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Sangiovese allein im Glas

01. Dezember 2015

Es wird mal wieder Zeit für mehr Sangiovese. Den habe ich in letzter Zeit gar nicht so scharf auf dem Schirm gehabt. Wie ich aber in Florenz sitze und über den Wintereinbruch in Deutschland lese, denke ich: „Geile Traube“ für den nächsten Winter.

Aus Sangiovese kann man so einiges machen, wie zum Beispiel Chianti – sogar wieder in der hübschen Bastflasche wie von Rufino. Oder einen ausgezeichneten Brunello di Montalcino wie der vom noch recht jungen Weingut Pinino. Oder aber auch ganz andere Sachen: etwa einen ausgezeichneten Hauswein wie im Hotel Bacco in Lido di Camaiore. Den verkauft Hotelier Massimo Mannozzi, dem in Berlin auch das Restaurant Bacco gehört, seinen Hausgästen für schlappe 18 Euro. Ob zum Essen oder später auf der Terrasse: Er ist einfach gut.

Gibt man zu 75 Prozent Sangiovese noch 25 Prozent Syrah hinzu, verpasst dem Stoff eine malolaktische Gärung und etwas neues und gebrauchtes Holz, erhält man einen chicen Trinkwein wie den Pian di Nova IGT Toskana Rosso der Cantina Il Borro. Geschmeidiger kommt jedoch noch deren Polissena mit einhundert Prozent Sangiovese daher. Ein trockener, rubinroter Geselle mit Aromen von roten Beeren und präsenten, aber hervorragend eingebundenen Tanninen – im Winter eine echte Universalwaffe zu kräftigeren Gerichten, wie man sie in der Toskana etwa mit geschmortem Kaninchen auf den Teller bekommt.

Oder wenn man zu überschaubaren Kosten – die Flasche liegt um die 20 Euro – zu zweit vor dem Kamin mal mehr als eine Flasche genießen möchte. Natürlich macht Il Borro für diese Gelegenheiten auch einen Super Tuscany, einen Blend aus den üblichen Verdächtigen Merlot, Cabernet Sauvignon, Syrah und Petit Verdot (zirka 40 Euro). Wir werden jedoch zu diesem Kurs in diesem Winter lieber zu einem ganz besonderen Sangiovese greifen: dem Mix 36 Toscana Rosso Castello di Fonterutoli IGT 2010 oder auch 2011 – beerenstark, leicht blumige Noten, mit Aromen von Gewürzen, Kakao und Vanille, mit vollem Körper, perfekten Tanninen und Top-Abgang. Der Wein ist rebsortenrein und dennoch ein echter Blend. Mehr Sangiovese geht jedenfalls nicht, denn produziert wird der Mix 36 aus Trauben von 36 verschiedenen Sangiovese-Klonen, die auf dem Familienweingut angebaut werden.

www.ilborro.it



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