Den Winterspeck entsorgen, im grössten biologisch aktiven Thermalsee der Welt baden und nebenbei eine Runde auf Ungarns Nr. 1 Golfplatz „Zala Springs“ drehen – das könnte das Programm für´s Frühjahr sein.
Über 1 Mio Besucher können nicht irren, da muss ja was dran sein an der Bad Hevizer Heilmethode. Ich lese: Sinnvoll bei Rücken-, Hals- und Wirbelsäulenschmerzen, Gelenkverschleiß, Muskel- und Sehnenproblemen, zur Prävention und bei Sportverletzungen. Na bitte, das trifft doch auf den Grossteil aller Golfer zu. Ergänzend dazu werden Heilmassagen, Bewegungs-, Physio- und Hydrotherapien sowie Trinkkuren verordnet. Das klingt doch perfekt für eine Frühjahrskur zumal ja das Baden im zertifizierten Heilwasser in den Hotels sowie Heilschlammpackungen und -bäder dazu kommen.
Aber nicht nur die seit 2015 zertifizierte Heilmethode ist hier der Renner – auch die Wellness-Behandlungen und er 38° warme Badesee rechtfertigen einen Ganzjahres-Trip nach Ungarn. Erstere konzentrieren sich ganz auf das Anti-Aging-Programm: Ob mit Schlammpackungen für den Stoffwechsel, Hautstraffungen, fernöstliche Massagen, Wasser-Wellness in jeglicher Form und natürlich „Beauty mit Laser & Co.“ Hier ist es angerichtet für den körperbewussten Golfer, der seinen „Marktwert“ testen will. Denn die Konkurrenz auf den Golfplätzen dieser Welt ist gross und eine tolle Ausrüstung allein tut es schon lange nicht mehr. Bodyforming und Facelifting ist also angesagt und das bekommt man hier fast in allen 4-Sterne superior Hotels – allen voran im „Europa Fit“ Hotel mit Vitalium Laser Centre oder im Danubius Heath & Spa Resort.
Bad Hevizer Thermalsee
Inmitten von blühenden Seerosen badet man hier ganzjährig im wohlig warmen Wasser, umgeben von einer blumenreichen Parkanlage nicht weit vom Zentrum. Kein Wunder, dass er seit dem 18. Jahrhundert schon regen Zulauf aus aller Welt bekommt. Auch wenn die „Badeanstalt“ schon etwas in die Jahre gekommen ist, der Charme der guten alten Zeit ist immer noch zu sehen. Interessant ist, dass die Quelle im 38 Meter tiefen Krater den See pro Sekunde mit 410 Liter frischem Thermalwasser versorgt. Außerdem ist die Luft rund um den Thermalsee staub- und allergenarm und durch das verdampfende Thermalwasser besonders günstig für die Gesundheit. Regelmäßiges Baden soll auch bei Rheuma, Osteoporose, Erkrankungen des Bewegungsapparates und nach Operationen helfen. Also hat man hier gleich zwei Fliegen auf einen Schlag. Das lassen sich sowohl Einheimische als auch die Kur-Touristen nicht entgehen – der See ist stets voll.
Den Grundstein für das Kur- und Heilbad Hévíz und für die ganze Spa-Industrie am Ort legte übrigens schon Graf György Festetics Ende des 18. Jahrhunderts, als er damals am noch unbefestigten Ufer ein erstes hölzernes Umkleidehäuschen errichten ließ.
Wein & Golf
Wer hätte das gedacht: In Ungarn gibt es an die 22 Weinanbaugebiete, von denen drei in der Region Balaton liegen: die berühmte Weinregion Badacsony rund um den gleichnamigen Berg am Nordufer, das Dél-Balaton-Weinbaugebiet um die Stadt Balatonboglar und das Gebiet um Balatonfüred und Csopak am Südufer. Speziell in Bad Heviz gehört der Weinberg von Egregy mit seinen 35 Weinstuben zu den Highlights. Man fühlt sich ein wenig nach Grinzing versetzt wenn auch hier alles in kleinerem Rahmen aber mit viel gutem Essen abläuft.
