Von dieser pulsierenden Stadt kann man einfach nicht genug kriegen und dieser Meinung waren nun auch schon zum zweiten Mal die Organisatoren des IGTM (Internationaler Golf Travel Market), der wie immer Mitte Oktober dort stattfand. Beste Gelegenheit dabei einen der neu adaptierten PGA-Golfplätze zu spielen und im Anschluss daran, die Stadt nach neuen und interessanten Genuss-Tipps zu durchforsten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen – ein Potpourri an schönen Dingen, die es wert sind zu berichten.
Good News vom internationalen Golf-Tourismus Markt „IGTM“
Mittlerweile ist die jährliche Golfmesse schon so etwas wie ein „Place to be“, sowohl für Aussteller als auch für Einkäufer und Reiseveranstalter. Für mich ist es fast schon wie ein Familientreffen, denn man kennt sich in der Branche, trifft alte Bekannte, verabredet sich zum Networken, trinkt zusammen ein Gläschen Wein und lässt sich von übergroßen Golfposters, wie ansprechenden Filmen zu einem Plausch auf dem Stand verführen. Denn eines ist klar: Wenn Geschäfte mit Golf oder Reisen, dann hier. So buhlen Länder, wie Südafrika mit dem berühmten Rovos Rail und den bekannten Fancourt-Platzen, Thailand mit toskanischen Golf-Layout im Norden von Bangkok, die USA mit Florida´s first Golfcoast, Bali mit traumhaften Plätzen zwischen Reisfeldern und Los Cabos mit millionenschweren Golfanlagen zwischen Luxushotellerie um die Einkäufer aber auch um die Golf-Journaille!
Neben diesen schon etablierten Destinationen fanden sich aber auch Newcomer, die nicht minder interessant sind, zumal sie sich gut mit einer Ländererkundung oder sogar mit Ski kombinieren lassen, wie etwa der Pirin GC in Bulgarien, der neben Golf dazu kostenlos das Ski-Equipment zur Verfügung stellt. www.piringolf.bg
Oder eine Hausbootfahrt auf dem Oberen Shannon in Irland, vorbei an malerischen Städten und Dörfern, alten Burgen und erstklassigen Golfplätzen, www.irland-insider.de
„Highly recommended“ ist auch eine Golfreise durch das Baskenland mit Kunst in Bilbao, Kultur in Navarra, Wein in Rioja und kulinarischem Genuss rund um San Sebastian, www.stipaivasco.com
Dass es auch in Patagonien – am Ende der Welt - schöne Golfplätze gibt, hat mich besonders interessiert. Überhaupt die Kombination mit einer Expeditions-Kreuzfahrt nach Kap Horn. Australis bietet das an und kümmert sich auch um die Flüge von Ushuaia nach Buenos Aires, www.patagoniagolf.com, www.australis.com
Hätten Sie gedacht, dass man in Jordanien auch Golfen kann? Ja, und zwar im feinsten Ayla Golf Club, der dem neuen Aquaba Ayla Resort angebunden ist. Von hier aus werden Touren in die Weltkulturerbestätten nach Petra und Wadi Rum organisiert. www.ayla.com.jo
Überzeugt hat mich auch das Angebot der Slovakei mit vier ganz unterschiedlichen Plätzen rund um Bratislava und mit Sauvignon Blanc vom Feinsten in Sedin, www.golfsedin.sk
Last not least habe ich dann noch den ersten nachhaltigen grünen Golfplatz von Cabo Verde entdeckt – den Golf & Country Club Viveiro auf der Insel SAL, gebaut von der italienischen Familie Mariani, www.vivieiro.golf
Dies sollte eine kleine Auswahl sein und Gusto machen für den nächsten Golf-Trip.
Natürlich stand auf meinem Messe-Programm auch Golf. Dieses Mal sollte es der Auroreira GC sein, ein 18-Loch PGA-Champions-Course etwa 25 KM südlich von Lissabon. 1972 von Frank Pennink konzipiert und eröffnet, bekam er schnell das Prädikat „Wentworth of Lisbon“ und war Austragungsort etlicher European Tours. Gerade umgebaut, führt er durch einen gigantischen Pinienwald mit einigen versteckten Grüns aber deutlich sichtbaren Wasserhindernissen. Das Schöne daran, wenn man nachmittags spielt, bezaubert das besonders warme Licht und man genießt dazu die nachmittägliche Ruhe auf dem Platz. Dass dazu nun auch ein neues und stylisches 4-Sterne Hotel gehört, macht den Aufenthalt dort perfekt, zumal auch das Meer nur einen Katzensprung entfernt liegt und es dort den besten Fisch gibt. Das Hotel ganz in Weiß mit Neon beleuchteten Fluren offeriert 66 Zimmer und Suiten, einen Meerwasser-Außenpool, das Restaurant „Inpar“ und die „Pine Bar“. Shuttles gibt es kostenlos zu den beiden Aroeira-Golfplätzen, denn unter dem Namen Aroeira 2 firmiert dort auch ein zweiter 18-Loch PGA-Course, www.pgaaroeira.com.
Nach vier Tagen Messe mit Wohnen im stylischen Melia Oriente Lisbon Hotel, das fußläufig von der Messe entfernt liegt, freut man sich auf die Stadt am Rio Tejo, die immer wieder Neues zu bieten hat. www.melialisboaoriente.com.
