Ob per Flugzeug, Segelboot oder Schiff – ein karibisches Inselhopping mit gnadenlos schönen Golferlebnissen könnte man sich selbst als bestes Geschenk für ein arbeitsreiches Jahr machen. Zumal sich fast auf jedem auch noch so kleinem Inselchen ein paar grüne Golfbahnen befinden. Eine kleine aber feine Auswahl geben wir Ihnen mit auf den Weg.
Oh, islands in the sun...
Natürlich sind die kleinen Antillen in erster Linie ein hervorragendes Revier für Segler oder Cruiser. Aber warum nicht dort auch den Schläger schwingen? Zumal es auf den Inseln zwischen Guadeloupe und der Dominikanischen Republik auch die schönsten Golfplätze gibt – nicht nur für ein Klientel, das sich auch pekuniär nicht lumpen lässt. Dem tragen nun einige gewiefte Golf-Manager Rechnung und bieten teilweise schon ein Abhol-Service an. Mit den Tee-Times ist es aber so eine Sache: Gerade zur High Season sind die „Designer-Plätze“ sehr gut gebucht und gerade am Weekend haben Cruiser oft Pech, da sind die Plätze nämlich voll. Das ist uns auf Guadeloupe passiert, wo wir emotionslos abgeblitzt sind. Dafür haben wir auf Martinique Glück, wo Top-Designer Robert Trent Jones den 18-Loch-Platz „Les Trois Ilets, Martinique“ konzipiert hat – mit einem Par 3 und Inselgrün am Meer und einem Par 5 mit Abschlag über´s Meer. Das kann bei kräftigem Wind schon mal in die Hose gehen. Inselgrüns gibt es auch auf dem St. Lucia Cap Estate Golf-Course im nördlichen Teil der gleichnamigen Insel. Zum Beispiel auf der Bahn 8, wo sich Golf-Ikone Jack Nicklaus mit einem 173 Meter langen Par 3 seinen karibischen Traum erfüllte. Passatwinde und lange Bahnen machen auch diesen 18-Loch-Course erinnerungswürdig.
Vom teuersten zum billigsten Greenfee
Barbados spielt in einer eigenen Liga. Den die östlichste Antillen-Insel kann mit fünf der besten 18-Loch-Plätze der gesamten Karibik punkten. Aber gleich vorweg – es ist kein billiges Vergnügen. Denn der „Green Monkey Course“ zählt mit einem Greenfee von 4000 Dollar zum teuersten 18-Loch-Platz der Welt. Entworfen von Tom Fazio, ist der ultra exklusive Par 72-Platz aus einem alten Kalksteinbruch geschnitzt, wobei die typische Kalksteinfelsen einen atemberaubenden Kontrast zu den üppigen, gewellten Fairways mit spektakulären ‚Elevator-Grüns‘ bilden. Seinem Namensvetter, dem Bajan Green Monkey wurde direkt in einem Bunker eine Gras-Insel in Form eines Affen gewidmet. Er gehört, wie auch die beiden anderen Plätze zum Sandy Lane-Resort. Barbados steht 2018 übrigens ganz im Zeichen der lukullischen Erlebnisse mit anspruchsvollen gehobenen Restaurants bis hin zu Strandbuden mit köstlichen frischen Gerichten. Dazu passend steht die Heimat des Rum von Januar bis März unter dem Motto „Barbados Sugar and Rum Season“ um die Gäste auf das reiche Zucker- und Rumerbe aufmerksam zu machen. Dagegen ist der Grenada Golf & Country Club mit 40 USD ein richtiges Schnäppchen. Zwar bietet er nur 9 Löcher aber was soll´s. Das als beste Gewürzinsel bekannte Grenada bietet im immergrünen Tropendickicht nämlich ein Drittel aller Muskatnüsse, Ingwer, Zimt und Nelken – dementsprechend duftet es hier auch. Unser Tipp nach dem Spiel: ein Besuch des 600 Meter hoch gelegenen, kobaltblauen Kratersees Grand Etang, zum rund 80 Meter hohen Annandale Wasserfall, der bei Klippenspringern besonders beliebt ist und danach zum Grand Asne, dem wohl schönsten Strand der Insel. Grün, übersät mit Palmen, türkisfarbenem Meer und weitaus günstigerem Golf - das gibt es auch auf Tobago. Uns hat der Plantations Golf Club deshalb gut gefallen, weil
das flache Gelände von knapp über 7.000 Yards mit einheimischen Pflanzen modifiziert wurde und so den Lebensraum für Wildtiere gewährleistet. Aber es gibt hier auch charakteristische Pottbunker, und ein Par 4, das auf die Halbinsel hinausragt und einen Panoramablick auf Scarborough, die Hauptstadt von Tobago und den angrenzenden Atlantischen Ozean bietet. Im Kontrast dazu spielt man aber auch zwischen Palmen, Mangroven und künstlichen Seen.
Reggae, Rum & Golf
Pigeon Point heißt die Stelle im Süden der Insel, die man danach keinesfalls auslassen sollte. Strand, Wasser, Cocktailbuden und türkisblaue Aussichten sind hier atemberaubend wenn auch die Happenings von früher mit Rum, Reggae und feschen Girls nur mehr top secret stattfinden. Last not least Antigua! Bestens bekannt bei allen Seglern wegen der alljährlichen Sailing Week im April. Ganz nah dran, nämlich im Jolly Harbour Beach Resort hat Karl Litton aus Florida den gleichnamigen 18-Loch-Championship-Golfplatz, Par 71 hingebaut. Der kurze Platz garantiert ein entspanntes Spiel zu moderaten Preisen (ab 40 USD) und für danach das ultimative Stranderlebnis auf einem der 365 Strände, lecker Rum und Lobster in der Half Moon Bay oder den ultimativ schönsten Ausblick auf Shirley Hights. Von der ehemaligen Festungsanlage überblickt man die hunderte Segelboote im English Habour und den berühmten Nelson Dockyard. Heisser Tipp: Am Sonntag treffen sich hier die Einheimischen zum Barbecue und Live-Musik mit heißen Reggae-Rhythmen von lokalen Bands. Karibische Flair pur und ein unvergesslichen Erlebnis. Wir wünschen dazu viel Vergnügen und ein schönes Spiel!