Golf auf Mauritius – wer ist der Schönste im Land?
Es gibt nicht viele Golfdestinationen, wo Klischees so deutlich der Wirklichkeit entsprechen wie auf Mauritius. Auch wenn man zum x-ten Mal diese Trauminsel im Indischen Ozean besucht, ist man immer wieder beeindruckt von der hohen Qualität der Hotels, der kulinarischen Vielfalt der Regenbogen-Kulturen, die diese Insel schon seit dem 16. Jahrhundert prägen und dem hochkarätigen Angebot der nun 14 Golfanlagen hier. Ganz vorne dabei der La Réserve, ein Links-Platz, der aus dem Stand das Prädikat “World´s Best New Golf Course“ verliehen bekam.
Stay & Play!
Dieses Motto haben sich die Heritage Resorts auf ihre Fahnen geschrieben und attraktive Packages für Hotel und Golf geschnürt: Das Heritage Le Telfair Golf & Spa, Mitglied der „Small Luxury Hotels of the World“ und das Heritage Awali Golf & Spa Resort. Ersteres versprüht, wo man auch hinsieht, einen filigranen, ganz in weiß leuchtenden Kolonial-Charme, dem man von der ersten Stunde an erliegt. Dafür sorgen auch stimmungsvolle Lampen, gemütliche Rattansessel, Himmelbetten und freistehende Badewannen. Sehr edel wirken die Stoffe aus Leinen, Rohseide oder Bast, die in sanften, warmen Tönen leuchten. Kleine Erker, Terrassen oder Vorgärten holen die Pflanzenvielfalt in den Raum und bieten zusätzliche Relax-Möglichkeiten. Das Herzstück des Resorts sieht man schon beim Eintritt in diese nostalgische Kolonialwelt - Cavendish-Bari: Ausgestattet im typisch englischen Stil mit Ornamenten verzierter Decke und edlem Holz ist sie der Mittelpunkt des Resorts. Ob für kleine Snacks, Cocktails, Livemusik abends oder speziellen Events. Etwas abseits liegt das Seven Colours SPA in luxuriösem Ambiente mit plätschernden Brunnen, duftenden Blumenarrangements und stimmungsvoll gestalteten Ruheräumen. Auch die Umgebung, in der die 20 Villen eingebettet liegen kann man anhand der vielen Pflanzen zwischen Garten Eden und Regenwald einordnen. Dazwischen verläuft ein malerischer Fluss, der im Meer endet und das Resort in zwei Teile aufteilt – darunter ein „Adults only“ Flügel, wo nur das Vogelgezwitscher zu hören ist und ein Butler die Wünsche von den Augen liest. Aber egal wo man hier logiert – mit Terrasse oder Balkon, das mediterrane Ambiente in den Zimmern und Suiten verleiht sofort ein besonderes Wohngefühl.
Kochen mit dem Chef
Kulinarisch verwöhnt das Hauptrestaurant Annabella´s mit internationalem Buffet, das Gin´Jas mit asiatischen Gerichten, das Le Palmier am Strand mit romantischen Dinner-Zeremonien und der Beach Club mit leichter Küche. Highlight der kulinarischen Szene hier ist das Fine-Dining-Restaurant Chateau de Bel Ombre , wo nicht nur Gourmets das Herz höherschlägt, sondern auch das Ambiente mit stilvoller Einrichtung und einer Parkanlage außen für ein besonderes Erlebnis sorgt. Ebenso erinnerungswürdig ist hier die Cooking Class mit Chef Jean Noel Bergicourt direkt vor dem Annabella´s. Mit Kochmütze und Schürze ausgerüstet kocht man open air ein drei-gängiges Menü aus der authentisch mauritischen Küche mit indischen, chinesischen und kreolischen Geschmacksrichtungen. Dabei werden die Zutaten einzeln zusammengefügt, damit jede Feinheit auch vorher geschmeckt werden kann. Auf dem Menü steht: Palmherzen-Salat mit Oliven-Lemon-Juice Dressing als Vorspeise. Danach geht’s ins Eingemachte mit einem typischen Chicken-Curry und zwar nicht aus der Tube sondern mit den einzelnen Zutaten, die das Curry so besonders machen und Ingredienzien, die hier im Garten wachsen. Als Beigabe gibt es noch Reis und gebratenes Gemüse. Als dritter Gang folgt Bananen in Rum, natürlich aus Chamarell mit frischen Orangensaft und Kokos Eis dazu – ein Gedicht! Nach getaner Arbeit erhält jeder eine Urkunde und das Rezept zum Nachkochen für zuhause.
Wie auch das Telfair liegt das Awali ebenfalls in dieser über 4000 Hektar großen ehemalige Zuckerrohrplantage namens Domaine de Bel Ombre . Aber im Gegenzug zum Schwesternresort „Telfair“ findet man sich hier in einem authentische afrikanisch-mauritischen Ambiente wieder. Statt dem Weiß dominieren hier dunkle Farben und vor allem abends fühlt man sich wie in einem afrikanischen Dorf. Ein All-inklusive-Konzept in den 12 Restaurants lockt hier vor allem Familien, auch wegen des Sportangebotes und der direkten Lage am Strand. Afrikanisch angehaucht, mit indischem Einfluss präsentiert sich auch die Küche, mit einem Biryani Reisgericht und einer reichen Mischung aus Gewürzen und zartem Fleisch. Aber es gibt hier auch das Dine-Around-Konzept, wonach man mit Reservierung auch die Küchen des Telfair Resorts ausprobieren kann.
