Rückschauend auf dieses Pandemie-Jahr wundert man sich letztendlich doch, dass trotz des „Daheimbleiben-Müssens“ ein paar gute Erinnerungen an eine Handvoll schöner Reisen übrig geblieben sind. Meist „nur“ in Europa aber nicht minder interessant, wie zum Beispiel nach Gotland, Apulien und an die Costa Navarino.
Reif für die Insel?
Dann ist man auf Schwedens größter Insel „Gotland“ nicht nur goldrichtig sondern auch herzlich willkommen. Die Krimi-Insel, wie sie aus den Serien “Der Kommissar und das Meer” oder “Maria Wern” bekannt ist, kann nicht nur mit einer aufregenden Kulisse sondern auch Geschichte aufwarten, die bis in die Steinzeit zurückreicht. Der erste Eindruck ist jedoch eher beruhigend: Eine sanfte Landschaft in allen Farben von Grün, dazwischen rotleuchtende Schwedenhäuschen und als Pendant dazu steile Klippen und kilometerlange Strände am teils stürmischen Ozean. Das hervorragende Klima, das auch im Spätherbst noch warme Sonnenstunden parat hat und eine Gastronomie, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt sind nur einige der Gründe den Sprung von Stockholm auf die Insel zu machen – zumal das keine Stunde lang dauert. Denn auch Golf spielt hier eine adäquate Rolle! Man möchte es ja fast nicht glauben aber es gibt hier sieben sehr unterschiedliche „Golfbanan“ für Anfänger und Profis gleichsam: Während man an einem Tag einen Seaside Course mit Meerblick oder einen Parkland Course spielt, genießt man am nächsten Tag die vielfältige Natur auf einem Wald- und Heideland Course – ein wahres Golfvergnügen zwischen 9 und 18 Löchern. Auf meinem Programm ganz oben stand die Nr. 1 Schwedens - der Visby Golfklubb mit dem Kronholmen Course. Als charakteristischer Links-Platz am Meer bietet er 27 Spielbahnen (18 Löcher/Par-72 und 9 Löcher/Par-36) für alle Spielniveaus. Die Ostsee ist von allen Bahnen aus zu sehen und die Brise vom Meer deutlich spürbar. Urgemütlich dagegen das Clubhaus mit kleinem Restaurant und offenem Kamin, wo sich die golfenden Cracks nach einer stürmischen Runde aufwärmen. Dahingegen liegen die 18 Löcher des Gumbalde GK in typisch gotländischer Landschaft mit versteckten Biotopen, ausladenden Bäumen und weitläufigen Fairways. Ein Platz für Jedermann, zumal hier gerade Gotlands einziges Golfresort mit Hotel, Villen und zig Freizeitaktivitäten entsteht. Ganz anders der NÄR GK, dessen weitläufige 18 Bahnen eingebettet in einer einzigartigen Heidelandschaft liegen, nur begrenzt durch bunte Wälder. Gut, dass mich hier Jan als Golfsenior des Clubs begleitet - mit ein paar guten Tipps beim Spiel denn der relativ kurze Platz (Par 70) hat auch Tücken, wie auf der 15 ein 90° Dogleg zwischen Bäumen hindurch. Am authentischsten war für mich aber der Slite GK, dessen 18 Bahnen mitten durch ein wunderbar verfärbtes Waldgebiet verlaufen. Tommy, der Golfmanager zeigt mir die versteckten Biotope und Bunker sowie Wasserläufe, die die Fairways teilen. Natur pur ohne Stress und Gedränge ist hier angesagt, denn wir waren die einzigen auf Wald und Flur.
