Und immer eine handbreit Wasser unter dem Kiel...
Im neuen Jahr tut sich so einiges auf den Weltmeeren: Gleich zehn neue Kreuzfahrtschiffe schwimmen auf den Markt – wobei einige davon wohl nie in europäischen Gewässern aufkreuzen werden, da sie speziell für den asiatischen Markt entwickelt und gebaut wurden.
Sehr viel vertrauter werden uns da die beiden deutschen Neubauten vorkommen: Mit der AIDAperla macht Aida Cruises das Dutzend Schiffe voll und setzt gleichzeitig auf Bewährtes. Das jüngste Flottenmitglied und seine ältere Schwester, die Prima, sind nämlich komplett baugleich. Und das bedeutet: Auch der komplett überdachte und viel gelobte „Beachclub“, der selbst bei Wind und Wetter für Karibikfeeling sorgt, wird wieder mit dabei sein. Heimathafen der Perla wird Palma de Mallorca. Von dort aus geht es ab Juli (und damit zwei Monate früher als eigentlich geplant) auf einwöchige Mittelmeer-Törns mit Stopps in Barcelona, Korsika, Livorno Civitavecchia und Marseille.
Ebenfalls in Palma de Mallorca wird die neue Mein Schiff 6 von TUI Cruises beheimatet sein. Auch bei ihr sind keine großen Veränderungen zum Vorgänger zu erwarten. Alles ganz anders, größer und noch schöner wird es erst mit der neuen Mein Schiff 1, die 2018 an den Start gehen wird.
Das Schiff auf das sich Luxureisende in diesem Jahr am meisten freuen werden, ist die Silver Muse. Nachdem die Seabourn Encore und die Regent Seven Seas Explorer den Markt für 5-Sterne-Schiffe im vergangenen Jahr schon ordentlich aufgemisch haben, richten sich nun also alle Augen auf den Neuzugang bei Silversea. Nicht weniger als acht Restaurants werden den maximal 596 Passagieren zur Verfügung steht – Haute Cuisine auf hoher See wird da also ganz sicher eines der wichtigsten Themen sein. Getauft wird die Silver Muse am 17. April in Monaco. Während der Sommermonate stehen Ziele im Mittelmeerraum auf dem Programm, danach geht es über den Atlantik und durch die Karibik in Richtung Panamakanal.
Gleich mit zwei neuen Schiffen geht man bei Viking an den Start. Ursprünglich als Anbieter luxuriöser Flusskreuzfahrten bekannt, setzt man inzwischen verstärkt auf den Hochseebereich – und die beiden Flottenneuzugänge Viking Sky (ab Februar) und Viking Sun (ab Jahresende). Beide Schiffe bieten jeweils bis zu 930 Passagieren Platz und werden ausschließlich über Balkonkabinen verfügen. Schade nur, dass Viking seinen Fokus ausschließlich auf eine amerikanische und englische Klientel legt und den deutschsprachigen Markt nicht aktiv bedient. Legerer Luxus und kosmopolitischer Charme auf allerhöchstem Niveau kommen schließlich auch bei uns gut an ...
Ebenfalls mit zwei neuen Schiffen sticht MSC in diesem Jahr in See – und das ist erst der Anfang. Bis 2026 will die weltgrößte privatgeführte Kreufahrtreederei ihre Kapazitäten nämlich auf insgesamt elf Schiffe erweitern. Den Startschuss macht die MSC Meraviglia, die nicht weniger als 5.700 Passagieren Platz bietet. Als Ganzjahresschiff fürs Mittelmeer konzipiert, wird sie auch über einen überdachten Pool und eine überdachte Promenade verfügen. Gespannt sind wir außerdem auf die Kooperation mit dem Cirque du Soleil, der das Bord-Enterntainment revolutionieren soll. Los geht’s im Juni 2017. Alles andere als ein Ganzjahresschiff wird hingegen die MSC Seaside. „Das Schiff, das der Sonne folgt“, ist ausschließlich für warme Gefilde konzipiert und soll durch seine vielen offenen Decks und spektakulären Ausblicke aufs Meer überzeugen. Interessant für Familien: das erste schwimmende Kinderrestaurant. Wer die Seaside persönlich kennenlernen möchte, hat ab Dezember 2017 in der Karibik Gelegenheit dazu.
Und dann wären da noch die Norwegian Joy, die Majestic Princess und die World Dream – drei Megaliner, die ausschließlich den immer größer werdenden asiatischen Markt bedienen und zumeist ab Shanghai unterwegs sein werden.
Achja, auf die ebenfalls für Ende 2017 angekündigte Flying Clipper von Star Clippers müssen wir jetzt doch noch ein paar Monate länger warten. Die Jungfernfahrt des größte Rahsegler der Welt mit Badeplattform am Heck und Tauchpool über drei Decks, wurde ins erste Quartal 2018 verschoben, da man mit den Bauarbeiten nicht rechtzeitig fertig wird. Macht nichts, denn bis dahin haben wir ja schließlich noch genug andere neue Schiffe zu erkunden ...
Text: Jörg Bertram