Kreta: Die Inselbegabung
Exklusive Resorts und urige Tavernen, traumschöne Strände und ein unberührtes Hinterland
Jahr für Jahr legt Kreta bei den Besuchern neue Rekordzahlen vor. Und auch für 2025 liegt die „Insel der Götter“ in allen Prognosen wieder unter den Top 3 der beliebtesten Reiseziele der Deutschen. Wetter, Strände, kristallklares Wasser, Hotels, Kultur, Landschaft, Kulinarik und die sprichwörtliche Freundlichkeit der Bewohner – alles stimmt hier. Daher wird sich der Trend in Zukunft wohl noch weiter verstärken. Erst recht, wenn 2027 der neue Flughafen an den Start geht und endlich den chronisch überlasteten Airport bei Heraklion ablöst. Auf der Insel hat man sich gut auf die steigende Nachfrage eingestellt. Alte Mittelklasse-Hotels wurden renoviert und upgegradet, neue Resorts entstehen, es wurde in die Infrastruktur investiert. Ja, in manchen Regionen, wie Hersonissos oder Malia, ist es voll, die Küste teilweise zugebaut. Doch Kreta ist groß und vielfältig, von Overtourism kann daher noch keine Rede sein.
Zunehmend gerät daher auch der touristisch noch nicht so entwickelte Osten Kretas in den Fokus. Neue Resorts wie ein Robinson Club bei Ierapetra sind entstanden oder entstehen gerade. Doch es gibt noch viel unverfälschte Landschaft, verschwiegene Buchten, stille Dörfer, urige Tavernen, viel Platz und Ruhe. Apropos Platz und Ruhe: In den letzten zwei, drei Jahren wurde viel in den Umweltschutz investiert, was auch vormals überfüllten Stränden wie Elafonisi und Balos zugutekommen soll. Vielerorts wurde dem Wildwuchs mit eng gestellten Liegen und Sonnenschirmen an den Stränden von den Behörden ein Ende bereitet. Auch wurden illegal errichtete Strandtavernen und Beachbars abgerissen. Selbst Drohnen wurden zur Überwachung der Maßnahmen eingesetzt. Das gefällt nicht jedem, wird der Insel auf Dauer aber guttun.
Mehr Luxus für die Insel
Auch auf Kreta geht der Trend bei den Unterkünften zu größerem Komfort und mehr Luxus. Vor allem internationale Ketten entdecken zunehmend die Insel als interessante Destination. Dabei sind Modernisierungen häufig mit einem Rebranding verbunden. So wurde am Golf von Mirabello – der kretischen Riviera – bei Agios Nikolaos nach einem Relaunch mit erheblichen Investitionen aus dem Wyndham Grand das Mirabello Bay Luxury Resort. Zu den Neuerungen des 5-Sterne-Resorts gehören etwa fünf neue Privatvillen, die auf einem Hügel mit herrlichem Blick auf die Bucht und die nahe gelegene Stadt Agios Nikolaos liegen und den Gästen absolute Privatsphäre bieten. Jede Villa verfügt über eine eigene Terrasse, einen Pool und einen Garten. Die hochwertige Inneneinrichtung schafft mit Elementen aus Stein und Holz eine wohnliche Atmosphäre.
In der Nähe von Ierapetra im Südosten wurde wiederum an der Küste des Libyschen Meeres aus einem alten Mittelklassehaus ein luxuriöses Beach-Resort der Curio Collection by Hilton. Doch es wird auch neu gebaut. So eröffnete letzten Sommer ebenfalls in Agios Nikolaos am Golf von Mirabello das Luxushotel InterContinental mit moderner Architektur, die sich an der Landschaft Kretas orientiert. Auch die Eröffnung des McGallery Nikos Seaside Resort direkt an der Promenade ist noch nicht allzu lange her. „Agios“, wie es kurz genannt wird, entwickelt sich so zunehmend zu einem internationalen Hotspot mit zahlreichen guten Bars und Restaurants. Dazu trägt auch das nahe gelegene Elounda bei, nach wie vor wohl der schickste und exklusivste Ort auf Kreta.