Spezielle Weißweine sind: Welschriesling, Chardonnay, Muskat Ottonel, Rheinriesling, Müller-Thurgau, Pinot Blanc, Weißburgunder, Sauvignon, Traminer und Zenit. Bei den Rotweinreben sind es besonders der Cabernet Franc, Merlot, Zweigelt und Blaufränkischer. Zur Verkostung sollte man am besten im August zur Weinlese wieder kommen. Vielerorts wird dies mit großen Weinfesten gefeiert - mit farbenfrohen alten Trachten und traditionellen Tänzen.
Oder Sie kommen zweimal hierher – Im Frühjahr zu Kur und Golf, im Herbst für Wein und Golf. Das sind auch die besten Zeiten zum Golfen hier – vor allem für diejenigen, die dem Trubel rund um den Balaton entgehen wollen. Denn immerhin ist der „Plattensee“ der grösste Binnensee und neben dem Neusiedler See im Burgenland auch der bedeutendste Steppensee Mitteleuropas – mit 79 km Länge. Natürlich wird er im Sommer zum Touristenmagnet, da ist In den Bädern rund um den See Kindertreiben und Party angesagt. Im Frühjahr und Herbst allerdings geniesst man die gute ungarische Küche mit ausgezeichneten ungarischen Weinen und zwei komplett unterschiedliche Golfanlagen.
Idyllisch am See – der GC Imperial Balaton
Gebaut wurde der 9-Loch-Platz im Jahr 2010 von Österreichischen Auswanderern, die vor 20 Jahren eine Landwirtschaft am Balaton übernommen hatten. Heute kann er knapp 200 Mitglieder vorweisen, die zur Hälfte aus Ungarn und zur anderen Hälfte aus dem nahen Österreich oder als Fernmitglieder aus dem entfernten Deutschland kommen. Man spielt auf einem ca. 2.6 km lange Kurs mitten im Naturpark Balaton, einem Naturschutzgebiet rund um den See auf einem leicht hügeligen Gelände. Nicht allzu schwierig, weil man die Fahnen gut sieht und so auch Anfänger ihren Spass haben. Ganz anders - der neue Zala Springs Course. Der 18-Loch Championship Course, gebaut von Robert Trent Jones Jr. liegt nur 15 Kilometer entfernt und soll nach endgültiger Fertigstellung ein grosszügiges Resort mit Appartments und Villen beherbergen. Schon fertig ist das stylische Clubhaus mit riesiger Glasfront, loungigen weissem Sitzmobiliar auf einer riesigen Terrasse und davor ein See mit Wasserfontäne in dem sich das Abendrot spiegelt. Der Golfplatz erinnert an Florida, ist komplett flach und wirkt ein wenig manikürt. Aber als Kontrast zum „Imperial“ ist er ungleich schwerer zu spielen. Schon wegen der sieben größeren Teiche, die aber auch zur phantastischen Optik des Platzes beitragen. Daneben prägen aber vor allem die vielen Bunker das Bild des Platzes - es müssen hunderte sein, viele davon wunderschön geformt und flächenmäßig groß. Auch typisch für den Platz sind die vielen ondulierten Grüns. Loch 9 (Par 5, 500m) könnte man das „Signature Hole“ nennen - ein Dogleg nach links mit fünf Fairwaybunker auf einer Böschung und einem Teich der sich bis vor zum Grün und darüber hinaus zieht. Ein Muss ist danach das gute Glas Wein auf der Restaurant-Terrasse von wo man den Platz überblickt – besonders schön bei Sunset. Das ganze Areal mit den Appartementhäusern, Hotel und Spa gehört übrigens Ungarns erfolgreichstem Unternehmer Gábor Széles. Er investierte schon vor 6 Jahren in die Entwicklung des Zala-Tals, erwarb den Golfplatz und renovierte das Batthyány Schlosshotel und Herrenhaus. Hier nächtigt man im Schloss-Ambiente, während die modernen Zimmer und Appartments im Resorthotel eher puristisch eingerichtet sind. Egal wofür man sich entscheidet, man wird es nicht bereuen.
www.bad-heviz.de, www.europafit.hu, www.zalaspring.hu