Travel Diary: Von St. Maarten nach Barbados
Vierzehnmal hat St. Lucia im Laufe der Jahrhunderte den „Besitzer“ gewechselt, war mal englisch, dann wieder französisch, dann wieder englisch. Ähnlich stürmisch erging es auch der Seadream I: 1984 wurde sie als Sea Goddess I in Dienst gestellt, zwei Jahre später erfolgte bereits der Verkauf an Cunard Line. Von 1991 bis 2001 war sie als Seabourn Goddess I unterwegs. Und seit 2001 ist sie im Besitz der norwegischen Privatreederei Sea Dream Yacht.
Die wechselhafte Geschichte – und das Alter – sieht man der maximal 112 Passagiere fassenden Megayacht an. Beides macht aber auch einen großen Teil des einzigartigen Seadream-Charmes aus. Und so ist jeder Trip auf diesem Schiff immer auch ein kleine Zeitreise, zurück in jene Jahrzehnte in denen es noch Piano-Bars und Main-Salons an Bord von Kreuzfahrtschiffen gab und in denen eichenholzvertäfelte Kabinen und Minibäder mit Marmorfliesen als äußerst elegant und luxuriös galten.
Seit 1979 gehört St. Lucia dem British Commonwealth an und gilt seitdem als stabile Größe und eine der beliebtesten Touristendestinationen in der Karibik. Hoffen wir, dass es der Seadream I ähnlich ergeht, und kein Eigner jemals auf die Idee kommt, aus der würdevoll in die Jahre gekommenen Dame einen trendy Teenager zu machen! Stilvoller als auf der Seadream I lässt sich legerer Luxus nämlich kaum erleben, ganz egal vor welchem Hafen man auch immer aufkreuzen mag ...
Text & Fotos: Jörg Bertram