kein Wunder ist, denn schließlich war das Haus vor seinem Aufstieg zu einer der ersten Adressen der Stadt nichts weiter als eine einfache Eckkneipe mit ein paar Chambres. Doch dann kamen die 50er-Jahre – und mit ihnen die Stars. Das La Ponche avancierte zum angesagten Hotspot für (Lebens-)Künstler wie Romy Schneider, Jean-Paul Sartre oder Gunter Sachs. Traf man sich unter der Woche zum Diner am Boulevard Saint Germain in Paris, stieß man am Wochenende mit einem Anisé in der Bar vom La Ponche an. Dass der Esprit von damals auch heute noch durch die verwinkelten Treppenhäuser und kleinen Salons weht, ist Fabrizio Casiraghi zu verdanken. Acht Monate hat der junge Innenarchitekt im vergangenen Jahr gebraucht, um die Hotelikone von Grund auf zu renovieren und dabei im Grunde doch wie früher aussehen zu lassen. Würde heute die Bardot über die schwarz-weißen Marmorböden stöckeln oder Charles Aznavour in der immer noch legendären Bar ein Chanson zum Besten geben, es würde nicht verwundern …
Modern – und gleichzeitig traditionell provencalisch – ist in diesem Ambiente höchstens die erstklassige Küche von Chefkoch Thomas Danigo, der auf einer blumenumrankten Terrasse Ceviche von der Dorade mit Basilikumsorbet, gefolgt von Erbsen-Gazpacho und Wildspargel an Yuzu-Hollandaise servieren lässt. Kaum weniger ein Hochgenuss sind die vielen kleinen Details, die das La Ponche zum magischen Ort machen: der Krug hausgemachte Limonade nachmittags auf dem Zimmer, die schweren und vor der Übergabe stets noch einmal auf Hochglanz polierten Messingschlüssel – oder aber der himmlische Hotel-Raumduft, nach dessen Namen man gefragt hat und der einem dann bei der Abreise von der Concièrge mit einem Lächeln überreicht wird.