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48 Stunden in Florenz: Ein Travelguide durch die "kleine Weltstadt"

Das sind die wichtigsten Hotspots!

      

Es gibt wohl kaum einen anderen Ort, an dem so viele weltbekannte Künstler lebten, wie Florenz. Wer die „kleine Weltstadt“ besucht, begegnet ihren Werken auf Schritt und Tritt. CC-Autorin Kiki Baron hat sich für uns auf Spurensuche begeben.

1. Tag

9:00: Übernachtet man im NH Collection Porta Rossa , dem ältesten Hotel Italiens, umgarnen einen 700 Jahre Stadtgeschichte – egal, ob man das Haus nach dem opulenten Frühstück durchs vordere oder hintere Portal verlässt. Sowohl die Via Porta Rossa als auch die Via delle Terme , beide von prachtvoller Renaissance-Architektur geprägt, sind von hübschen Boutiquen gesäumt.

10:00: Bevor sich die Massen über die berühmte Ponte Vecchio mit ihren Juwelengeschäften wälzen, kann man um diese Uhrzeit noch locker bummeln. Am Ende der Brücke befindet sich rechter Hand Mannelli , ein Shop mit hochwertigen Taschen, die von florentinischen Handwerksmeistern gefertigt sind. Weiter geradeaus geht’s zum kolossalen Palazzo Pitti mit sieben Museen. Fashion-Fans empfehle ich das Museo della Moda e del Costume . Die erstaunliche Sammlung umfasst Mode und Accessoires vom 18. Jh. bis zur Gegenwart sowie Film- und Theaterkostüme.

11:00: Über die Ponte Vecchio zurück ins Viertel San Giovanni und ins Museo Ferragamo . In der wunderbar kuratierten Ausstellung ist der Werdegang des legendären Schuhfabrikanten anhand seiner Kreationen dargestellt. Jedes einzelne Paar ist zum Verlieben. Großformatige Fotos zeigen, welcher Filmstar zu welchem Anlass die Prachtstücke zur Schau trug. Bevor man ohnmächtig vor Begeisterung wird: Die roten Pailletten-Pumps von Marilyn Monroe erleben in der Ferragamo Boutique gerade eine Renaissance und sind dort zu erwerben.

12:00: Die Piazza della Signoria ist der vielleicht beeindruckendste Platz in Florenz. Hier steht der Palazzo Vecchio mit seinem 94 m hohen Turm und davor der überlebensgroße David von Michelangelo. Außerdem befindet sich hier auch das Stammhaus vom Luxuslabel Gucci , das sich heute mit eigenem Museum über drei Stockwerke erstreckt.

13:00: Stärkung gefällig? In der Via dei Neri lockt All’Antico Vinaio gleich mit drei Sandwichläden. Es sind knusprige Panini, die je nach Gusto dick belegt werden und lecker schmecken. Nicht weniger berühmt sind die Fressbuden auf der Piazza San Martino . Lieber in aller Ruhe lunchen? Die noble Degusteria Italiana ist auf erstklassigen Käse, Wild und Trüffel spezialisiert.

14:00: Ein paar Schritte entfernt liegen die Uffizien . Im 16. Jh. im Auftrag von Cosimo I. de’ Medici als Kontorhaus erbaut, füllte sein Sohn den gewaltigen Komplex mit einer Kunstsammlung. Hier ist alles vertreten, was Italien an Renaissance-Künstlern zu bieten hat: Botticelli, Leonardo da Vinci, Veronese, Tintoretto und Caravaggio, um nur einige zu nennen. Tickets sollte man unbedingt vorher online reservieren. Und zwischendurch bei einem Kaffee auf der Dachterrasse verschnaufen.

16:00: Über die Via dei Calzaiuoli erreicht man den Duomo di Santa Maria del Fiore . Die Kathedrale ist die viertgrößte Kirche der Christenheit und wurde zwischen dem 13. und 15. Jh. erbaut. Der monumentale Marmordom imponiert vor allem dank seiner weißen, von dunkelgrünen Streifen durchdrungenen Fassaden, die auf den ersten Blick wie symmetrische Malerei auf Canvas wirken.

17:00: Vielleicht noch bei Bottega Veneta gegenüber vom Palazzo Strozzi reinschauen, bevor man die bunte Fantasiewelt der Officina Profumo-Farmaceutica di Santa Maria Novella betritt (Via de’ Tornabuoni 71R). Der Flagship-Store des Traditionsbetriebs liegt in der Via della Scala 16 und ist noch reizvoller. Der einstige Klosterkomplex ist heute Museum, Parfümerie und Kräuterladen in einem. Den Duft „Acqua della Regina“ ließ Caterina de’ Medici übrigens bereits 1533 kreieren.

