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Niki Lauda über Service im Flugzeug

27. Mai 2013

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Hamburg, im Mai. Eine ungewöhnliche Einladung für einen Luftfahrtjournalisten. Die Weltpremiere der neuen Mercedes S-Klasse steht am Programm. Die Location, das Airbus Werk in Finkenwerder. Allein schon das Spalier an schwarzen Edelkarossen sorgt am Airport und in der Hansestadt für Aufsehen. Natürlich auch der Event mit tausend Gästen, alles was Rang und Namen hat ist gekommen. Der gesamte Mercedes Vorstand ist vor Ort. Und natürlich Niki Lauda. Luftfahrtexperte Kurt Hofmann sprach mit dem dreifachen, ehemaligen Formel 1 Weltmeister und einstigen Flugunternehmer zum Service bei Fluglinien nach seiner Tätigkeit

Niki Lauda ist Passagier in einem Linienflugzeug. Gibt es dass?

Lauda. Ich fliege immer selber mit meinem Global Express. Zum Grand Prix, wie etwa nach Singapur, nutze ich Singapore Airlines. Die Fliegerei beobachte ich derzeit distanziert.

Austrian Airlines reduziert etwas das Service, ebenso andere. Bei Europas Airlines ist der Servicegedanke schwankend...

Lauda. Wenn ich mir das so anschaue, immer wieder stelle ich fest, dass keine Lösungen gefunden wurden. Was ich nicht verstehe sei es bei Air Berlin, Lufthansa etc, das all die Airlines in der Krise sind und nicht begreifen, das ja die Passagiere in Wirklichkeit das Geschäft einer Airline sind. Das ist mir ein absolutes Rätsel. Und somit unterscheiden sich diese im Service immer weniger.

AUA Chef Jaan Albrecht meinte jüngst, dass man Lauda heute dankbar ist für die Service Innovationen der damaligen Lauda Air...

Lauda. Es ist das was Lauda Air vorgelebt hatte und nun die AUA schätzt. Es Freud mich wirklich, was Jaan Albrecht sagte. Aber das wirkliche Leben, was die Airline den Passagieren bietet, ist genau das Gegenteil davon. Wenn du in der Business fliegst, da ist nichts was einen Aha Effekt bringt. Das es etwa auf der Langstrecke ewig lang dauert bis das essen kommt, ist eine logistische Schwäche. Und die folge, der Passagier merkt sich diesen Flug nicht langfristig. Wenn man so agiert, kann man alle Airlines weiß anmalen und über den Preis verkaufen. Keiner denkt daran Kunden zufrieden zu stellen. Keiner Airline ist es dadurch besser gegangen weil sie den Service reduzierte.

Noch Ideen wie man es besser machen kann?

Lauda. natürlich! Es sind Kleinigkeiten. Weder Lufthansa noch die AUA und Air Berlin denken über so etwas nach. es ist mir unbegreiflich. Ich bin immer einen anderen weg gegangen um den Passagieren ein Flugerlebnis zu geringen Mehrkosten zu bieten. Die anderen denken nicht mal darüber nach, kein Wunder das es den Airlines in Europa immer schlechter geht. Du brauchst ja nur ein gutes essen anbieten und nicht irgendein Zeugs, wie knabbereien, was die Airline umsonst bekommen als Marketing Deals. Die Airlines müssen ihre anderen Kostenverursacher in den Griff bekommen. Deren Verluste kommen nicht auf Grund des Caterings.

Plant Lauda ein Comeback in der Luftfahrt?

Lauda: Ich bin voll beschäftigt mit meinen Mercedes Job, wo es im Verhältnis um nichts anderes geht, als die kleinen Details. Etwa muss ich mir überlegen, ob ich die richtige Reifenstrategie fahre.

Und wie gefällt die neue S klasse?

Lauda: Ich bin nach wie vor baff, was ein Auto an Design und Schönheit, Technik und Sicherheit bieten kann, wie man soviel Innovation einfließen konnte, etwa wo ein Auto vorausschauen kann um Unfälle zu verhindern. Im Herbst bekomme ich meine S-Klasse.

Fehlt der Airbus als Pilot selber fliegen?

Lauda: Im Moment fliege ich nur meinen Jet. Und nein, ich vermisse das fliegen mit dem Airbus nicht weil ich nicht mehr in diesem Geschäft tätig bin. Daher brauche ich das nicht mehr.

Kurt Hofmann
Mai 2013

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