Ghaith-Al-Ghaith, CEO der Fluglinie Flydubai, setzt vor allem auf die Attraktivität von sekundären Flughäfen. ConnoisseurCircle Luftfahrtexperte Kurt Hofmann sprach mit ihm in Dubai. Connoisseur Circle:
Wie hat Flydubai die schwierige Corona-Krise bis jetzt gemeistert?
Ghaith-Al-Ghaith: Eigentlich ganz gut. Wir konnten alle unsere Flugzeuge in Betrieb halten. Fluggesellschaften müssen Wege finden, um mit der durch die Pandemie geschaffenen neuen Normalität fertigzuwerden – und das ist uns gelungen. Wir arbeiten mit einer Kapazität, die bereits schon wieder nahe an jenem Niveau vor der Pandemie liegt. Die Aufrechterhaltung eines effizienten, schlanken Betriebs ist dabei der Schlüssel zum Erfolg und wird von uns jeden Tag umgesetzt. Und wir haben es aber auch geschafft, die Krise zu überwinden, da die Regierung von Dubai ein sicheres Umfeld für Reisen und Tourismus geschaffen hat.
Ist Flydubai eine Billigfluglinie oder ein Hybrid-Carrier?
Wir sind weder das eine noch das andere. Flydubai ist Flydubai! Zum Beispiel haben wir uns vor einigen Jahren an die Bedürfnisse der Verbraucher angepasst und eine Business Class eingeführt, weil die Nachfrage in unserer Region danach besteht. Die Landschaft an Billigfluglinien am Golf bekommt nach den jüngsten Neuzugängen von Wizz Air Abu Dhabi und Air Arabia Abu Dhabi eine neue Dynamik. Ich bin davon überzeugt, das jede Region oder jedes Reiseziel ihr eigenes Fluglinienmodell entwickelt.
Wie sehr passt die Strecke Dubai - Salzburg in ihr Konzept?
Ich glaube, die Fortsetzung der Strategie, das ganze Jahr über neue Sekundärziele zu betreiben und auch weitere hinzuzufügen, so wie Flydubai es in der Vergangenheit getan hat, bleibt weiterhin wichtig. Einige dieser Flughäfen, sei es Salzburg, Neapel oder Kutaissi, geben sich alle Mühe, um neue Strecken zu bekommen. Deren Bemühen, kombiniert mit der Philosophie von Flydubai, ist sehr energiereich und bietet viele neue Perspektiven und Möglichkeiten für beide Seiten. Wie Sie wissen, hat jede Route ihr eigenes Profil, basierend auf der Gesamtstrategie für den Markteintritt. Unser Fokus lag schon immer auf der Schaffung freier Tourismusund Handelsströme. Dies zeigt sich in der breiten Palette von Zielen, die wir anfliegen, darunter viele zuvor unterversorgte Destinationen.
Und wie steht es um die Partnerschaft mit Emirates Airline?
Ich glaube, dass sich aus unserer harmonisierten Boeing 737-800/MAXFlotte und der Zusammenarbeit mit Emirates Airline viele Möglichkeiten
ergeben, um die Netzwerklandschaft für die Zeit nach der Pandemie neu zu gestalten. Unsere Partnerschaft mit Emirates begann im Herbst 2017. Seitdem erleben wir an unserem Hub Dubai International, wie gut sich die Zusammenarbeit entwickelt.