Schon wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu. Zeit für ein Rückschau auf so viele Aktivitäten und Reisen – angefangen von Namibia bis Los Cabos in Mexiko. Genau diese beiden Destinationen zählten auch zu meinen Jahres-Highlights für 2024.
Los Cabos - Golfspektakel zwischen Wüstenkulisse und Pazifischen Ozean – Teil 1
Auch wenn man schon einige der weltbesten Golfplätze gespielt hat, gibt es immer noch Sehnsuchtsziele, die den Puls höherschlagen lassen. So eines ist für mich Los Cabos, im Süden der Baja California in Mexiko. 18 spektakuläre Plätze von weltbekannten Golf Architekten, wie Jack Nicklaus, Tom Fazio, Greg Norman, Robert Trent Jones Jr. und Tiger Woods buhlen hier um Golfenthusiasten aus aller Welt und machen die Wahl zur Qual. Daneben hat das „Lands End“ sowohl für Wassersportler als auch für Kunstsinnige und Gourmets einiges zu bieten. Mein ganz persönliches Highlight hier war die Teilnahme am Pro-Am der Turnierwoche „The World Wide Technology Championship“ (WWT) mit einigen der besten PGA-Spielern der Welt - als „Once in My Lifetime“.
Vom Novembergrau in Deutschland direkt ins sommerwarme Mexiko
Am 3. November ging es ab Frankfurt Nonstop direkt nach Los Cabos und dieser Erstlingsflug wurde dort mit viel Hallo und Livemusik gefeiert. Und was das Schöne daran war, wir hatten einen Tagesflug, denn der Zeitunterschied beträgt 8 Stunden zurück. Dies war einer der Gründe für diese Reise. Der Zweite sollte mir als einziger Europäerin eine Turnierteilnahme beim PGA-Po-Am Turnier WWT auf dem El Cardonal Golfplatz bescheren, dessen Architekt kein geringerer als Tiger Woods ist. Welche Ehre! Dritter Grund war sicherlich die Vielfältigkeit dieser Destination an der Südspitze des Bundesstaates Baja California Sur, zwischen den Ufern des Pazifischen Ozeans und dem Golf von Kalifornien. Eine spannende Kombination aus bezaubernden Wüstenlandschaften mit meterhohen Kakteen, Stränden mit kristallklarem Wasser und bis zu 3000 Meter hohen Bergen im Hinterland. Außerdem gilt Los Cabos auch als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und engagiert sich mit aktiven Programmen zur Erhaltung der natürlichen Ressourcen und des ökologischen Gleichgewichts für einen verantwortungsvollen Tourismus. Dabei wurden 42 % der Region Baja California Sur (BCS) als Naturschutzgebiet ausgewiesen und schon der Ozeanograph Jacques-Yves Cousteau bezeichnete die Destination als "Aquarium der Welt", die UNESCO-Bezeichnung lautet: "ein Juwel für den Naturschutz, von unschätzbarem Wert". Dieses „Juwel“ zu erkunden, blieb leider nur wenig Zeit, denn Golf auf den fünf wichtigsten Plätzen hier stand absolut im Vordergrund. Mit 350 Sonnentagen im Jahr zählt Los Cabos nämlich auch zum Golf-Mekka Lateinamerikas. Seine Karriere in Sachen Super-Golfanlagen begann vor etwas mehr als 25 Jahren und heute gilt die südlichste Spitze der Halbinsel Baja California schon als Hotspot für exzellentes Golf. Allen voran entwickelte sich das Diamant-Projekt zu einem der besten Golferlebnisse der Welt und einem luxuriösen Rückzugsort für Hausbesitzer. Es begann mit dem Debüt des von Davis Love III entworfenen Dunes Course, der auf der Top-100-Liste des Golf Magazines auf Platz 36 der Welt rangiert. Es folgte darauf Diamantes zweiter Meisterschaftsplatz, der von Tiger Woods entworfene El Cardonal mit eigenem Clubhaus, Restaurant Tacos & Tortas, Golfsimulatoren, einer Trainingsanlage, Golfakademie und die für Diamante typischen Komfortstationen sowie einem erstklassigen Service. In Kürze wird Tiger Woods an den Erfolg von El Cardonal mit einem zweiten TGR-Design-Kurs namens Legacy Club anknüpfen.
