Solo-Reisende, Brautpaare sowie Design- und Wellness-Junkies, die mitten im touristischen Epizentrum und dennoch ruhig und stilvoll logieren wollen
Das umwerfende Marmorstiegenhaus und der omnipräsente Naturstein Travertin versprühen Glamour. Vorhänge, die aus Leinen scheinen, aber aus recyceltem Plastik bestehen, sowie kunstvoller „Cocciopesto“-Putz, edle Messingtüren und massive Eichenmöbel garantieren unaufdringlichen Glanz. Es wurde sichtlich groß gedacht – und dabei auf Kleinigkeiten vergessen. Zum Beispiel müsste der Schmink- bzw. Rasierspiegel im Bad des getesteten Superior Deluxe Rooms halbwegs auf Augenhöhe positioniert sein, um ihn auch bequem nützen zu können.
Das All Day Dining-Restaurant „Bivium“ hat einen logenartigen, begrünten Outdoor-Bereich – was toll ist in der warmen Jahreszeit. Muss man drinnen sitzen, hält sich der Charme allerdings in engen Grenzen. Glücklicherweise lenken die aufliegende „New York Times“ (erfrischend, dass Print in diesem Highend-Tempel noch seine Nische findet!), hausgemachte Brote und süße Verlockungen sowie ein frischgepresster Saft aus Melone, Birne, Apfel und Ingwer davon ab.
Klar, das Thema Gesundheit ist ureigenes Terrain von Six Senses. Daher zieren auch Vorträge von Gast-Physios (gegen Gebühr) und kostenlose Olivenölverkostungen das Wochenprogramm. So richtig zeigt das Hotel aber erst im Untergrund, was es in Sachen Wellbeing draufhat. Das Spa ist ein wahr gewordener Traum, der an einladender Helligkeit und Eleganz nur schwer zu überbieten ist. Das römische Bade-Ritual mit Hamam, Dampfbad, Sauna und unterschiedlich temperierten Wasserbecken (10 – 12° C, 29 – 31° C sowie 36 – 38° C) erfreut sich größter Beliebtheit. Daneben gibt es gefühlt noch dutzende Treatments – bis hin zum großen Versprechen, dass „unsere Experten-Programme lebensverändernd sein können.“