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Angenehme Überraschung

19. Oktober 2016

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John Mirenge CEO Rwand Air (c) Rwand Air

Neuzugang bei Rwand Air

Die Freude und Begeisterung des Managements der kleinen Fluglinie RwandAir aus dem Ostafrikanischen Kleinstaat in der Airbus Zentrale in Toulouse ist ansteckend. Mit der Auslieferung eines Airbus A330-200 läutet RwandAir ihren nächsten Expansionsschritt ein. Zudem ist die Fluglinie erster Betreiber eines A330 in Ostafrika.

Bereits im November flog ein zweiter, größerer A330-300, sowie eine zusätzliche, neue Boeing 737-800 aus Seattle. Rwandair befördert rund 700.000 Passagiere jährlich. "Mit den beiden A330 werden es mehr als eine Million werden", erläutert John Mirenge gegenüber Connoisseur Circle auf dem Flug in Ruandas Hauptstadt Kigali. Und man hegt weitere Pläne. Seit fünf Jahren als die am schnellsten wachsende Fluglinie Afrikas bezeichnet, wird in den nächsten 24 Monaten über die Anschaffung von zwei Airbus A350-900 entschieden. "Wir müssen unsere Flügel nach New York ausstrecken". Größenwahnsinnig diese Expansion? Eher Selbstbewusst. "Wir wissen genau, dass ein kleines Land wie Ruanda solch große Flugzeuge nicht füllen kann. 80%-90 Prozent unserer Passagiere werden Kigali als Umsteigepunkt nutzen. Wir wollen es nicht übertreiben, Schritt für Schritt uns weiter entwickeln". Das man als Vorbild Fluglinien wie Singapore Airlines und Emirates Airline studierte, kleine Nationen mit Fokus auf die Entwicklung der Luftfahrt, ist somit logisch.

2018 soll zudem ein neuer, 600 Million US Dollar teurer Flughafen im Südosten des Landes mit einer Kapazität von drei Millionen Passagieren in Betrieb gehen. Dennoch, fragt der kritische Berichterstatter aus Europa nach, ist das nicht ein enormes Risiko als kleine, unbekannte Fluglinie
Langstrecken zu operieren? "Es war auch niemals einfach sich in Anbetracht der Konkurrenz in Afrika zu etablieren. Aber in den letzten fünf Jahren ist es uns gelungen Marktanteile zu gewinnen. RwandAir wächst jährlich um 20 Prozent. In den Langstreckenmarkt einzusteigen ist ein großer Schritt für eine kleine Airline. Unsere Pläne sind Flüge vor allem nach London und Paris, in weiterer Folge auch nach Mumbai und China". Und Mirenge gibt zu verstehen das neue Flugzeuge, Sicherheit, guter Bordservice und Pünktlichkeit gerade in diesem Teil der Welt besonders geschätzt werden -weil dies bei manch anderen Fluglinien nicht Standard ist. RwandAir hat fünf Boeing 737-700/800s (per November), zwei Bombardier Q400s und zwei CRJ900 in der Flotte. Und der neue A330 hat zudem Symbolwirkung. Nicht nur für die Fluglinie. Auch für den Stolz Ruandas und deren positive, wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre. Und wie sieht RwandAir in
fünf Jahren aus? "Ich denke, eine Größe von 16 Flugzeugen ist realistisch", gibt sich Mirenge ungewöhnlich bescheiden.

Text: Kurt Hofmann



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