Die Top 6 der besten Gourmet-Restaurants in Berlin
Die Hauptstadt bittet zu Tisch!
Haute Cuisine statt Currywurst: In Deutschlands Hauptstadt begeistert gerade eine junge Garde kreativer Küchenchefs und Gastroprofis die Gourmets!
1. Brasserie Scirocco
Kurfürstendamm Ecke Fasanenstraße, da war doch was? Richtig, das Luxushotel Kempinski, kurz „Kempi“, das heute als Bristol brilliert. Und ja, auch das bekannte Reinhard’s, das West-Berliner Promi-Wohnzimmer zahlreicher Stars und Sternchen, das im letzten Sommer dicht gemacht hat, befand sich hier ... Danach sah es an der bekannten Ecke trübe aus. Bis der Berliner Gastronom Felix Brandts übernahm und nun mit der Brasserie Scirocco frischen Wind auf die Sonnenseite des Ku‘damms bringt – Sehen-und-Gesehen-Werden ist beim Publikum von 20 bis 90 nach wie vor angesagt. Wie schon früher befinden sich die schönsten Logenplätze oben auf dem großzügigen, geschwungenen Balkon, mit einem herrlichen Blick auf das bunte Ku‘damm-Treiben. Executive Chef Nadav Kundel hat eine moderne Mischung aus internationalen Klassikern und mediterran-nahöstlichen Gerichten auf die Speisekarte gesetzt. So gibt es Beef Tatar, Double Cheeseburger und Caesar Salad ebenso wie gegrillte Baby-Zucchini, Yellowtail-Crudo, Steak frites und gegrillten Oktopus. Auch zum Frühstücken ist die Ku‘damm-Ecke wieder eine angesagte Adresse: Ab 6.30 Uhr gibt es im Scirocco Frühstück à la Carte oder als Büffet – für Hotel- wie auch für externe Gäste. Nebenan, im ehemaligen „Kempi-Grill“, eröffnet Felix Brandts zudem in Kürze ein Fisch-Restaurant, und der einstige KPM-Salon wird zu einer Eisdiele. www.scirocco-berlin.com
2. Dry Gin & Beef Club
Gin und Beef? Beides nicht gerade die brandaktuellsten Trends, auch wenn beides in der Gastronomie gerade gut läuft ... Dass sie auch gut zusammenpassen, zeigt der Dry Gin & Beef Club in Mitte, genauer gesagt in der Oranienburger Straße am ehemaligen Tacheles-Gelände, wo sich gerade wieder großstädtisches Leben entwickelt. Im ehemaligen Kunsthaus Tacheles befindet sich bereits das schwer angesagte Restaurant Verōnika im Museum Fotografiska und in der Nähe das Root im Hotel Telegraphenamt. Nicht umsonst zieht der Standort immer mehr internationales, kosmopolitisches Publikum an. Daher hat Gastronom Michael Wilhelmer auch ordentlich Geld in die Hand genommen – und das sieht man dem hochwertigen Ambiente in Schwarz, Weiß und Grau auch an. Im Sommer ist zudem die große Terrasse ein echter Anziehungspunkt. Das Konzept des The Dry Gin & Beef Club ist denkbar einfach und schnörkellos: Man schaffe ein modernes, zeitgemäßes Design mit „industrieller Ästhetik, stelle möglichst viele ausgesuchte Gins aus aller Welt – über 600 – in die Bar, grille exzellentes Rindfleisch von Filet bis Tomahawk exakt auf den Punkt, arbeite generell nur mit besten Zutaten und schaffe zudem eine glamouröse Atmosphäre, die der weltläufigen Klientel gefällt. berlin-gin-beef-club.de
3. Der Weinlobbyist
Nein, ganz neu ist der Weinlobbyist nicht. Sommelier Serhat Aktas, der zu den Top 50 seiner Zunft in Deutschland zählt, hat ihn bereits mitten in der Coronazeit als reine Weinbar mit Fingerfood und eher bescheidenem, deutsch-österreichischem Weinangebot in Schöneberg eröffnet. Jetzt er hat sich quasi neu erfunden. Inzwischen gibt es im Weinlobbyisten nicht nur mehrere hundert Weinpositionen, sondern auch eine der umfangreichsten und am besten sortierten Sektkarten Deutschlands, die schon mehrfach ausgezeichnet wurde. Und auch kulinarisch ging es stetig voran. Ein sympathisch-kreativer Küchenchef wurde eingestellt, aus kleinen Gerichten entwickelten sich mehrgängige Menüs, sodass das Lokal inzwischen vom Gault-Millau nicht nur als Weinbar, sondern auch als Restaurant empfohlen wird. Und wenn es Sommer ist in der Hauptstadt, genießt man erstklassige Weine und vorzügliches Essen in einem der schönsten Hinterhöfe Berlins. Außerdem sind bei Aktas im Weinlobbyisten
