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Anja Gilardone ist „Produktmanagerin Kreuzfahrten“ bei DERTOUR Deluxe und seit sieben Jahren für DER Touristik tätig. Damit hat sie ihr Hobby gewissermaßen zum Beruf gemacht – denn Kreuzfahrten sind ihre ganz große Leidenschaft.
Was macht für Sie die Faszination Kreuzfahrt aus?
Für mich ist es das Unterwegssein auf dem Wasser, verbunden mit dem Gefühl auf einem schwimmenden Hotel die vollkommene Erholung erleben zu können. Als begeisterte „Kreuzfahrerin“ bin ich der festen Überzeugung, dass alles was im Alltag an mir haftet, an Land zurückbleibt und ich ganz frei und unbeschwert über das Wasser gleiten kann. Außerdem glaube ich, dass so eine Woche an Bord eines unserer Deluxe-Schiffe erholsamer und inspirierender sein kann, als drei Wochen an einem festen Ort. Vielleicht liegt das auch daran, dass es mit einem Schiff immer vorwärts geht – also in die richtige Richtung. Dazu kommt dann noch die enorme Abwechslung: Was werde ich heute alles sehen und erleben? Lasse ich mich vom Hafen aus mit dem Shuttle in die Stadt bringen, miete ich mir ein Auto oder einen Roller, um die Insel auf eigene Faust zu erkunden oder gehe ich mit auf einen geführten Ausflug? Langweilig wird es auf einem Schiff jedenfalls nie …
Was sind Ihre liebsten Kreuzfahrtdestination?
Meine Favoriten sind Alaska, Kanada, Nordland und die griechischen Inseln.
Gibt es ein unvergessliches Kreuzfahrterlebnisse?
Ja, ich erinnere mich z.B. gerne an eine Griechenlandreise auf der SeaDream. Mit dieser Megayacht konnten wir Häfen anlaufen, die größeren Schiffen verwehrt bleiben. An einem Abend wurde im Open-Air-Kino auf dem Pooldeck der Hollywoodfilm „Mama Mia“ gezeigt – mit Popcorn und Getränken. Am nächsten Tag haben wir dann tatsächlich an der Mama-Mia-Insel angelegt und konnten zur Kathedrale laufen und im glasklaren Meerwasser schwimmen. Das war wirklich „filmreif“!
Unvergesslich sind aber auch Alaskas Gletscher, die man vom Schiff aus ganz besonders gut sehen kann, oder das Einlaufen in New York bei strahlendem Sonnenschein. Außerdem habe ich auf der Crystal Serenity einmal Wale von meinem Balkon aus beobachten dürfen und auf einem der Silversea-Schiffe mit Blick auf Domenica frühstücken können. Bei Ponant bleibt mir die Blue Eye Bar für immer in Erinnerung. Durch ihr Bullauge kann man direkt ins Meer schauen! Es gibt unendlich viele kleine Dinge, tolle Menschen und spannende Destinationen, die das Reisen auf den Schiffen von Dertour Deluxe so einzigartig und wunderbar machen.
Wie findet man als Kreuzfahrt-Neuling das passende Schiff, bzw. die passende Reederei?
Am besten, indem man in ein gutes Reisebüro geht und sich dort beraten lässt. Gemeinsam findet man heraus, worauf das Augenmerk liegen soll. Bei uns im Katalog haben wir beispielsweise nur Schiffe mit maximal 1.000 Gästen und einem Gäste-/Crewverhältnis von 1: 1,5 oder besser.
Beginnen würde ich wahrscheinlich mit einem Schiff wie der Crystal Symphony oder der Crystal Serenity. Beide sind mit knapp unter 1.000 Gästen an Bord unterwegs, also das perfekte Umfeld, um einmal auszuprobieren, ob einem Kreuzfahrten liegen. Die Schiffe bieten eines der größten Platzangebote pro Passagier in der Branche. Crystals Küchenchefs – die oft aus Österreich, Deutschland oder der Schweiz stammen – sorgen für kulinarische Erlebnisse während der Reise. Insgesamt spielen Genuss und gutes Essen eine große Rolle an Bord. Außerdem ist auf den Crystal-Schiffen alles inklusive, also Getränke, Kaffee, Essen, Wein und Champagner genauso wie die Trinkgelder.
