Luftige 22 Grad, eine frische Brise vom Atlantik, Grün in allen Schattierungen, ein paar weiße Wölkchen, die den Himmel noch blauer erscheinen lassen und Hortensienblüten soweit das Auge reicht – das war mein allererstes Willkommensgeschenk bei der Landung am Flughafen von Sao Miguel. Übrigens mit SATA Air Acores direkt in vier Stunden ab MUC.
Sao Miguel zählt nicht nur zu den abwechslungsreichsten Azoreninseln sondern bietet auch für den Golf interessierten Gast gleich zwei Golfanlagen, die es mit jeder Gartenausstellung bei uns hier locker aufnehmen könnten.
Schon das Blumen umrankte Clubhaus des Batalha Golf Clubs mit englischem Interieur zeigt den guten Geschmack des Architekten Bom Cameron, der die drei 9-Loch-Plätze in einem Mix aus Links-, Parkland und Waldland-Course rund um dieses konzipiert hat. Und während wir auf dem A wie „Azalea“ und B-Kurs auf schönen breiten Fairways mit Azaleen und Hortensienbüschen teils am Meer, teils im hügeligen Gelände mit phantastischem Rundblick spielen, geht es auf dem C-Kurs in ein waldreiches Gelände voll Eukalyptus-Duft und tollem Blick bis zum Meer. Wahrscheinlich genießen hier besonders die Ladys den Kontrast zwischen azurblauem Meer und tiefgrüner Landschaft. Männer sind da mehr Ball orientiert und haben ihren Score im Focus, denn der kann schon mal im hügeligen Lauf der Fairways verschwinden. Trotz phantastischem Layout ist dieser Platz mit Par 72 kein leichter und deshalb auch Austragungsort der Seniorsstour, Azores Open und alljährlichen ProAms mit internationalen Teilnehmern. Von der Hauptstadt Ponte Delgada sind es dorthin gerade einmal eine halbe Stunde Fahrt in den Norden durch viele landschaftli¬chen Hö-hepunkte mit einer Vegetation zwischen tropischem Regenwald und Nadelbäumen, die man auch bei einer Fahrt über die Insel überall antrifft. Vor allem auf einer Sightseeing-Tour nach Sete Cidades im Westen der Insel, wo man vom „Miradouro da Vista do Rei“ einen wahrlichen „Königsblick“ auf die beiden grünlich blau schimmernden Kraterseen Lagoa Azul und Lagoa Verde hat.
Ebenfalls auf vulkanischem Grund wurde der Furnas Golf Course Ende 1930 ursprünglich als 9-Loch-Platz vom schottischen Architekten Mackenzie Ross gebaut. 60 Jahre später bekam er dann weitere neun Spielbahnen dazu. Auch wenn er auf den ersten Blick als schöner Parkland-Course wirkt, hat er doch auch typisch schottische Züge und gilt deshalb auch als der „britischste“ aller portugiesischen Golfplätze. Ich schreibe in mein Golf-Tagebuch: wellige Fairways, Doglegs zwischen hohen alten Bäumen, unterschiedlichste Fauna – vom Alpengras bis zum Bambus an den Teichen, stark ondulierte Grüns und sehr kühl! Der Platz liegt nämlich auf 500 Metern. „Signature hole“ ist zum Beispiel die 12. Bahn mit weitem Schlag durch ein schmales, von Bäumen umrandetes Fairway zu einem Grün, das versteckt zwischen Bunkern liegt.
Außerdem liegt dieser Platz in einer der schönsten Gegenden der Insel Sao Miguel mit fantastischer Aussicht auf das Furnas-Tal, das für seine tropische Vegetation, die heißen Quellen und das Mineralwasser sowie für den größten und schönsten See der Insel berühmt ist.
Von Elsa-Maria Honecker