18:00: Ein Gläschen Wein im Stehen? Ein Comeback erleben die „Buchette del Vino“. Das sind unscheinbare, bogenförmige Öffnungen in Adelshäusern, hinter denen sich große Holzfässer versteckten. Winzer der Toskana schenkten durch die bauchigen Löcher bereits im Mittelalter aus. Heutzutage befinden sich dahinter schmucke Vinotheken. Beispielsweise auf der Piazza degli Strozzi 2 beim Caffè Odeon .

20:00: Dinner im Brandolino . Das schicke Restaurant in historischen Gemäuern serviert zeitgemäße toskanische Küche der Extraklasse, sei es Burrata mit Trüffeln, handgemachte Ravioli mit Pecorino oder deftiges Dry-Age-Steak am Knochen.


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Ponte Vecchio
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Santa Maria Novella
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Piazza del Duomo
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Palazzo Pitti
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2. Tag

9:00: Raus aus dem Touristenrummel, rein ins Viertel Santa Croce, und ab zum Mercato di Sant’Ambrogio auf der Piazza Lorenzo Ghiberti. In der 1873 errichteten Halle werden all die feinen Erzeugnisse der Toskana angeboten. Morgens erlebt man hier noch authentisches Florentiner Leben. Und die Händler offerieren gern Probehäppchen. Eine Cafeteria sowie eine Trattoria gibt’s auch.

10:00: Quasi um die Ecke liegt die Casa Buonarotti , ein prächtiges Stadthaus, das Michelangelo für die Familie gekauft hat. Ausgestellt werden frühe Werke des genialen Künstlers sowie Zeichnungen, Skizzen und Modelle.

11:00: Zwei Straßen weiter an der Piazza di Santa Croce liegen die Lederwerkstätten Michelangelo , eine reizvolle Adresse, um nach qualitätvollen Mitbringseln zu stöbern

12:00: Jenseits der Arno-Brücke Ponte alle Grazie lockt das Museo Stefano Bardini . Wenig besucht, erlebt man in diesem Palast mit kunstvoll gearbeiteten Holzdecken, was der namensgebende Kunsthändler, Restaurator und Fotograf im Laufe seines Lebens gesammelt und 1922 der Stadt vermacht hat. Werke von Tiepolo und Donatello sind dabei sowie frühchristliche Taufbecken, Ikonen, antike Truhen oder auch einzigartige Tapeten aus Leder.

13:30: Zurück über den Fluss in die Pasticcerica & Bistro Melaleuca . Hausgemachtes Gebäck, Salate und Eierspeisen, alles liebevoll zubereitet, sind hier der Hit. Alternativ bietet sich das gehypte Caffè dell’Oro im Hotel Portrait mit exquisiten Tapas und Blick auf den Ponte Vecchio an.

15:00: Zeit fürs Museo Galileo , weltweit eines der bedeutendsten seiner Art. Die Ausstellung ist Galileo Galilei gewidmet, dem unvergleichlichen Universalgelehrten (1564 – 1642) und Todfeind der katholischen Kirche. In der Sammlung sind optische, astronomische und chirurgische Geräte zu bewundern. Darunter Planetenmodelle, das erste Teleskop sowie Fernrohre, mit denen der Physiker und Astronom seine Entdeckungen machte. Sein berühmtester Spruch nach Verurteilung durch die Inquisition: „Und sie bewegt sich doch“. Die Erde um die Sonne nämlich.

16:30: Santa Croce: Die Franziskanerkirche im gleichnamigen Quartier ist berühmt für ihre Grabmäler. Hier ruhen unter anderem Galileo, Dante, Michelangelo, Machiavelli und Rossini. Die halbrunde Straßenführung am Westende umschloss in römischer Zeit ein Amphitheater. Dort findet man am Eingang der Osteria San Fiorenzo auf der Via Borgo dei Greci noch eines der alten Weinfenster.

17:00: Fast ein Geheimtipp: die Fondazione Franco Zeffirelli . Der italienische Regisseur war berühmt für aufwendige Inszenierungen. Permanente und wechselnde Ausstellungen führen in Zeffirellis künstlerische und künstliche Welten. Jetzt sogar mit Augmented Reality, die Besucher in bisher ungesehene Archive leitet.

18:00: Auf dem Weg zum Aperitif im romantisch-lässigen La Ménagère lohnt sich ein Blick in den Innenhofgarten des Palazzo
Medici Riccardi.

19:00: Dinner in der Cantinetta Antinori . Weinliebhabern dürfte der Name bekannt sein. Auch die Speisen sind Spitzenklasse. Ob Scampi, Mandilli-Pasta mit hausgemachtem Pesto oder tagesfrischer Fisch, alles köstlich! Nicht zu vergessen der warme Birnenkuchen mit Mascarpone. Kalorienzählen später.


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Mercato di Sant‘ Ambrogio
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Cantinetta Antinori
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Ponte alle Grazie
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Palazzo Medici



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