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Genugtuung für den fliegenden Holländer
Die Zentrale des strategischen Partners der KLM, Air France in Paris, staunte nicht schlecht, als in einer überraschenden und nicht angekündigten Aktion, das niederländische Finanzministerium am 27. Februar einen Anteil von 12,68 Prozent an der Air France-KLM Gruppe erworben hat um gleich auf mit den Anteil des französischen Staates von 14,3 Prozent zu sein. Der niederländische Staat hat dafür 680 Millionen Euro bezahlt. Später stockten die Niederländer sogar auf 14 Prozent auf. Bisher hatten diese nur einen Anteil von 5,9 Prozent. Doch die Regierung will genauso viel Einfluss auf die Fluggesellschaft bekommen wie es Frankreich hat.
Connoisseur Circle Luftfahrtexperte Kurt Hofmann hat darüber mit einem sehr gut gelaunten KLM CEO Pieter Elbers in Brüssel gesprochen.
Herr Elbers, herrscht bei den Holländern jetzt Genugtuung? Ihre Kollegen in Paris fanden die Aktion ja nicht besonders nett…
Fakt ist, die kleinere KLM ist viel profitabler als die größere, verlustreiche und vor allem streikfreudige Air France. Und das deutlich. 2018 flog KLM mit fast 1,1 Milliarden Euro einen rund viermal so hohen operativen Gewinn ein wie die Franzosen. Die langfristigen Auswirkungen der Entscheidung des niederländischen Staates, sich an der Gruppe zu beteiligen, sind zwar unklar, aber der Schritt demonstriert das starke Engagement der Regierung gegenüber KLM Royal Dutch Airlines.
Wie tun Sie sich mit den neuen Chef der Air France KLM Gruppe, Ben Smith, nun im tagtäglichen Geschäft nach dieser Aktion?
Gut.
Wie ist die Stimmung generell?
Wichtig ist, dass wir unser Geschäft fortsetzen, unsere Arbeit erledigen und in diesem sehr wettbewerbsintensiven europäischen Umfeld uns konsequent weiter entwickeln. Nach den ersten Reaktionen auf die überraschende Entscheidung der Niederlande, herrscht jetzt eine gute Atmosphäre, die dem Unternehmen gut tut. Das verschafft uns mehr Energie um sich auf das Geschäft zu konzentrieren, als sich mit Governance-Diskussionen zu beschäftigen. Es ist gut, dass einige dieser Diskussionen in den letzten Wochen nun geklärt wurden und wir jetzt vorankommen können. Die verstärkte Einbindung der niederländischen Regierung unterstreicht zudem die Bedeutung von KLM und deren Drehkreuz Amsterdam Schiphol für das gesamte Land.
Welche Bedeutung hat die Luftfahrt für die Niederlande?
Die Auswirkungen, welche Notwendigkeit, der Luftfahrtsektor für die Niederlande hat, sind außergewöhnlich und bedeutend, wahrscheinlich mehr als in jedem anderen Land Europas, weil wir sehr von der Luftfahrt abhängig sind. Und, wir bei KLM haben in den letzten Jahren Umstrukturierungen vorgenommen. Das Unternehmen hat sich verändert. Wir liefern jene guten Ergebnisse ab, die wir uns als Ziel gesetzt haben. Und das wollen wir unbedingt weiter tun.
(c) KLM
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