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Was tun wenn meine Airline Pleite ist?

11. Dezember 2015

Der November hat in Europa zwei weitere Opfer in der Airline-Industrie gefordert. Zum einen die sympathische Regional-Fluglinie aus Vorarlberg, Intersky. Die 2001 von Renate Moser gegründete Fluglinie hatte kein Glück mehr einen strategischen Investor zu finden, die letzten Gespräche scheiterten. Auch Estonian Air, aus Estland, verlautbarte ab 8. November keine Flüge mehr durchzuführen und den Betrieb einzustellen.

Keine Frage, es gibt nach wie vor zu viele Fluglinien in Europa. Das zeigt sich zum Beispiel darin, dass etwa Eurowings nach bekannt werden des Intersky-Groundings sofort verlautbarte, die Strecken von Friedrichshafen nach Berlin und Köln zu übernehmen. Die skandinavische SAS nutzte die Estonian Air Pleite sofort um zusätzliche Verbindungen ins estnische Tallinn von Kopenhagen, Oslo und Stockholm aufzulegen.

Doch was tun wenn es einen als Passagier persönlich trifft? Was mache ich wenn meine Airline plötzlich Pleite ist? Dies ist von Fall zu Fall unterschiedlich und dafür kann kaum eine Regel ausgegeben werden. Am Beispiel Intersky zeigt sich, dass bereits gekaufte Tickets de facto wertlos wurden. Ob die Besitzer einen Teil zurückerstattet bekommen, hängt vom Ausgang des Insolvenzverfahrens ab. Die Aussichten sind allerdings düster. Besser dran sind jene, die eine Pauschalreise gebucht haben, bei der der Flug mit InterSky vorgesehen gewesen ist. Dabei haftet der Reiseveranstalter.

Eine Empfehlung ist etwa das Portal FairPlane wenn es um Probleme im Flugverkehr gibt. Dieses ist beispielsweise spezialisiert auf Flugverspätungen oder Flugausfall und errechnet für den Passagier, was dieser aus rechtlichen Gründen an Schadenersatz erhalten kann.

Übrigens: Die meisten Fluglinien, wenn sie etwa in enormen finanziellen Schwierigkeiten sind, gehen in Europa in den Monaten Februar oder März in Konkurs. Der Grund: Der Winter und vor allem das erste Quartal eines neuen Jahres sind für jede Fluglinie herausfordernd und es werden nahezu keine Gewinne erzielt. Leidet eine Fluglinie bereits chronisch an Geldmangel, kann diese dürre Jahreszeit ihr somit den Todesstoß versetzen.

Kurt Hofmann



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