Fiji Airways CEO Andre Viljoen unterhielt sich mit Connoisseur Circle Korrespondent Kurt Hofmann in Sydney über die spannende Entwicklung der in der Südsee beheimateten Fluglinie.
Fiji Airways ist nun Mitglied bei der Allianz Oneworld als „Connect“ Partner. Was bedeutet das für ihre Fluglinie?
ANDRE VILJOEN: Das wir nun auf der globalen Landkarte der Allianzen zu finden sind. Wir sind eine kleine Fluglinie, viele Gäste wollen zu uns kommen, aber wissen nicht wie. Das wird nun leichter mit unseren Code-Share Partnern sei es über Hong Kong, Los Angeles etc. Das eröffnet viele neue Destinationen! Bereits heute nutzen 30 Prozent unserer Passagiere den Hub Nadi zum umsteigen.
Wie sieht der Wachstum von Fiji Airways aus?
Wir sind in den letzten zwei Jahren 20 Prozent jährlich gewachsen, jetzt 13 Prozent. Das ist sehr viel. Wir planen pro Jahr mindestens eine neue Destination. So war das Adelaide, nun Tokio. China vielleicht als nächstes. Doch zuvor wollen wir Hong Kong von fünfmal die Woche auf tägliche Flüge umstellen. Der weitere Wachstum soll bei acht Prozent pro Jahr sein. Um das zu erreichen benötigen wir alle zwei Jahre ein zusätzliches Großraumflugzeug. Unsere Kostenstruktur war vor vier Jahren komplett anders. Aber mit den effizienten Airbus A330 und der Restrukturierung sind wir konkurrenzfähig. Fiji Airways verfügt über ein sehr gutes Team an lokalen und internationalen Mitarbeitern. Der Kundenservice wurde enorm weiter entwickelt. Auch die Regierung unterstützt uns, weil sie erkannt hat, das 40 Prozent des GDPs vom Tourismus kommt und eine Fluglinie strategisch notwendig für das Land ist. Wir werden aber nicht subventioniert.
Wie sehr sind sie mit der Airbus-Flotte zufrieden?
Wir fordern gerade Boeing und Airbus heraus uns ein Angebot für acht Langstreckenflugzeuge zu machen. Unsere A330 sind sehr jung und wir bekommen auch eine sechste im Dezember. Unsere beiden letzten A330 sind short-time-leases, das gibt uns Flexibilität bei künftigen Bestellungen. Nun prüfen wir Boeing 787, A330neo oder A350 zur Auslieferung 2020/2021. Als Zuwachs oder Ersatz. Der A350 wäre aus heutiger Sicht zu groß für uns, aber in drei Jahren ist er das vielleicht nicht mehr. Also, wenn Boeing oder Airbus bei uns Kunden bleiben wollen, müssen sie mit einer Lösung kommen. Im September werden wir entscheiden. Im Dezember kommt die erste von fünf Boeing 737 MAX zu uns. Wir planen binnen zehn Jahren die Flotte von derzeit 18 auf 32 Flugzeuge zu erweitern.
Ethiopian Airlines investiert in Fluglinien in Afrika oder unterstützt diese bei der Entwicklung. Ein Thema für Fiji Airways bei kleineren Airlines im Südpazifik?
Das ist ein Model welches wir uns anschauen. Aber wir machen das Schritt für Schritt. Tonga etc., das sind Länder, wo wir glauben mit Assistenz helfen zu können. Wir sind auch schon angesprochen worden ob wir uns beteiligen wollen oder ob wir helfen können mit Joint Ventures. Wir sind die Airline des Südpazifiks, für viele Länder sind wir oft die einzige Verbindung. Viele Ländern sehen Fiji Airways als jenes Modell welches sie inspiriert.
Wenn Fiji Airways so wächst, wie sieht es im Bereich Personal aus?
Wir bauen gerade eine Flug-Akademie in Nadi auf mit bis zu drei Flug-Simulatoren, davon ein Boeing 737 MAX und ein Airbus A330 Simulator und einen weiteren, abhängig vom Ausgang unserer Flottenkampagne. Wir können dann unsere Flugkadetten und eigene Piloten schneller in der Seniorität upgraden. Unsere Regierung hat Fiji AIrways erlaubt, diesbezüglich eine enorme Investition zu machen. Die Akademie soll Juli 2019 in Betrieb gehen. Bei der Wartung machen wir alles bis zum C-Check.