Air Canada hat Ihre Drehscheibe Toronto verstärkt zu einen internationalen Drehkreuz ausgebaut, vor allem in Richtung USA. Grund genug das zu testen.
Ganz überraschend, Air Canada hat eine eigene, neue und mit viel Licht durchflutende Lounge in Frankfurt, unmittelbar zu Gate B42, wo die Boeing 777-300ER nach Toronto bereitsteht. Dort gibt es ein großes Frühstücks-Buffet, Duschen sind verfügbar und der Weg zum Gate ist kurz.
Das Boarding beginnt überpünktlich und auch der Start selbst ist on time. Die Business Class ist nach einem besonderen Prinzip angeordnet. Das heißt, die Sitze sind zum Gang gedreht. Man vermisst diesbezüglich jedoch mehr Privatsphäre. Auch die persönlichen Ablagemöglichkeiten sind auf ein Minimum beschränkt. Nicht ideal, wenn man plant zu arbeiten. Ein Blick zum Fenster geht nur mit Halsverrenkung. Der Sitz selbst wirkt schmal. Die Flugbegleiter, wie bei Nordamerikanischen Airlines meist üblich, alle etwas älteren Semesters.
Noch vor dem Start werden die Speisekarten ausgeteilt und kurz darauf auch schon die Menüauswahl aufgenommen. Die Karte verspricht einiges, allein bei den Hauptspeisen gibt es vier Wahlmöglichkeiten: Rinderfilet, Thai Chicken Curry, Kabeljaufilet und Ricotta-Spargel Pasta. Auch bei den Weinen gibt es vielversprechendes, etwa Champagner Drappier aus Reims oder einen kanadischen Henry of Pelham Family Estate Chardonney. Drei Rotweine aus Argentinien, Spanien und Frankreich stehen zur Auswahl. Zum Rindsfilet ein Glas H J Fabre Reserva Malbec aus Mendoza entpuppte sich als idealer Begleiter. Die Qualität des Essens ist jedenfalls ausgezeichnet. Das Filet entsprach vollends den Erwartungen, der Geruch von Basmati-Reis für das Thai Chicken Curry machte richtig Appetit. Die Cabin Crew versteht ihr Geschäft, freundlich und routiniert.
Zeit für das Inflight-Entertainment: Air Canada hat mittlerweile, ist zu vernehmen, auf anderen Flugzeugen bereits eine verbesserte Business Class. Hier merkt man die Alterung etwa beim Bildschirm. Über einen Curser kann man Programme wählen, es dauert aber bis man dieses System durchschaut hat. Vielleicht ist man nur mehr die großen Schirme bei den anderen Airlines gewöhnt. Die Auswahl an Filmen ist jedenfalls ausreichend. Ärgerlich nur, die viele Werbung vor jedem Film.
Schlafen: Ganz ideal sind in der Seitenwand die Bedienelemente für das verstellen des Sitzes angebracht. Immerhin, aber die persönliche Tasche muss irgendwo hin. Es gibt keinen Platz, am besten unters Bett damit. Das Bett selber dann besticht durch die Länge und gewährleistet einen guten Schlaf. Auf das leichte Essen vor der Landung haben wir zu Gunsten des Schlafens verzichtet. Die Landung selbst erfolgte 30 Minuten vor der geplanten Zeit.
Umsteigen in Toronto: Ein Grund für die Flugwahl war zudem die Drehscheibe Toronto zu testen. Und in der Tat, ist es ein Flughafen, der sehr stark Service-orientiert ist. Die Wege sind nicht allzu weit, für den Anschluss in die USA gibt es bereits die Einreise Kontrolle. Null Minuten Wartezeit auch bei der Sicherheitskontrolle. Mit Schaudern denkt man an andere Airports in den USA. Eine große Air Canada Lounge lässt den Anschluss entspannt abwarten. Überraschend: In den anderen Wartebereichen des Flughafens sind viele Plätze mit persönlichen Tablets ausgestattet.
Auch überraschend ist der Weiterflug nach Chicago in dem kleinen Embraer 175 Regional Jet. Da gibt es eine eigene First Class Kabine mit neun breiten Sitzen, Wi-Fi und Videos on Demand. Ein Standard welchen man in Europa vergeblich suchen wird. Darüber hinaus gibt es Hot-Towel-Service und einen umfangreichen Snack. Die Flugbegleiterin ist sehr freundlich und aufmerksam, sodass es wirklich eine Freude ist, mit dem kleinen Jet unterwegs zu sein.
Fazit: Der Sitz in der Business Class der Boeing 777 ist relativ schmal, bietet wenig Privatsphäre und geringe Ablagemöglichkeiten. Dennoch, der Service ist professionell, der Schlafkomfort gewährleistet und alle Flüge sind pünktlich. Das Umsteigen in Toronto ist im Gegensatz zu anderen großen Airports wie Chicago oder Atlanta ein wahres Vergnügen.