Chilliges Golferlebnis auf dem „Links“ und entspannt auf dem „Le Chateau“
Für beide Resorts, die zum Heritage Golf Club gehören gilt das Golfangebot auf den beiden Plätzen Le Chateau Golf Course mit 18 Löchern, entworfen von Peter Makowitsch und dem ersten und einzigen Links-Golfplatz La Réserve , aus der Feder von Louis Oosthuizen und Peter Makowitsch, der im Dezember 23 eröffnet wurde. Ein etwas eigenwilliger Name für einen Golfplatz, fanden wir, aber es gab auch eine Erklärung dafür: Da der Platz unmittelbar beim UNESCO-Biosphärenreservat von Bel Ombre liegt, passt auch der Name "La Réserve" gut dazu. Außerdem hat man hier die GEO-Zertifizierung für nachhaltiges Design und Maßnahmen für den Umweltschutz eingebaut, was die Bedeutung des Begriffs "Réserve" als Schutz oder Bewahrung zusätzlich betont. Dass es sich hier um die anspruchsvollsten Bahnen der Insel handelt, sieht man sofort, wenn man das moderne Clubhaus erreicht. Statt Zuckerrohrfelder dominieren jetzt Grasbewachsene Hügel das Terrain, das sich um einen 200 Meter hohen Berg herum drapiert. Aber das Produkt, den feinen Rum bekommt man hier im modernen Clubhaus in allen Variationen – von spicy bis Vanilla. Ein Muss nach einer Runde wie dieser. Oder eben schon am Abschlag hoch oben, wo man mit einem Gläschen Rum oder Whiskey vom Starter begrüßt wird.
Zum Charakter des Platzes meint Co-Architekt Louis Oosthuizen: „Es ist ein anspruchsvoller Platz und nichts für schwache Nerven“! Wie wahr, wenn man allein das Layout der ersten Löcher betrachtet: Mit dramatischen Abschlägen zwischen hohem Gras sollte man auf ein winziges Grün, ondulierte Fairways schlängeln sich zwischen hügeligem Gelände. Dass man zum 1. Abschlag etwa 10 Minuten auf rund 200 Meter Höhe fährt, ist auf Mauritius genauso neu wie das Stamperl Rum als Begrüßung am 1. Loch. Das braucht man auch, denn schon auf der 2 geht es los mit hohem Gras und winzigen Landezonen. Schön der Blick auf das Meer vom Grün am Loch 3 und beim Fotografieren sollte man nicht die Zeit aus den Augen lassen, denn von den meisten Abschlägen bietet sich dieser tolle Rundblick zum Meer. Die 7 spielt man carry übers Wasser und Loch 8 bietet ein Doppel-Fairway mit Wast und Graben dazwischen und da droht Ballverlust. Auch die 12 ist tricky wegen der Wast-Areas links und rechts und schmalem Fairway dazwischen. Über hügeliges Gelände, wobei das Gras je nach Wolken die Farbe ändert spielt man zurück zum Clubhaus, das mit großer Terrasse auf das 18. Grün blickt. Dort angekommen wird man vom sympathischen Clubmanager Didier Gayat nach dem Ballverlust gefragt, denn wer keinen verloren hat, bekommt eine Runde gratis. Für uns illusorisch, dafür freut man sich über ein frischgezapftes Phönix (lokales Bier), leckeres Essen und danach auf ein Bad im Meer.
Ganz anders der Le Chateau-Platz mit 18 Löchern und einem 9-Loch Übungsplatz. Direkt am Resort gelegen, gilt es wegen seiner landschaftlichen Schönheit als Nr. 1 der Insel. Peter Matkowich hat hier ein architektonisches Meisterwerk hingelegt: Mit tropischen Pflanzen, altem Baumbestand, Seen und Bächen, die das Layout teilen und blühendem Buschwerk dazwischen und an den Abschlägen – eine Bilderbuchanlage, die vor allem Frauenherzen höherschlagen lassen. Natürlich auch wegen der Ladys freundlichen Abschlägen, der breiten Fairways und dem bezaubernden Chateau mit gepflegter Gartenanlage in der Mitte. Hier wird ein Urlaubstag mit einem guten Score noch aufgewertet, da der Platz für alle Spielstärken geeignet ist. Merci noch für den tollen Service vor und nach dem Spiel mit Schlägereinigung und reibungslosen Shuttle – ein Markenzeichen für Golf auf Mauritius.
Weitere Infos:
The Heritage Golf Club: heritagegolfclub.mu
Stay & Play Packages in den heritage Resorts: heritagegolfclub.mu/stay-and-play-packages/
Heritage Resorts Golf & Spa: heritageresorts.mu
Text & Fotos Elsa-Maria Honecker