Meine Reise von Lech nach Hittisau barg allerlei Überraschendes:
Hier Lifestyle und 5-Sterne Hotellerie, dort Bauernwirtschaft und „Wäldlerhäuser“. Das „Ländle“ ist nicht nur kulinarisch ein Leckerbissen und architektonisch ein kleines Wunderwerk. Auch golferisch kann man es nicht mehr ignorieren. Denn seit Juni hat nämlich auch der Hotspot des Wintertourismus Lech einen 9-Loch-Platz, der nun im Sommer die Gäste anlocken soll. Auf 1.500 Metern im Zugertal gelegen, ist er der höchste Österreichs und ein richtiger Wald- und Wiesenplatz, weil mitten in der Natur, umgeben von den Lech-Zürser Skibergen. Wer nun glaubt, das Spiel hier wäre ein Spaziergang, der wird gleich eines besseren belehrt: Ballverlust droht schon an den ersten Löchern, die sich schmal und tricky zwischen Tannen, Almwiesen und dem plätschernden Lechbach entlang winden. Gerade Schläge sind hier wie ein Lotto-Sechser, ähnlich wie für den Kulinariker die „Rote Wand“ gleich nebenan mit Haubenküche, innovativem Hoteldesign und Top-Service für den Gast.
Denn wie sagt es Sandra Moosbrugger vom Hotel Post so treffend: „Wir nennen uns immer noch Gasthof, weil der Gast bei uns die absolute Nr. 1 ist“. Sie zeigt mir die neuen Zimmer und Suiten im schicken Alpin-Design, den neuen SPA mit eigener Schweizer Pflegelinie und natürlich die Haubenküche, die der golfende Gast rund um die Uhr gustieren darf. Ähnliches Muster im Bregenzerwald-Örtchen Hittisau. Zwar gibt es hier weder Jet-Set-Publikum noch 5-Sterne-Hotellerie, aber das gewisse Etwas, das ein hochrangiges Publikum anzieht. Gemeint ist die Kunst, Tradition mit Moderne so sensibel zu verknüpfen, dass daraus ein harmonisches Ganzes entsteht. Zwei Hotels stehen dafür: Die Krone und das Schiff. In beiden 4-Sterne-Häusern gibt es die urige, holzvertäfelte „Wäldlerstube“ mit niedrigen Decken und authentischem Interieur. Daneben aber die modern konzipierten Zimmer, Lesestuben mit Kamin und einen kleinen, feinen Wellnessbereich mit Pool und heimeligen Ruhestätten. Und genau das schätzen wir Golfer. Besonders nach dem Spiel auf dem hügeligen Golfpark Bregenzerwald, der zu den schönsten der sechs Plätze hier zählt. Wofür Hittisau noch steht? Für den musikalischen Genuss von den Bregenzer Festspielen bis zur Schubertiade in Schwarzenberg.
Text: Elsa Honecker