Weltstadt mit vielen Gesichtern und ein Palacio aus dem 18. Jahrhundert
Sympathisch offen, kosmopolitisch bunt, mal altmodisch, mal fröhlich jung und modern, mal dörflich verschlossen - aber immer eine Reise wert, so kennt man Portugals pulsierende Hauptstadt. Auf einem Bummel durch die Stadt erlebt man vor allem deren Diversität - schöne historische Gebäude kontrastieren mit avantgardistischer Architektur, quirliges Treiben wechselt mit schwermütigem Fado und modernes Großstadt-Flair mit romantischen Ecken. Die nostalgische Straßenbahn Eléctrico 28 mit ihren gelben Waggons rumpelt in beschaulichem Tempo durch die gesamte Innenstadt und lässt herrliche Miradouros (Aussichtsplätze), prachtvolle Kirchen und historische Häuser vorbeiziehen. Neuerdings kurven auch lustig bemalte Tuk-Tuks durch die Stadt und verstopfen die eh schon überfüllten Straßen. Da ist es gut, ein Hotel gleich an der richtigen Stelle zu haben, nämlich das „Palacio Ludoviche Wine Hotel“, das inmitten der angesagten Viertel Chiado, Bairro Alto und Principe Real liegt. Ein echter Hingucker ist schon die Fassade in hellem gelb mit feinziselierten Balkonen und einem atemberaubenden Panoramablick auf den Aussichtspunkt Séo Pedro de Alcántara und die pulsierende Stadt darunter. Schon zu Beginn des 18.Jhd. wurde dieses Juwel vom Architekten des Königs João V., João Federico Ludovice entdeckt, der den Palacio als Sommerresidenz nutzte. Nach der Ära der Ludovice-Familie wurde das Gebäude im Laufe der Zeit für verschiedene Zwecke genutzt, unter anderem als Polizeistation und als Sitz des Instituts für Portwein. Den gibt es übrigens auch jetzt noch im angrenzenden Shop und in allen Preislagen. Das Wohnen in diesem 5-Sterne Palacio wird zu einem unvergesslichen Erlebnis, denn in den 61 Zimmern und Suiten, sowie in den Aufgängen findet man eine Symbiose aus historischem Charme und modernem Luxus: Allen voran die original weiß-blauen Fliesen, Stuckdecken und Freskenmalereien, eine ehemalige Kapelle und einige Kunstgegenstände aus dem 18.Jhd. Dazu kombiniert moderne Teppiche aus exquisiter grüner Wolle, die vom Design den Weinbergen und Hängen aus dem Dourotal nachempfunden wurden. Unter anderem eine Idee des renommierten portugiesischen Architekten und Designer Miguel Câncio Martins, der für diese Renovierungsarbeiten verantwortlich war. Genauso wie die Gestaltung des Restaurants FREDERICO im überdachten Innenhof des Hotels, wo regelmäßig Wein Verkostungen stattfinden. Hier, wie auch in den Zimmern zieht sich das Weinmotiv subtil durch das gesamte Design, gemixt mit hochwertigem Mobiliar und Parkett, www.palacioludovice.com.
Kunst, Kultur und Genuss – gleich um die Ecke
Fußläufig von hier aus erreicht man in ein paar Minuten die sehenswerte Kirche Sao Roque und den Platz Largo do Como, wo man unbedingt den Ginjinha (Kirschlikör) aus dem Kiosk dort probieren sollte. Der Santa Justa Elevator (ein Projekt der Eiffel-Schüler) führt hier hinunter zu, Baixa in die Rua Garrrett im quirligen Chiado, einem Viertel, das seit der Römerzeit schon immer der Treffpunkt für Einkäufer war. Hier ist Shopping angesagt, teils in den historischen Läden, wie dem „Livraria Bertrand“, der ältesten Buchhandlung des Landes, dem berühmten Bekleidungsgeschäft „Paris em Lisboa“, der legendären Bar „A Brasileira“, die schon immer ein Treffpunkt für Intellektuelle, Schriftsteller und Künstler ist. Wenn man Glück hat, erlebt man dort am Platz mit der berühmten Statue des Dichters Fernando Pessoa die besten Straßenkünstler. Nicht versäumen sollte man auch die Live-Bäckerei „Castro“, wo im Atelier de Pasteis de Nata die frischesten Süßigkeiten auf den Tisch kommen.
Ein kurzer Spaziergang von hier zum Bairro Alto, wo ursprünglich die portugiesischen Aristokraten wohnten – und man ist schon mittendrin in einer ganzen Meile von kleinen Geschäften, Bars und Restaurants. Ob im „Mexico meets Japan“ mit interessanter Fusionsküche, im Restaurant Bar & Rooftop „La Paparuch“, einem Steakhouse mit Traumblick auf die Stadt oder gleich daneben in der Tapas Bar 52 mit einer schönen Weinauswahl – hier kann man kulinarisch wirklich nicht enttäuscht werden. Unser Tipp: Für Art Deco-Liebhaber die Bäckerei Sao Roque und für Fisch-Gourmets die „A Cevicheria by Chef Kiko in der Rua Dom Pedro. Hier finden Shopping-Queens auch das Passende für jeden Anlass und Nachtschwärmer Lokale mit oder ohne Live-Musik. Wie schön, dass das „Ludovice“ als „Heimathafen“ dann gleich um die Ecke wartet.
www.visitlisboa.com.de
Text & Fotos: Elsa-Maria Honecker