Gibt es etwas Schöneres als oben-ohne durch Bella Italia zu cruisen? In diesem Fall durch die Toskana und den Geheimtipp Maremma, mit ein wenig Kultur in der Stadt, Thermen-Wellness am Land und Genuss-Golf mit Wein und Kulinarik. Auf der Route liegen: Siena, La Bagnaia mit Golf, Terme di Saturnia mit Golf & Spa und zuletzt das Argentario Golf Resort & Spa in der Maremma.
Siena - Kunst & Kulturstadt mit 1000 Gesichtern
Auf das Dach und los geht’s Richtung Siena - im Mittelalter eine der mächtigsten Städte Mittelitaliens. Auch heute noch ist die Stadt ein Juwel der toskanischen Renaissance und touristischer Magnet durch das alljährliche berühmte Pferderennen Palio di Siena. Seit 1644 findet es jedes Jahr zweimal statt: am 2. Juli und am 16. August auf dem Hauptplatz, der Piazza del Campo. Touristisch und folkloristisch ist dabei vor allem der Umzug mit prunkvollen historischen Kostümen vor dem Spektakel. Dass die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Stadt zwischen den Weinbergen des Chianti auch ein Synonym für heitere Lebensart, hervorragende Weine und paradiesisches Golf mit Tradition ist, erleben wir hautnah bei einem Stadtbummel durch die wogende Touristenmenge, abends in der Altstadt bei einem typisch toskanischen Essen in der Osteria da Divo und bestes Golf in La Bagnaia.
Royal Golf La Bagnaia
Nur 12 Kilometer von Siena entfernt führt eine etwas holperige Strasse zum „La Bagnaia Golf & Spa Resort“. Ein kleines Paradies für Flora und Fauna, wo sich Rehe, Fasane, Feldhasen und Pferde frei bewegen können. Mitten drin die 18 Löcher des Royal Golf La Bagnaia, eingebettet in die sanfte toskanische Hügellandschaft. Kein geringerer als Robert Trent Jun. hat darin in unverwechselbaren Stil ein geradezu perfektes Layout entworfen, das uns ein genussvolles Spiel bescherte. Vor allem deshalb, weil wir keiner Menschenseele hier begegneten. Auch das gleichnamige Resort, ein feines Curio-Hotel der Hilton-Gruppe könnte man als authentisches Hideaway bezeichnen: 99 Zimmer und Suiten im toskanischen Stil verstecken sich in mittelalterlichen Gebäuden, die sich perfekt in die zwei Dörfer Borgo Bagnaia und Borgo Filetta aus dem 12. Jahrhundert integrieren. Wie der Name „Bagnaia“ schon verspricht kann man hier auch Thermal-Baden und zwar im „Buddha Spa“ mit mehreren Becken und asiatisch angehauchten Wellnessbereich. Zum Weinverkosten ist es dann nur mehr ein Katzensprung zu den Weinhochburgen Chianti, Montalcino, Pienza und Montepulciano.
Nächster Halt: Terme di Saturnia
Mit unseren 230 Pferdestärken sind wir dann relativ schnell im Herzen der toskanischen Maremma gelandet, einer sanft hügeligen Landschaft, die im milden Nachmittagslicht golden leuchtet. Schon die lange Auffahrt zum Resort zwischen blühenden Büschen am Rande des dazu gehörenden Golfplatzes verspricht diskreten Luxus, gemischt mit heimeliger Atmosphäre. Diese setzt sich fort in den typisch toskanischen Steingebäuden des zu den „Leading Hotel of the World“ gehörenden Hotel mit 140 Zimmern und Suiten, gestylt nach einem „Habitat“ mit Parkett, Marmor und Travertin. Stylisch modern hingegen ist das Ambiente in den Restaurants Aqualuce und All’Acquacotta, das gerade mit dem 1. Michelin Stern dekoriert wurde und natürlich im Spa, einem achteckigen Gebäude, das man schon an den Wohlgerüchen erschnuppern kann. Ein tolles Angebot vom ausgereiften Anti-Aging-Programm bis zu innovativen Schönheitstherapien wartet hier auf die Gäste und wer es geniesst bestätigt gerne, dass es zu den meistprämierten des Landes gehört. Trotzdem geht es hier angenehm „ casual“ zu, denn das Herzstück des Resorts ist die Therme, deren 37 Grad heisses Heilwasser hier schon seit 3000 Jahren sprudelt und die Pools speist. Die nachgewiesen positive