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Hoffmann hebt ab: Ryanair-CEO Michael O'Leary

05. Juni 2019

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Mit spektakulären Kampfpreisen, unkonventionellen Marketingaktion und so manch flottem Sager hat sich Ryanair-CEO Michael O'Leary erfolgreich als der polarisierendste Airline-Chef Europas positioniert. Uns erzählte er, wie es mit seiner Airline und der Ende 2018 erworbenen Laudamotion weitergeht.

Am 31. Dezember hat Ryanair die restlichen 25 Prozent von Laudamotion übernommen. Wie hat sich die Airline seitdem entwickelt?
Für das vergangene Jahr sind 140 Millionen Euro Verlust zu verbuchen. 2019 kann es ein Minus von bis zu 50 Millionen geben. Der Verlust wird auch mit den Tarifen im Sommer zusammen hängen, je nachdem wie sich diese entwickeln. Aber wir müssen mit Laudamotion Volumen erzeugen und heuer sechs Millionen Passagiere befördern. Das ist notwendig, damit man uns kennenlernt.

Ab 2020 sollte es dann Gewinne geben. Was sind die Pläne für Laudamotion?
Wir planen, mit Laudamotion nach Austrian Airlines die zweitgrößte Fluggesellschaft in Wien zu werden. Dafür wird sich Laudamotion auch mit Airbus treffen, um Flugzeugbestellungen zu besprechen.

Warum der rasante Wachstum?
Laudamotion wird in Stuttgart eine Basis mit drei A320 einrichten. Weitere Basen sind geplant. In den kommenden Wochen wollen wir neue Stützpunkte mit jeweils drei Flugzeugen einrichten. Das kann in Westeuropa, wie Portugal oder Spanien, sowie in Osteuropa, wie Ungarn, Polen, oder im Baltikum der Fall sein. Ich sehe Wachstumschancen in Europa, da andere Fluggesellschaften reduzieren. Es gibt auch noch freie Slots. Wir müssen aber schnell vorgehen, um diese Gelegenheit zu nutzen. Andere schrumpfen, wir wachsen.

Mit Ryanair, Laudamotion und Ryanair Sun haben Sie drei Fluglinien in der Gruppe. Sind weitere Übernahmen geplant?
Wenn sich weitere Möglichkeiten bei kleinere Fluglinien ergeben, wodurch wir zusätzliche Betriebslizenzen in anderen Ländern erhalten, dann ja. Wir werden sehen, was kommt.

Wie wird sich die europäische Airline-Landschaft verändern?
Die Frage ist, wer wird in den nächsten Jahren keine unabhängige Fluggesellschaft mehr sein? Norwegian wird z.B. als unabhängige Fluggesellschaft kaum überleben und nimmt wahrscheinlich 30 bis 40 Flugzeuge aus dem Betrieb. Ich erwarte in fünf Jahren vier oder fünf größere Fluggesellschaften, die Europa dominieren. Lufthansa übernimmt wahrscheinlich Wizz Air und dann gibt es da auch noch Air France-KLM sowie easyJet. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob easyJet in Zukunft noch unabhängig sein wird.

(c) Ryanair



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