Komme gerade von einer Flusskreuzfahrt zurück: eine Woche auf der Rhône und der Saône. Von Lyon bis kurz vors Mittelmeer und wieder zurück auf der A-ROSA LUNA (einen ausführlichen Bericht gibt’s übrigens in der kommenden Printausgabe von Connoisseur Circle).
Sie finden, dass klingt nach „schwimmendem Altersheim“ und nach „langem, ruhigem Fluss“? Keineswegs! Denn vom Kajakfahren in der Ardèche, übers Mountainbiken im Burgund bis hin zum Reitausflug in der Camargue war für jede Menge sportliche Aktivitäten und Abwechslung gesorgt. Dazu kamen dann noch so aufregende Städte wie Arles und Avignon, so bilderbuchhübsche Dörfer wie Viviers, oder so „tierisch-gute“ Ausflüge wie der auf den Geflügelmarkt von Louhans. Und auch auf dem Fluss selbst, gab es nicht nur ständig was Neues zu sehen, sondern mitunter auch ganz schön Aufregendes zu erleben: Mächtige Schleusen, niedrige Brücken, große Frachter auf Gegenkurs ...
Mein Fazit nach sieben Tage „Stadt, Land, Fluss“: eigentlich der perfekte Familien- und Aktivurlaub, aber auch für jüngere Singles und Paare ziemlich geeignet ...
Warum das Alter des durchschnittlichen Flusskreuzfahrers trotzdem bei 60 plus liegt und die meisten Anbieter ziemlich kurslos vor sich hin dümpeln? Am Angebot von so innovativen Reedereien wie der A-ROSA liegt es jedenfalls nicht, dass diese Urlaubsform derzeit nicht so richtig in Fluss kommt und sich kaum neuen Zielgruppen erschließt.
Aber, wer hätte vor 15 Jahren schon gedacht, dass es auf hoher See einmal so hoch hergehen wird, wie heute? Gerade erst hat TUI die erste „Electronic Dance Cruise“ mit DJ-Superstar Robin Schulz und „Gestört aber Geil“ (!) auf der Mein Schiff 2 bekannt gegeben. Vielleicht dauert es also auch gar nicht mehr so lange, bis die ersten Youngster zur Dub-auf-der-Donau- oder Rock-auf dem-Rhein-Rivercruise einchecken ...
Text: Jörg Bertram