Visby – die Weltkulturerbe- und Hauptstadt der Insel ist von allen Ecken und Enden gut und schnell erreichbar und die beste Wahl zum Wohnen. Dabei ist die Auswahl groß – vom kleinen, feinen Boutique Hotel bis zum Clarion Hotel mit Restaurant und In-Bar – nicht nur Szene-Treff sondern auch kulinarisch ein Highlight, das nur noch durch das „Bakfickan“ Restaurant getoppt wird. Als kulinarisches Insel-Paradies ist Gotland noch relativ unentdeckt obwohl an die 20 gastronomische Betriebe schon im „White Guide“ gelistet sind. Das pittoreske Visby bietet dafür die magische Kulisse mit Ruinen alter Kirchen - geborgen hinter einer Stadtmauer, die mit über drei Kilometern Länge zu den am besten erhaltenen Stadtbefestigungen in Europa gehört. Dort findet auch das alljährliche Trüffelfestival im November statt. Zwar lässt sich die inseleigene Ausbeute an Trüffeln nicht mit Italien oder Frankreich vergleichen aber die Trüffelsuche mit Hund Berry war für mich eines der lustigsten Erlebnisse dort. Wer mitmachen möchte: Die Trüffelsaison beginnt auf Gotland Anfang Oktober und endet Ende November. www.destinationgotland.se/de/inspiration/outdoor/golfen-auf-gotland
Bella Puglia
Meine Story für Connoisseur Circle führte mich zu den besten Masserien am italienischen Stiefelabsatz, die zum typisch architektonischen Merkmal der apulischen Landschaft gehören,
genau wie die rotbraune Erde auf der die prächtigen uralten Olivenbäume gedeihen. Bei meinem Besuch fand ich richtig luxeriöse Hideways, die sich allemal für einen längeren Aufenthalt lohnen. Chic ist es gerade, sie als Eventlocation ganz zu mieten: Mit allem Pipapo für Hochzeiten mit Feuerwerk, für Partys, Golfturniere und Geburtstage. Wie zum Beispiel bei der „Alchimia Collection“ der gebürtigen Schweizerin Caroline Groszer. Am besten gefiel mir aber das Resort „Borgo Egnazia“ – ein Luxushotel mit dem Charme eines pittoresken Dorfes. Als Golferin sieht man natürlich zuerst den Hotel eigenen Golfplatz, der sich zwischen Meer und Olivenhainen entlang zieht und Lust auf eine Runde auf dem sanft ondulierten Geläuf macht. Aber dass sich der „San Domenico Golf Course“ dann noch als ein Links Course wie aus dem Bilderbuch herausstellt, hätte ich doch nicht erwartet. Genau ein solcher aber ist den Designern der „European Golf Design“ an der felsigen Adria-Küste zwischen dem historischen Egnazia und dem kleinen Fischerdorf Savelletri gelungen. Hier spielt man also 18 stramme Golflöcher auf einem Platz mit Championship-Maßen von über 6.200 Metern. Aus dem ehemals eher flachen und konturlosen Land haben die Designer einen herausfordernden Golfplatz gemacht, der höchsten Standards entspricht.
Strategisch sind die vielen Bunker platziert, die Fairways wurden mit vielen kleinen Hügeln in Bewegung gebracht, alle Grüns sind schnell, onduliert und ein wahrhaft guter Test für alle Spielstärken. Auf riesige Waste-Areas auf den Fairways und um die Grüns herum wurde dabei genauso wenig verzichtet wie auf die vielen natürlichen Felsen, die hier die Küste als lokale Charakterstücke säumen. All dies wird begleitet von einheimischer Flora, die es hier in üppigen Farben gibt. Auch das Clubhaus kann sich sehen lassen: Im Stil eines opulenten Herrenhauses gebaut bietet es genug Räumlichkeiten zum Relaxen, Essen sowie für jegliche Art von Festen. Gleich gegenüber passiert man dann eine mächtige Stadtmauer mit großem Tor – der Eintritt in das 5* Hotel Borgo Egnazia, das zu den exklusivsten Resorts an der adriatischen Küste zählt. Die Architektur aus Sandsteinmauern erinnert an ein süditalienisches Dorf und spiegelt so auf besondere Weise die Geschichte der Region wider. Liebevoll dekorierte mediterrane Details und ein edles Interieur schaffen zudem ein elegantes Ambiente sowie eine wunderbare Mischung aus italienischem Flair und modernem Luxus. Die weitläufige Anlage umfasst ein Haupthaus mit 63 Zimmern und Suiten. Außerdem gibt es das sog. Borgo (ital. Dorf) mit eigenen Suiten in verschiedenen Häusern, die sich um eine zentrale Piazza gruppieren. Komplettiert wird das Wohnangebot mit 28 Villen, deren Schlafzimmer auf drei Etagen verteilt und ideal für 6 Personen sind. Geräumige und helle Zimmer zaubern in allen Gebäuden eine unvergessliche Wohlfühl-Atmosphäre.
