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Venedig ist ja vieles…aber eine Wellnessdestination um die inneren Akkus wieder aufzuladen?
Während manche beim Gedanken an die Lagunenstadt in romantischen Erinnerungen an eine Fahrt mit der Gondel durch stille Kanäle und vorbei an prächtigen Palazzi schwelgen, erfasst andere das nackte Grauen ob der Invasion von Touristen, welche die viel zu schmal geratenen Gassen verstopfen und jede Brücke zwischen Rialto und San Marco zu einem nervenaufreibenden Nadelöhr machen. Es hat natürlich seinen Charme in einem der opulenten Luxushotels zu nächtigen, die sich wie Perlen an einer Kette am Canal Grande aneinanderreihen, ausgestattet im für die Stadt typischen Dogenpalast-Stil mit goldgeprägten Tapeten und Freskenmalereien an den Wänden und ganz viel Samt, Seide und Brokat. Ideal um die Kunst- und Kulturschätze der Stadt zu erkunden, aber gerade zur Hochsaison kann es schon einmal so voll werden, dass der Relaxfaktor gegen null geht und eine Venedig-Überdosis droht.
Doch tatsächlich kann La Serenissima auch ganz ruhige Töne anschlagen, nämlich die der puren Entspannung und Entschleunigung an einem Ort, den nicht einmal so mancher erfahrene Venedigliebhaber hier erwartet hätte! Mein Wellnessgeheimtipp à la veneziana liegt nur ein paar Bootsminuten vom Markusplatz entfernt auf der Privatinsel Isola delle Rose. Hier weht seit der Eröffnung des JW Marriott Venice Resort & Spa vor wenigen Jahren ein neuer Wind. Schon bei der Anfahrt zur Insel kommt wahres James Bond Feeling in mir auf als das private Shuttleboot auf den imposanten Empfang, versteckt hinter üppigen Bäumen, zusteuert. Spätestens nachdem ich mit einem charmanten „benvenuta signora“ und einer helfenden Hand dem Boot entsteige wähne ich mich in einer anderen Welt, ganz weit weg vom Trubel Venedigs und doch nah genug um mich diesem hinzugeben wann immer es mir danach gelüstet!
Die Insel hat als heilsamer Rückzugsort übrigens Tradition: 60 Jahre lang befand sich hier eine Klinik für Atemwegserkrankungen, in der man sich die positiven Effekte des milden Klimas auf die Lungen zunutze machte. Durch Meeresströmungen zirkuliert die Luft hier besonders gut und sorgt stets für eine erfrischende Brise. 2015 erfuhr die Isola delle Rose eine komplette Transformation unter der Design-Regie von Matteo Thun, der seine Vision eines Luxusresorts, das die Leichtigkeit einer mediterranen Insel verströmt und trotzdem typisch für Venedig ist, perfekt umsetzte. Luftig und lichtdurchflutet ist der Style, entspannt ist die Atmosphäre. Beim Interieur dominieren Aqua-Farben und helle Naturtöne, und auch kunstsinnige Gäste kommen dank ständig wechselnder Ausstellungen in der hoteleigenen Kunstgalerie voll auf ihre Kosten.
Mediterrane Insel-Vibes liegen auch auf der Dachterrasse des Hotels in der Luft: lässig und entspannt dank einer stimmigen DJ-Playlist und Cocktailkarte geht es in der Rooftop Bar und am „very instagramable“ 360-Grad Infinity-Pool zu - inklusive einem einfach atemberaubenden Ausblick auf die Skyline von Venedig und San Marco. Der Pool ist auch im Frühling und Spätherbst wohlig warm und macht das „Blicke über Venedig schweifen lassen“ zu einer fast meditativen Erfahrung. Richtig magisch wird die Stimmung wenn die untergehende Sonne die Lagune in ein Farbenmeer von zartrosa bis feurig rot verwandelt.
Wirklich einzigartig in Venedig und sehr sophisticated sind die JW Retreats im abgeschiedenen Teil der Insel, die meisten mit privatem Garten und Plungepool. Und an Exklusivität wohl kaum zu übertreffen sind die Villen mit eigenem Pool. Diese liegen nur unweit des Spas direkt an der Lagune und sorgen für das ultimative Hideaway-Gefühl. Schon der kurze Spaziergang von der Hotellobby zum Retreat durch den weitläufigen Park und den Olivenhain, begleitet von Vogelgezwitscher und sanften Plätschern des Wassers, lässt jede Zelle meines Körpers aufatmen.
Wow ist auch der Farm-to-Table Ansatz des Resorts. Der Boden der Isola Delle Rose ist sehr reich an Nähr- und Mineralstoffen und lässt Pflanzen gedeihen, die eigentlich in südlicheren Gefilden heimisch sind. Das Obst und Gemüse für die 4 Restaurants kommt zu einem großen Teil aus dem eigenen Bio-Garten, und sogar Olivenöl und Honig stammen von der Insel. In einem guten Jahr werden schon einmal 400 Liter feinstes extra vergine Olivenöl produziert und 700 kg Bio-Marillen geerntet.
Ich besuche einen Kochkurs in der Sapori Cooking Academy um von Executive Chef Giorgio Schifferegger in ein paar Geheimnisse der venezianischen Kochkunst eingeweiht zu werden. Davor begleite ich ihn zum Rialtomarkt, um den Catch Of The Day höchstpersönlich auszuwählen, ernte Gemüse im Garten, schaue ihm danach in der Küche über die Schulter und versuche mich an meiner ersten Pasta fatto a mano.
Nach einem Sightseeingtag in Venedig und Murano kann man schon einmal reif für die Insel sein. Wie gut tut es danach die Ruhe und den Schatten der Bäume im jahrhundertealten Park zu genießen bei einem Spaziergang, einem Picknick im Olivenhain und einer Yogastunde im Garten! Körper und Seele sind so schnell wieder ins Gleichgewicht gebracht. Sollte Ihnen dennoch nach Aktivität sein bringen Sie ein Walking- und Laufparcour rund um die Insel ein Besuch im Gym ordentlich ins Schwitzen!
„Nah am Wasser gebaut“ trifft für den vielfach prämierten JW Venice Spa nicht nur sprichwörtlich zu, denn es ist der einzige Spa Venedigs, der direkt an der Lagune liegt. Und die ist auch hier mein heimlicher Star: die Panaromasicht von der Massageliege durch die raumhohen Fenster ist eigentlich viel zu schön um die Augen zu schließen. Und das blubbernde Bad im beheizten Outdoor-Vitality Pool nach meinem Treatment, bei dem ausschließlich auf der Isola delle Rose hergestelltes Olivenöl und aromatische Kräuter aus dem inseleigenen Garten verwendet werden, ist mit der Skyline Venedigs eine ganz besondere Erfahrung. Und wieder ist es die Magie der friedlichen Lagune, mit den Lichtspielen der Sonne auf dem spiegelglatten Wasser, die mich in ihren Bann zieht und verzaubert - und Venedig für mich zu einem perfekten Ort der Kontemplation macht.
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Fotos: (c) JW Marriott Venice Resort & Spa
