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Stresscode Dresscode

15. Mai 2019

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Gerade komme ich von einer Kreuzfahrt zurück, die mich in zwei Wochen vom Norden Australiens bis nach Singapur geführt hat.

Eine wunderbare Reise auf der ebenso wunderbaren Azamara Quest, einem Boutique Liner, der trotz Premiumanspruch auf einen legeren Lifestyle setzt.
Empfohlener Dresscode laut Tagesprogramm: „resort casual“. Noch nie gehört? Die Mehrzahl der zumeist amerikanischen oder australischen Gäste offensichtlich auch nicht. Denn während die einen glaubten, dass Badeanzug mit kurzer Trainingshose und Schlapfen an den Füßen durchaus als adäquates Lunch-Outfit am Buffet durchgeht, setzten die anderen stattdessen lieber auf elegante Leinenanzüge, luftige Cocktailkleider und chices Schuhwerk. Irgendwie peinlich berührt fühlten sich dabei übrigens beide Fraktionen …
Fragt sich also, wie man in Zeiten, in denen immer mehr Reedereien auf strenge Dresscodes verzichten, den goldenen Mittelweg zwischen under- und overdressed findet. Meine Antwort dazu stammt vom schottischen Philosoph Thomas Carlyle. Der ist zwar schon über 120 Jahre tot, hat aber immer noch recht, wenn er sagt, dass „die Menschen verkommen, wenn sie keine Feierkleider mehr anziehen“. Denn seien wir doch mal ganz ehrlich: So eine Kreuzfahrt ist doch etwas ganz besonderes. Etwas nicht alltägliches. Etwas, das gefeiert gehört! Und da ist es doch nicht zu viel verlangt, abends im Restaurant mit langer Hose statt Bermudas zu erscheinen oder sich tagsüber am Poolgrill mehr als ein Handtuch überzuwerfen – das Auge isst ja schließlich nicht nur mit, es reist auch mit …




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