Empfehlen würde ich eine Route im Mittelmeer z.B. von Athen nach Dubrovnik oder von Venedig nach Rom. Dabei lernt man Inseln, Traumstrände und tolle Städte kennen, ohne ein einziges Mal den Koffer packen zu müssen! So bequem und luxuriös iste eine Entdeckungsreise nur an Bord eines Schiffes. Und so wird aus einem Kreuzfahrtneuling ganz schnell ein erfahrener Kreuzfahrer – denn wer einmal auf einem Schiff war, der möchte immer wieder Seeluft schnuppern.
Welche Traumreise auf See möchten Sie irgendwann einmal unternehmen?
Ich durfte schon wirklich viele tolle Seereisen erleben: Nordland, Griechenland, Costa Rica, Indian Summer an der Ostküste der USA … Was mich für die Zukunft sehr reizt, sind die entlegensten Winkel der Erde, die auf Expeditionsreisen angesteuert werden, wie z.B. eine Kreuzfahrt auf dem Amazonas oder zu den Osterinseln. Und nach Alaska würde ich jederzeit und immer wieder gerne fahren, das war einzigartig!
Ihr Geheimtipp gegen Seekrankheit?
Wodka mit Zitrone oder ein Schiff mit guten Stabilisatoren. Bei vielen Menschen helfen auch Druckarmbänder aus der Apotheke.
Was sind die großen Trends in Sachen Kreuzfahrt?
Ich denke, der Trend geht zu kleinen Schiffen. Es werden immer mehr davon gebaut, weil die Passagiere viel Wert auf guten Service, hochwertiges Essen und kompatible Mitreisende legen. All das lässt sich auf einem kleinen Schiff optimal erleben und genießen. Ich persönlich liebe dabei die internationalen Schiffe, weil ich hier auf Menschen aus der ganzen Welt treffe und inspirierende Gespräche führen kann.
Außerdem liegen Expeditionsreisen stark im Trend – da sehe ich einen ganz großen Markt und ein super Angebot. Ich hatte das Glück die Expeditionsleiter unserer Reedereien Silversea und Ponant kennenlernen zu dürfen. Das Herzblut und die Erfahrung, die sie in die Ausarbeitung ihrer Reisen einfließen lassen ist ganz besonders. Nicht zuletzt weil hier auf wirklich wunderbare und rücksichtsvolle Art Reiserlebnis und Wissen kombiniert werden und dadurch ein neues Verständnis unterstützt wird.
Immer wichtiger wird natürlich auch die Nachhaltigkeit. Viele Reedereien rüsten ihre Schiffe um, und bei den Neubauten wird auf neue Antriebe und Umweltfreundlichkeit gesetzt. So wird beispielsweise das neueste Schiff von Ponant, die Le Commandant-Charcot, mit Elektro-Hybrid und Flüssiggas (LNG) angetrieben und mit den fortschrittlichsten Technologien im Hinblick auf den Umweltschutz ausgestattet. Dabei stehen die Optimierung des Energieverbrauchs, die Wasseraufbereitung und die Abfallwirtschaft stehen im Mittelpunkt.
An Bord aller Reedereien erfolgen unglaublich viele nachhaltige Maßnahmen, wie z.B. die Reduzierung von Einweg-Kunststoffen: Einwegplastikflaschen werden durch wiederverwertbare Glasflaschen ersetzt, Plastikstrohhalme abgeschafft und wirklich unvermeidbare Kunststoffabfälle sortiert und recycelt. Neue Reinigungssysteme verringern darüber hinaus den Frischwasserverbrauch. Zusätzlich gibt es auch regionale Maßnahmen, je nach Fahrgebiet. So darf in der Antarktis beispielsweise kein Schweröl (Rückstandsöl) mehr verwendet werden.
