Bis zum Jahresende geht kulinarisch ohne Gänsebraten gar nichts. Und wie jedes Jahr stellt sich nicht nur die Frage nach den richtigen Weihnachtsgeschenken, sondern auch die nach den passenden alkoholischen Begleitern im Glas
Was trinken zu Gans & Co.? Was ausschenken in gemütlicher Runde? Man könnte es sich einfach machen und zu seinen bewährten Klassikern greifen. Etwa Sangiovese. Ein guter Tropfen aus Montalcino wie der Castel Giocondo Brunello di Montalcino von Frescobaldi oder sein kleiner Bruder, der Campo ai Sassi, machen mit und ohne Gans ziemlich viel Freude. Ein schöner Barolo wie der 2012 Damilano Lecinquevigne Barolo DOCG bereichert jedes festliche Menü und jeden kalten Winterabend. Aber Weingenuss schreit auch nach Abwechslung. Bloß keine Langeweile im Glas. Andere Weinberge haben auch schöne Reben. Und die sind häufig unterschätzt und unterbewertet. Wie der Blaufränkisch. Der ist eben (noch) kein Trendwein, geht aber wunderbar zur Gans wie südburgenländische Winzer wie Thom Wachter oder Uwe Schiefer eindrucksvoll beweisen. Wachters im großen Holzfass gereifter rubinroter 2015er Eisenberg DOC Reserve-fasszwölf ist mit seiner fruchtigen Eleganz, gut eingebundenen, feinen Tanninen, Aromen von roten Früchten und schwarzen Beeren sowie Noten von Kräutern und Tabak nicht nur zum kräftigen Festtagsbraten ein Genuss. Und der Wein wird in den nächsten Jahren noch besser. Auch der von Uwe Schiefer für die Domaines
Kilger kreierte Ried Königsberg gefällt durch frische Aromen von dunklen Beeren und roten Früchten, dazu kommen Töne von Veilchen, Pfeffer und ein Hauch Schokolade. Beide Blaufränkisch kommen aus der selben Region, haben aber eine etwas unterschiedliche Charakteristik, denn hier schmeckt man das Terroir. Die Trauben für den „fasszwölf“ kommen von schieferhaltigen Böden, die Reben für den Königsberg wurzeln in Dolomitkalk. Sei es drum – „passt scho“ wie die Österreicher sagen. Und zwar nicht nur zur Gans, sondern leicht gekühlt auch zum gebratenen Edelfisch, etwa einem Wolfsbarsch.