Durch die Übernahme der kanadischen Bombardiers CSeries kann Airbus auf einmal zwei neue Flugzeugmodelle anbieten und zwar im unteren Sitzplatzsegment. Die kleinere A220-100, ehemals CS100, mit 100 bis 135 Sitzplätzen und die größere Version, A220-300 (vormals CS300) mit bis zu 150 Sitzplätzen.
Connoisseur Circle war exklusiv in Toulouse dabei, als das neueste Familienmitglied im Airbus Auslieferungszentrum präsentiert wurde. Wenige Stunden später gab es einen neuen Großauftrag von der US-Fluglinie JetBlue, welche gleich 60 Exemplare des A220 kaufen möchte.
Immerhin hat Airbus ehrgeizige Pläne für das umbenannte Flugzeugprogramm. Denn bis zu ihrer Übernahme durch Airbus kam das Programm der CSeries gerade mal auf 402 bestellte Exemplare, obwohl das Flugzeug durch Komfort und Wirtschaftlichkeit bis dato alle Anforderungen sogar überfüllte. Die schwache Auftragslage lag zum einen daran, dass die CSeries Bombardier hohe Verluste bescherte, so dass potenzielle Kunden die Zukunft des Programms in Frage stellten. Mit Airbus nun als tragende Säule sollte sich das nun ändern. Denn der europäische Konzern will dem Regionalflugzeug mit neuem Namen und der geballten Kraft seines Verkaufsteams neue Dynamik verleihen.
„Wir sind glücklich und stolz, dieses Produkt in unserer Familie begrüßen zu können“, sagt Airbus-Chef Guillaume Faury. „Damit es Erfolg hat, müssen wir es jetzt verkaufen.“ A220-Verkaufschef David Dufrenois will nun allein in diesem Jahr Bestellungen für mindestens 100 Exemplare einholen. Den Bedarf an Flugzeugmodellen wie dem A220 schätzt Airbus in den nächsten 20 Jahren auf rund 6000 Exemplare ein. Mindestens die Hälfte davon will Airbus davon für sich verbuchen.
Als derzeit größter Betreiber des A220 gilt Swiss International Air Lines, welche 23 Flugzeuge des Typs A220-100 und A220-300 im Einsatz hat und bis 2019 diese Flotte noch erweitert. Zudem hat airBlatic aus Riga eine stark anwachsende A220-300 Flotte in Betrieb. Auch Korean Air Lines hat den Betrieb mit A220-300 aufgenommen.