Eine PGA-Turnierwoche der besonderen Art & Golfen mit Freunden
Als eingefleischte Golferin, die sich die weltweiten Turniere stets im TV ansieht, kennt man das Procedere: Meist wird hier ein Match Play gespielt mit Punktewertung an jedem Loch. Hier beim Pro-Am Turnier auf dem El Cardonal at Diamante Golfplatz, das einen Tag vor dem offiziellen Turnier begann, war es eine Bestball-Wertung. Will heißen, wir spielten im Team als Vierer-Flight und zählten das beste Ergebnis. Dass ich dabei mit zwei Journalisten aus Korea und Schweden sowie dem PRO David Lipsky aus USA spielte, war eine neue Erfahrung: Während meine Kollegen vor Aufregung sich nur auf ihr Spiel konzentrierten, unterhielt ich mich während unseres vierstündigen Fußmarsches angeregt mit dem Pro. Ja – auch so kann ein Turnier laufen! Dass ich dabei zum ersten Mal in meiner Golfkarriere einen Eagle-Putt versenken durfte und mit meiner Annäherung zu mehreren Birdies beitrug, ist nun mein Mantra für schlechte Scores. Das und die Attraktion des Platzes, designt von Tiger Woods wird für mich unvergesslich bleiben. Ja, und auch die Disco am Loch 10 mit persönlicher Begrüßung am Abschlag. Was mir noch in Erinnerung blieb, ist der tolle Panoramablick beim Abschlag an der 17 zum Meer und der perfekte Putt auf dem schmalen Grün an der 18. „Well done“, hieß es danach und besser konnte der Cocktail danach nicht schmecken. Die Sieger-Party abends mit köstlichem Buffett-Essen aus der Sterneküche und grandiosen Mixturen endete Spätnachts, weil die grandiose Band einfach nicht aufhörte und das Tanzen in einer lustigen Runde einfach nur „happy“ machte. Das liegt meines Erachtens auch an der von Herzen kommenden Freundlichkeit und spontanen Zuwendung der Mexikaner. Angefangen von den Tourismus-Leuten bis zu den Flightpartnern, die nun zu Freunden geworden sind. Gut zu wissen, denn auch als Alleinreisende kommt man sofort in Kontakt.
Erstere organisierten mir vier Runden Golf mit allem Pipapo – vom modernsten Schlägerset bis zu den Abschlagzeiten und meistens auch noch Lunch und Getränke nebenbei. In bester Erinnerung blieben mir die 9 Löcher des Cabo Real Courses mit unterschiedlichen Layouts, von Wüstenambiente auf den ersten drei Löchern und Meerblick an der 7, bis zu den hügeligen Geläufen mit blühendem Gesträuch auf den Backnine. Mit 100 USD für das Greenfee gehört er hier noch zu den günstigeren Plätzen.
Im Solmar GC erwartete mich sogar der Pro und begleitete mich auf dem extrem windigen Course direkt am Meer. Unvergesslich die Bahnen mit Waste-Areas, die Inselgrüns und das stylische Clubhaus am Hügel mit fantastischem Rundblick auf die Geläufe des Platzes. Ein Links-Course par excellence mit einer Rate um die 300 USD. Gleich 27 Löcher, designt von Jack Nicklaus und Greg Normann erwarteten mich auf dem Puerto Los Cabos Golf-Gelände, das zwischen weißen Villen durchläuft. Alle mit unvergleichlichen Ausblicken auf das faszinierende Blau der Cortez-Bay, den anspruchsvollen Dünen der Wüste Baja und den Bergen der Sierra de la Laguna. Hier trifft man auf drei Meisterschaftsplätze, die von zwei der legendärsten Golf-Heroes entworfen wurden: Dem Ocean, - Vista- und Mission Course. Am schönsten fand ich den Mission Course, wo es auf über 122 Meter hoch hinauf geht, mit wundervollen Abschlägen ins Tal und Rundblick zum Meer. Zwischendurch laden kleine Strohgedeckte Bars zum Essen und Trinken ein, was sich danach in einem relaxten Spiel auswirkt. Die Greenfee-Preise bewegen sich hier zwischen 200 und 400 USD, je nach Saison. Last not least sollte der von Jack Nicklaus entworfene und 2014 eröffnete Quiviria Golf Course einer der besten Golferlebnisse hier sein, auch weil er seit seiner Eröffnung schon das Prädikat „The Development of the Year“ sein eigen nennt. Ich habe ihn zwar nicht gespielt, wurde aber von Manager Antonio über den Platz gefahren. Das Geläuf mit Handschrift von Jack Nicklaus zwischen Felsen, Waste Aereas und Links-Ambiente am Meer ist extrem „challenging“ und wirklich nur für gute Spieler zu empfehlen. Vor allem die 17 mit kleinem Grün mitten in den Felsen hat es in sich. Dazwischen kann man sich dann in den schnuckeligen Bars bei einer großen Auswahl an Getränken und Burgers erholen. Mein Eindruck: Nichts für Rookies und kleine Geldbeutel, denn das Greenfee kostet 470 USD. Gäste des Pueblo Bonito Pacifica Resorts haben hier einen preislichen Vorteil.
Text & Fotos: Elsa-Maria Honecker