Nur etwa eine halbe Autostunde an der Nordküste gen Osten wurde beim malerischen Küstenort Mochlos richtig geklotzt. An einer großen Bucht außerhalb des Ortes befand sich der Club Aldiana, in dem einst die beliebte Fernsehserie „Sterne des Südens“ gedreht wurde. Der Club wurde erweitert und komplett umgebaut zu einem Lifestyle Beach Resort. Das Ananea Rocrita glänzt mit Zimmern mit Swim-up-Option – also von der Terrasse gleich in den großen Pool. Ein Trend, der sich trotz Wasserproblemen auf der Insel immer mehr durchsetzt. Genauso wie Villen und Suiten mit eigenem Pool immer gefragter werden. Das zeigt besonders ein neues Luxusresort im Westen Kretas, das im Mai eröffnen soll. Im Strandresort Oros besitzen 117 der 186 Zimmer, Suiten und Villen einen privaten Pool. Speziell für Familien gibt es unter anderem einen Kinderclub, einen Spielplatz und einen großen Familienpool mit Pavillons.
Ebenfalls im Westen, im malerischen Ort Marathi bei Chania, ist mit dem JW Marriott Crete Resort & Spa ein absolutes Highlight entstanden. Das elegante Hideaway erstreckt sich über 100 Hektar Küstenlandschaft und verbindet in allen 160 luxuriösen Zimmern, Suiten und Villen nahtlos moderne Eleganz mit dem reichen Erbe der Insel. Fünf außergewöhnliche Restaurants bringen lokale Aromen und Produkte auf die Tische. Anóee, das authentische kretische Restaurant, überrascht mit seinem Konzept des Kochens am offenen Feuer. Das Spa lädt zu Wellness-Erlebnissen unter freiem Himmel ein.
Die Familienfreundlichkeit, wie sie im Oros zelebriert wird, ist auch auf Kreta, wo die Menschen traditionell besonders kinderlieb sind, längst nicht mehr überall gegeben. Der Trend zu „Adults only“ hat in jüngster Zeit enorm an Fahrt aufgenommen. Auch immer mehr Luxushotels konzentrieren sich inzwischen ausschließlich auf eine erwachsene Klientel.
Trend-Stadt Rethymnon
Rethymnon ist zurzeit sicherlich der interessanteste Urlaubsort auf Kreta . Dabei ist es eigentlich gar kein Ort, sondern die drittgrößte Stadt der Insel. Aber so richtig merkt man das nicht. Rethymnon ist lebendig, charmant, mit einer schönen Altstadt, einer Promenade, die zum Bummeln einlädt, weitläufigen, stadtnahen Sandstränden und zahlreichen Top-Unterkünften – kurz, so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau in Sachen Kretaurlaub. Die Gastro-Szene zeigt sich mit authentischen Tavernen und modern-kretischen Casual-Dining-Locations wie dem Lemonokipos. Zum Relaxen und zum Feiern geht es in die grade angesagten Beach-Clubs und Beach-Bars wie etwa den Baia Beach Club. Die breiten Sandstrände links und rechts der Stadt erstrecken sich kilometerweit, und auch die benachbarten Orte sind empfehlenswert.
Erlebnis Südküste
Auch an der Südküste gibt es größere Urlaubsorte wie Plakias, Matala oder Agia Galini , die stärker vom Pauschaltourismus geprägt sind. Jedoch gibt es auch noch viele weniger erschlossene Orte als an der Nordküste. Dies und die atemberaubende Landschaft ziehen viele Individualurlauber an. Dörfer wie Lentas oder Agios Pavlos genießen etwa in der Berliner Szene Kult-Status. Xerokampos im Südosten oder Sougia im Südwesten haben sich mit den Jahren kaum verändert und verströmen immer noch das magische Flair aus den Zeiten, als junge Rucksackreisende aus ganz Europa auf die Insel pilgerten. Nicht verpassen sollte man Loutro , diesen fast schon schmerzhaft schönen Küstenort vor den steil aufragenden Bergen, der mit der Fähre oder zu Fuß erreichbar ist. Wenn die Tagesausflügler mit der letzten Fähre wieder weg sind und man gemütlich in einer Taverne am Hafen sitzt, genießt man hier bei Raki, Wein und griechischer Musik eine einzigartige Atmosphäre.
Sehr schön ist auch die Bucht von Triopetra gleich in der Nachbarschaft von Agios Pavlos. Doch hier zeigt sich, dass auch an der Südküste die Entwicklung nicht stehenbleibt, und das ist nicht unumstritten. Gerade ist ein Großprojekt in Planung: das Triopetra Bay Resort . In der ersten Phase ist ein Hotel vorgesehen, während in den weiteren Erschließungsphasen
Wohnhäuser, ein Golfplatz und ein Konferenzzentrum hinzukommen sollen.

















































