Es war ein richtiges Schaulaufen der Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Sport, Musik-Szene und Sterneköche. Sie alle kamen Ende Mai beim Grand Opening des neuen Öschberhofs über den roten Teppich. Schließlich war man gespannt, was der 60 Mio Euro Umbau an neuem Luxus gebracht hat. Fünf-Sterne superior prangen jedenfalls jetzt schon gut sichtbar am Eingang und was dahinter steckt entlockte so manchem betuchtem Gast ein Ah & Oh.
45 Golflöcher, eine Golf-Akademie und ein Hotel „in the middle of nowhere in der Nähe von Donaueschingen – das war der alte Öschberghof, gegründet im Jahr 1976 von ALDI-Süd. Seit 2015 wurde renoviert und schlussendlich von GM Alexander Aisenbrey stolz präsentiert. Ja, wer sagt eigentlich, dass nicht auch ein Discounter mit Hotel und Golfplatz so richtig protzen darf?
Das dachte sich damals schon Karl Albrecht als er einen der ersten „Marken-Golfplätze“ Deutschlands auf der Hochebene Baar zwischen dem Bodensee und Schwarzwald baute. Dazu noch ein Hotel-Resort, das vor allem die Bosse der grossen deutschen Fußballvereine schätzten. Mit dem Image „Diskount“ hatte es schon damals recht wenig zu tun aber was das Haus heute an gelungenem Ambiente bietet ist jedenfalls schon Fünf Sterne wert: 126 Zimmer und Suiten strahlen dezenten Luxus aus, vier Restaurants verwöhnen mit einer Vielfalt an Kulinarik, darunter das Ösch Noir – in Anlehnung an den Schwarzwald – mit sterneverdächtiger Küche. Daneben gleich die Bar, in Erdtönen und royalem Blau gehalten mit sage und schreibe 120 Whisky -und 80 Rumsorten – genau das Richtige nach einem 36-Löcher Golftag!
In der angrenzenden Smokers Lounge mit Kamin haben Zigarren-Fans dann die Qual der Wahl. Und für Ladies? Natürlich das ÖSCH SPA auf über 5000qm. Ein Reich der Sinne, asiatisch inspiriert mit verschiedenen Saunen, einem eigenen Lady SPA, Signature Treatments und Innen – und Aussen-Pools. Natürlich ist auch das ÖSCH GYM ein innovativ konzipierter Aktivitäts-Spielplatz für Erwachsene in XXL mit Indoor- und Outdoor-Trainingsflächen und modernsten Geräten – einfach bombastisch!
Bei all den Superlativen rückte naturgemäss das Thema Golf ein wenig in den Hintergrund – jedenfalls am grossen Eröffnungsabend mit Reinhold Beckmann als Moderator, Schuhbeck und Co. als Promiköche, Sasha als Show-Einlage, einem Willkommensgruss von Anastacia per Zuspielung und dem launigen Alexander Aisenbrey als Gastgeber. Auch ob Entertainer Sasha jemals etwas mit dieser Sportart am Hut hatte war nicht herauszufinden. Deshalb war die Anspannung für den nächsten Tag gross: würde man überhaupt eine Teetime bekommen? Zu meinem grossen Erstaunen - ja!
Und noch dazu ohne grossen Andrang, was aufgrund der 300 geladenen Gäste eher unüblich war.
Der East-Course gilt hier als der herausfordernde mit 18 Löchern auf 6000 Meter Länge, vier Teichen und ein wenig Links-Charakter. Vom Damen-Abschlag und mit geraden Schlägen keine harte Nuss. Der Old-Course hingegen, der knapp 45 Jahre auf dem Buckel hat und gerade erst vor zwei Jahren ein Redesign erlebte hat einige markante Löcher – allein schon durch den alten Baumbestand, den man umspielen muss und einige versteckte Biotope und Teiche, die Bälle verschwinden lassen. Trotzdem – ein schöner fussläufig gut machbarer Parkland-Course.
Ein 9-Loch Akademie-Course sowie die neue Indoor-Golfanlage komplettieren das umfangreiche Angebot hier. Zwischendrin versteckt im Wald grillt man in der Öventhütte im rustikalen Stil, in der Pizzeria Hexenweiher mit Steinofen gibt es mediterranes und im Clubhaus Home of Golf unkompliziertes und bestens geeignet für den Familien-Ausflug. Facit: Hier werden nicht nur die Reichen und Schönen bedient. Mit legerem „Du“ versucht man den Luxus so gut wie möglich „normal“ zu interpretieren – was gefällt!
Tipps für den golffreien Tag:
Die Residenzstadt Donaueschingen mit dem fürstlich Fürstenbergischen Schloss und der Kunstsammlung, die Bodensee-Region, der Europapark Rust oder auf einen Sprung nach Zürich (90 KM).