regelmäßig Spitzenwinzer zu Gast. www.derweinlobbyist.de
4. Papillon
Es vibriert. Nicht heftig, nicht durchgängig, aber es ist zu spüren, dass die S-Bahn quasi über die Köpfe rollt. Im alten West-Berlin, direkt am Bahnhof Zoo, hat mit dem Papillon ein besonderes Restaurant eröffnet. Am frühen Abend Restaurant mit einer hervorragenden mediterran-levantinischen Küche und am späteren Abend, so ab 23 Uhr, mit Club-Vibes. Dann legen DJs auf und es darf getanzt werden. Dass mit dem Vibrieren hat sich dann erledigt, die Bässe sind stärker. Restaurant mit Club, das ist nicht ganz neu in Berlin. Es gibt etwa das Sage und das Spindler & Klatt. Papillon-Betreiber Felix Brandts ist in der Gastronomie- und Eventbranche ebenfalls kein Unbekannter, kennt den Berliner Markt und betriebt auch die neue Brasserie Scirocco am Kurfürstendamm. Die Räumlichkeiten, zwei große Gewölbe unter den Bahngleisen, sind zu einem schicken Casual-Dining-Refugium geworden, mit 140 Sitzplätzen alleine im Restaurant, einer Bar und inzwischen auch noch mit Terrasse. „Den Ort kennt eigentlich jeder, aber die Idee, dort einen zeitgemäßen Restaurant-Club zu eröffnen, hatte keiner“, sagt Brandts. Executive Chef Nadav Kundel kann nicht nur Fisch und Fleisch, sondern auch vegan. So kann man mit „Ajo Negro“, schwarzem Knoblauch mit Meerretichcrème, Brokkoli und Zuckererbsensalat starten, im Hauptgang zeigt dann ein Blumenkohl-Steak mit Linsen, Kapernsauce und Pinienkernen seine Eigenständigkeit. www.papillon-berlin.com
5. Mastan
Französische Restaurants gibt es so einige in Berlin, aber keines verkörpert die typische Bistro-Küche und Kultur wohl gerade so authentisch wie das neue, an der vielbefahrenenen Gneisenaustraße gelegene Mastan in Kreuzberg. Das liegt vor allem an dem aus Marseille stammenden Küchenchef Yann Mastantuono, der hier im schlicht-eleganten Ambiente die Cuisine seiner Heimat exzellent und ausgesprochen kreativ umsetzt. Das verwundert nicht, war er doch zuvor in Paris Küchenchef in Alain Ducasses Bistro „Aux Lyonnais“, einer echten Institution in der französischen Hauptstadt, die sich ganz der bodenständigen Küche Lyons verschrieben hat. Mastantuono kann es also richtig. Die Speisekarte wechselt regelmäßig, was auf den Tisch kommt, bestimmen bei ihm die Jahreszeiten. So war etwa der August geprägt von marinierten Sardinen, Geflügelterrine mit Tomate und Basilikum, geeister Erbsen-Crèmesuppe mit Pimenton und Mozzarella, Seeteufel à l’Armoricaine und einer traditionellen „Soupe au Pistou“, wie man sie so sonst nur in Marseille bekommt. Apropos Marseille: Viele Stammgäste kommen immer wieder wegen Mastantuonos Bouillabaisse. Jeden Mittwoch gibt es daher den speziellen Bouillabaisse-Abend „Seaside Delights“. Im Ausschank sind fair kalkulierte Bio-und Naturweine aus Frankreich, Deutschland und Österreich. www.restaurantmastan.com
6. Le Consulat
Neben dem Mastan kommt noch ein weiterer Franzose frisch daher: In den Räumen der ehemaligen Kultkneipe "Leibnitz-Klause" in Charlottenburg hat das Le Consulat, aufgemacht. An das frühere Kneipen-Ambiente erinnert nicht mehr viel. Stattdessen mint- und petrolfarbene Wände, Granit-Holztische, samtbezogene Stühle und großformatige Bilder mit sattgrünen Farnen an den Wänden. Das elegant-lässige Interieur ist so stimmig wie die Küche von Küchenchef Bennie Fischer. Seine Gerichte, traditionell französisch mit deutschen Einflüssen und lokalen Produkten, sind gediegen, haben aber einen spannenden Twist. So kommt eine Geflügelleber-Terrine mit feiner Cognac-Note ebenso auf den Tisch wie mit Maisgries ummantelte Sardinen auf einer Sauce Gribiche. Ebenso köstlich: „falsche Schnecken“ aus Charolais-Rinderhack mit Nussbutter überbacken, Ochsenbäckchen in Rotweinsauce mit Schluppen in Bierteig oder Loup de mer mit Safran-Fenchel. Dazu eine sorgsam zusammengestellte Weinkarte mit überwiegend konventionellen Tropfen, die aber wunderbar zu der burschikos-kreative Küche passen. www.le-consulat.de