www.sandomenicogolf.com/golf/golf-holidays-puglia
„Kalimera“ von der Costa Navarino!
Es war schon wieder eine Weile her, dass ich das letzte Mal hier war am südwestlichsten Zipfel des Peloponnes in Messenien. Umso größer war die Freude, alles vorzufinden wie gehabt: Die beiden 5* Hotels Westin Grand und The Romanos, die beiden außerordentlichen 18-Loch-Golfplätze „The Dunes Course“ sowie der Signature-Golfplatz „The Bay Course“, dazu die Clubhäuser mit exzellentem Essen und einem reibungslosen Ablauf bei den Tee-Times trotz Gäste-Ansturm. Ja, in diesen Zeiten hat man sich auf die „saven“ Golfregionen gestürzt und Griechenland war eine davon. Denn besser geht es hier nicht: Der Dunes-Course von Bernhard Langer konzipiert, verläuft direkt am Westin Grand Hotel entlang und scheint der leichtere von beiden zu sein. Was aber täuscht, wenn man die tiefen Bunker, die hügeligen Fairways und die absolut schnellen und ondulierten Grüns betrachtet – ein Challenge für alle Spieler. Der Bay-Course, von Robert Trent Jones designt, liegt etwa 15 Minuten entfernt. Er ist zwar kürzer aber ungleich schwerer durch das bergauf-und ab Spiel. Dafür gibt es sensationelle Ausblicke auf das Meer, die Lagune und die neuen Hotels mit ihren Villen, die gerade in Bau sind.
Das Clubhaus ist stylisch modern und das Lunchen dort mit herrlichem Ausblick ein pures Vergnügen. Das hat man aber auch im Westin Grand Hotel mit seinen 15 Restaurants und Bars, die sich teils um den Marktplatz ähnlichen Square, am Strand oder im Hauptgebäude verteilen. Dort ist auch ein Teil der 445 Zimmer und Suiten untergebracht, der Rest verteilt sich auf Villen mit eigenem Pool. Allen gemeinsam ist der sagenhafte Ausblick auf das Ägäische Meer. Und wenn man bedenkt, dass
es nur etwa 45 Minuten vom internationalen Flughafen Kalamata hierher dauert, dann lohnt es sich allemal in eine noch unbekannte aber nicht minder malerische Gegend mit einer rund 4.500-jährigen Geschichte einzutauchen. Seit der Entstehung dieser Resorts war es Ziel von Costa Navarino, die Region Messenien durch vielfältige, attraktive Angebote zu fördern, die landschaftliche Schönheit und das kulturelle Erbe zu schützen und zu erhalten. Den Grundstein dafür legte der griechischen Reeder Vassilis Konstantakopoulos, der mit seinen Schiffen ein immenses Vermögen anhäufte und davon einen großen Teil in die touristische Entwicklung seiner Heimat Messenien investierte. Authentisch und nachhaltig sollte sein Projekt sein und das konnte er Gott sei Dank mit der Eröffnung des von Bernhard Langer entworfenen Dunes Course 2010, noch erleben. Auch heute noch hält sich die touristische Entwicklung – dank „Captain Vassilis“ an strenge Umweltschutzrichtlinien – auch wenn gerade der dritte Bereich Navarino Hills mit zwei neuen 18-Loch-Golfplätzen und weiteren Hotels – eines davon ein Boutique Hotel - im Entstehen ist. Man darf gespannt sein! www.costanavarino.com/de/golf-resort