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13. November 2018

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Erinnern Sie sich noch an meinen letzten Beitrag hier? Ok, weil’s schon ein paar Wochen her ist, gibt’s nochmal eine kurze Zusammenfassung: Im letzten Sommer haben mehrere hundert Kreuzfahrtpassagiere beim Landgang im norwegischen 3.000-Seelendörfchen Honningsvag ihren Anstand an Bord gelassen und während einer Beerdigung den ortsansässigen Friedhof überrannt, um hemmungslos zu filmen und zu fotografieren. Nicht nur wir fanden damals: so etwas ist einfach zum totschämen – und das im wahrsten Sinne des Wortes …

So wie in Honningsvag geht es aber leider auch in vielen anderen Häfen zu: Immer mehr Kreuzfahrer von immer größeren Schiffen überrollen idyllische Altstadtgassen, einheimische Märkte und machen dabei auch längst schon nicht mehr vor den Haustüren der Einheimischen halt, wie mir unlängst eine genervte Obstverkäuferin auf der Laguneninsel Burano erzählt hat.

Zumindest in Dubrovnik hat man jetzt darauf reagiert: Laut Beschluss der Stadtverwaltung dürfen ab 2019 pro Tag nur noch zwei Schiffe mit maximal 5.000 Passagieren vor der Stadt ankern. Eine radikale Entscheidung, die für so manche Reederei hektisches Umrouten bedeutet – und vielleicht auch endlich einmal Umdenken.

Es kann doch nicht sein, dass bei meiner letzten Karibik-Kreuzfahrt beispielsweise gleich drei große Schiffe auf der gleichen Route unterwegs waren! Warum stimmen sich die Reedereien hier nicht untereinander ab? Davon würden ihre Passagiere nämlich ebenso profitieren, wie die genervten Einheimischen auf den Inseln!


(c) Pixabay


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