Ethiopian Airlines ist die in Afrika am schnellsten wachsende und eine der profitabelsten Fluggesellschaften des Kontinents überhaupt. Grund genug mit deren CEO Tewolde Gebremariam über Afrikas größte Fluglinie zu plaudern.
Mit zahlreichen Abflügen zum Beispiel von Wien und Frankfurt sind eine große Auswahl an afrikanischen Destinationen über das Ethiopian Airlines Drehkreuz Addis Abeba erreichbar. Dabei sind Urlaubsziele wie Zanzibar, Kilimanjaro, die Seychellen und viele andere exotische Plätze am Schwarzen Kontinent zu finden. „Afrika ist ein anspruchsvoller Markt für Fluglinien. Es ist ein schwieriges Marktumfeld mit verkehrsrechtlichen Beschränkungen, aber auch Defiziten in Infrastruktur, sowie viel höhere Jet-Fuel-Preis als im Rest der Welt. Aber wir profitieren auch von den fehlenden Verkehrswegen am Boden. Die Menschen müssen fliegen bei diesen großen Entfernungen“, erläutert Gebremariam im Gespräch mit Connoisseur Circle.
Eigentlich ist es kaum zu glauben: Eines der ärmsten Länder der Welt besitzt eine der modernsten Fluglinien. Aber nicht nur jetzt in der Gegenwart, etwa mit den 13 Boeing 787 Dreamliner oder vier großen Boeing 777-300ERs . Auch in den frühen 60er Jahren war Ethiopian Airlines eine der ersten Fluggesellschaften überhaupt, die auf ihrem Heimatflughafen ein Drehkreuz, einen sogenannten Hub, einrichtete. Außerdem fliegt Ethiopian von Addis Abeba nicht nur nach Europa oder innerhalb Afrikas, sondern auch unter anderem nach Sao Paolo, Los Angeles, Tokyo, Shanghai, Toronto oder nach Guangzhou und zu viele anderen Zielen. Sie hat sich mittlerweile zu einer globalen Fluglinie gemausert.
„Wir haben uns natürlich sehr hohe Ziele gesetzt und die wollen wir übertreffen. Steigende Umsätze, die Aufrechterhaltung der Rentabilität und natürlich exzellenter Service“. Ethiopian hat sich mit ihrem Plan Vision 2025 jenes Ziel gesetzt, nämlich bis zu diesem Jahr als Luftfahrtkonzern mit sieben Geschäftseinheiten strategisch gut aufgestellt zu sein. Als internationale Fluggesellschaft, als regionale Fluggesellschaft und auch in den Bereichen Fracht, Wartung, Aviation Academy, Catering und Bodendienste. Zusammen sollen diese Einheiten bis 2025 einen Umsatz von zehn Milliarden US Dollar generieren.
Das die Ethiopian-Flotte im rasanten Tempo weiter wächst ist logisch. Vor wenigen Jahren betrieben Ethiopian 14 Flugzeuge. Heute sind es 76, davon 30 Großraumflugzeuge des Typs Boeing 787 und 777. Gegenwärtig sind weitere 42 Flugzeuge bestellt, darunter 20 Boeing 737MAX 8 oder 14 Airbus A350-900 und sechs weitere Boeing 787. Bis 2025 sollen es 140 Flugzeuge sein. Ebenso wird das internationale Netzwerk auf mehr als 100 Destinationen wachsen – 18 Millionen Passagiere möchte man dann befördern.
Kurt Hofmann