Wirkungen auf das Herz-Kreislauf- und Atmungssystem, die Muskulatur, das Knochengerüst und die Atemwege lockt hier ganzjährig Gäste aus aller Welt, die sich auch nicht an dem etwas strengen Schwefelgeruch stören. Wir haben besonders das Bad in der Morgendämmerung genossen, wenn sich die Morgenröte im aufsteigenden Seedunst spiegelt und gleichzeitig eine wunderbare Entspannung vor der Golfrunde sein kann. Denn der gleichnamige 18-Loch-Platz schmiegt sich in leicht welligen bis hügeligem Terrain direkt an das Resort. Auf den 1. Blick ein schöner Urlaubsplatz, hat er doch auch einige Tücken: unter anderem wird das Gelände von drei Bächen durchzogen, zusätzlich fordern großflächige Wasserhindernisse den Golfer auf immerhin fünf Löchern. Damit bietet er auch dem Team der PGA of Germany einen idealen Winter-Trainingsstützpunkt. Und noch etwas hat uns gut gefallen: Es gibt hier keine Startzeiten, was das Urlaubsfeeling noch verstärkt und wer zusätzlich noch Lust auf Training hat kann das in aller Ruhe auf dem angrenzenden Übungsplatz erledigen. Auf der Fahrt Richtung Süden passieren wir einige etruskische Städtchen, die sich hoch oben auf Tuffspornfelsen zusammen kuscheln und sicherlich einen Stopp wert sind – wie Pitigliano, wo wir uns ein Gläschen Morellino gönnen und dazu den herrlichen Blick ins Tal.
Geheimtipp Monte Argentario
Der „Monte“ hier ist Berg und Insel zugleich und über Dämme mit dem Festland der südlichen Toskana verbunden - das lernen wir als wir die Insel ansteuern. Dann erstmals einen Aperitivo in Porto San Stefano, einem pittoresken Ort direkt am Meer bevor wir uns auf die Suche nach dem 5-Sterne Argentario Golf Resort machen. Das gestaltet sich wahrlich nicht einfach, denn das Resort versteckt sich hinter Meter hohen Bäumen auf einer schmalen Zufahrt. Umso erstaunlicher ist dann der 1. Blick auf das futuristisch wirkende Hotelgebäude in Hanglage: Stylische Lobby in weiss mit Kunstgegenständen, Wendeltreppe hinab zum Restaurant ganz in Schwarz mit viel Platz zum Staunen. Ein faszinierendes Refugium der Extra-Klasse, das deshalb auch Celebrities jeglichen Genres anzieht. Vor allem wegen des 3000 qm grossen Medical Spa mit Sauerstoff-Therapie, Hautstraffung und allerlei Regenerationsbehandlungen. Im „DAMA DAMA“ Restaurant wird Sterne verdächtig gekocht und Wein verkostet, was sich nach dem intensiven Personal Training ja wohl jeder leisten kann. Ganz anders als in den vorherigen Hotels wohnt man hier in den 73 Zimmern und Suiten in minimalistischem Design, teilweise mit Vintage-Noten aufgepeppt und bepflanzten Terrassen. Besonders gefragt sind hier die fünf unterschiedlich konzipierten Villen auf einer Anhöhe über dem Golfplatz gelegen. Sie garantieren Ruhe und Privatsphäre aber mit allen Pipapo an Service.
Uns interessiert hier vor allem der gleichnamige 18-Loch Golfplatz, dessen Layout vom Amerikaner Brain Jorgensen konzipiert wurde. Das Resultat ist überraschend abwechslungsreich zwischen Olivenbäumen technisch anspruchsvoll und zweifellos von der Aussicht her spektakulär. Fast alle Grüns sind relativ klein und teilweise onduliert, was das Putten schon zum Erlebnis macht. Schön, dass hier fast immer eine Brise weht, das hilft auch bei grösster Sommerhitze. Beeindruckt hat uns auch das Layout, das zwischen Kork- und hundertjährigen Olivenbäumen hindurchführt. In dieser noch fast unberührten Natur kann man noch auf Kaninchen, Eichhörnchen und Hirsche treffen und geniesst zudem ein atemberaubendes Panorama. Zudem offeriert das Resort noch Tennis, Fussball, Fitness und diverse Pools - perfekt für Ferien mit der ganzen Familie.
Weitere Infos unter:
www.visittuscany.com/de/
www.hiltonhotels.de/Curio/Siena
www.termedisaturnia.it/de
www.argentariogolfresortspa.it/de/