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Willkommen an Bord der „Jahan“, Heritage Line‘s Schiff auf dem Mekong

13. März 2018

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Die Begrüßung ist herzlich und meine Kabine einladend. Hier werde ich mich für die nächsten vier Tage auf der Fahrt von Phnom Penh, der kambodschanischen Hauptstadt, nach Siem Reap, Tor zu Angkor Wat, der größten Tempelanlage der Welt, sehr wohl fühlen.

Doch zunächst geht es wieder von Bord, denn mit der Flussfahrt ist auch ein sehr umfassendes Ausflugsprogramm verbunden, um das Land und ihre Bewohner besser zu verstehen und einen Einblick in ihre Geschichte und Kultur zu erhalten.

Und so beginnen wir auch direkt mit dem düstersten Kapitel der jüngsten Vergangenheit: Kambodscha unter der Schreckensherrschaft der Roten Khmer von 1975 bis 1979. Dazu besuchen wir die Killing Fields und das Prison 21 Gefängnis. Wir sehen die erschütternden Mahnmale des Völkermordes: 2 Millionen Menschen wurden in dieser Zeit bestialisch getötet - ein Viertel der Gesamtbevölkerung. Die Idee Pol Pots war es, einen radikal-kommunistischen Bauernstatt zu erschaffen. Dafür vertrieb er alle Städter aufs Land, um sie Reis anbauen zu lassen.Phnom Penh und Siem Reap wurden zu Geisterstädten. Mit sehr persönlichen und berührenden Worten berichtet unser Guide uns von dieser Zeit und wir bekommen den Hauch einer Ahnung, welches Leid diese bis heute hinterlassen hat.

Am Nachmittag sehen wir uns den Königspalast an und wandeln durch das Nationalmuseum, das die weltweit umfangreichste Sammlung von Khmer-Kunst beinhaltet. Im herrlich angelegten Garten im Innenhof lässt es sich wunderbar träumen und nach dem aufwühlenden Vormittag entspannen.

Zurück an Bord der „Jahan“ ist ausreichend Zeit, sich untereinander kennenzulernen. Bei nur insgesamt 37 sehr internationalen Passagieren entsteht schnell eine herzliche und vertraute Atmosphäre.

In der Nacht setzt sich das Schiff sacht in Bewegung und so erreichen wir am nächsten Morgen

das Dorf Ondaung Russey. Gemeinschaft ist in den Dörfern sehr wichtig, alles ist aufeinander eingespielt und ergänzt sich. So bekommen wir nicht nur einen Einblick in die Gewinnung von Zuckerpalmensirup, sondern nehmen auch etwas von der familiären Atmosphäre des Dorfes auf.

NGOs - Nichtregierungsorganisationen - arbeiten für gemeinnützige Zwecke und unterstützen zumeist soziale oder ökologische Projekte. Eines davon, die „Green School“ in Kampong Tralach besuchen wir am Nachmittag. Obwohl es eine Schulpflicht in Kambodscha gibt, ist es vielen Kindern vor allem auf dem Land, nicht möglich diese auch zu besuchen. Um die Kinder aus der Umgebung trotzdem unterrichten zu können, wurde die „Green-School“ gegründet. Mit Hilfe finanzieller Unterstützung auch durch die Heritage Line lernen hier bis zu 300 Kinder Englisch, Khmer und Computer. Unsere Gruppe wird fröhlich begrüßt und kaum haben wir uns versehen, spielen wir alle gemeinsam mit viel Spass Tabu.

Wie lang ist ein Seidenfaden, der aus einem einzigen Kokon gezogen werden kann? Dies und noch vielmehr lernen wir bei unserem Besuch am nächsten Morgen in Koh Oknha Tey, ein Dorf das für die Zucht von Seidenspinnern bis hin zur Seidenweberei weithin bekannt ist.

In Angkor Ban, einem farbenprächtigen Dorf mit einer zauberhaften Tempelanlage, dürfen wir auch einmal in eine der Hütten hinaufklettern, um sie uns genauer anzusehen. Traditionell stehen diese auf Stelzen, um das Hochwasser in der Monsun-Zeit zu überstehen. Regelmäßig schwillt der Mekong in dieser Zeit an und führt riesige Wassermassen mit sich. Die Menschen in dieser Region leben fast ausschließlich vom Fluss, sei es vom Fischfang oder von der Fruchtbarkeit der Felder durch die Überschwemmungen.

Wieder an Bord setzen wir auf eine unbewohnte Insel über. In Windeseile baut die Crew alles für eine Cocktailparty auf. Während wir beim ersten Getränk noch der rotglühenden Sonne beim Untergehen zuschauen, tanzen wir später alle gemeinsam beim Schein des Vollmondes und genießen die Leichtigkeit des Seins.

Am letzten Tage legen wir noch einen Stop im Chiro Village ein und besuchen das ebenfalls von der Heritage Line unterstützte NGO-Projekt OBT (Organization for Basic Training). Ein deutscher Student begrüßt uns, um uns das Projekt vorzustellen. Auch hier geht es in erster Linie um schulische Ausbildung, aber auch um Musik und Tanz. Die Kinder und Jugendlichen haben viel Freude am Unterricht. Finanziert wird das Projekt durch einen Homestay, der von freiwilligen Helfern betrieben wird. In einigen Bungalows werden dafür Übernachtungsmöglichkeiten angeboten. Außerdem gibt es eine Bienenfarm, um Honig zu produzieren. Hierfür wurde ein riesiges Sonnenblumenfeld angelegt. Ein weiteres Projekt beschäftigt sich damit, aus gepressten Plastikflaschen und Sand Ziegel zu produzieren, die sich in Farbe und Gewicht nicht von den „normalen“ Ziegelsteinen unterscheiden. Fasziniert nehmen wir all die Informationen und die kleine Vorführung, die die Kinder uns bieten, mit ganzem Herzen auf.

Unfassbar schnell sind die letzten vier Tage vergangen und es gibt noch soviel Schönes zu ergänzen. Beginnend bei der morgendlichen Tai Chi Klasse auf dem Pooldeck, über all die ausgefallenen Transportmitteln, die wir ausprobieren durften, bis hin zu unserer ganz persönlichen Begegnung mit den Mönchen. Wie sich ein Fahrt auf einem Ochsenkarren anfühlt und viel mehr erfahren Sie in meinem Bericht in der September-Ausgabe des Connoisseur Circle.



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