Seit zehn Jahren existiert Etihad Airways aus Abu Dhabi und hat sich mittlerweile ihren Platz in der globalen Luftfahrt gesichert. Das Bordprodukt entspricht jenen hohen Standards, welche man von den Fluglinien aus dem Mittleren Osten erwartet.
Die Stimmung an diesem verregneten Samstag am Flughafen Frankfurt im Terminal 2 beim Gate des Fluges nach Abu Dhabi ist ausgezeichnet. Schließlich entflieht man dem Schmuddelwetter in Richtung Wärme. Leider war die eigene Etihad Lounge am Flughafen Frankfurt nicht verfügbar. Diese wurde gerade renoviert und die Gäste der Business Class waren in jene der Cathay Pacific eingeladen.
Das Einsteigen erfolgt pünktlich, an Bord grüßt wie bei Fluglinien aus diesem Teil der Welt üblich, eine multikulturelle Crew. Die Stewards, im Weißen Sakko, lassen erahnen, dass man auf Service Wert legt. Die Stimmung der Besatzung ist wohltuend, kein aufgesetztes Grinsen, der Gast ist willkommen.
Das Ambiente der Kabine wirkt, durch die Höhe der Trennwende der 22 Sitze für die Privatspähre, angeräumt, voll. Doch das ändert sich wenn man Platz genommen hat. Die Sitzanordnung 1-2-1 spendet viel individuellen Freiraum.
Sitzabastand 185 Zentimeter, Sitzbreite 51 Zentimeter. Per Knopfdruck ist der Sitz in ein 180 Grad verstellbares, 1,85 Meter langes Bett verwandelbar. Zur weiteren Ausstattung gehören ein ca. 38 cm großer LCD Touch-Screen Bildschirm, der in der Rückenlehne des Vordersitzes montiert ist, Leselicht und ein Zeitschriftenständer.
Die Sitze verfügen über eine eingebaute Massagefunktion, einen Strom- und zwei USB-Anschlüsse. 875 Stunden modernstes Unterhaltungsprogramm stehen zur Verfügung, selbstverständlich on-Demand. Der bequeme Kopfhörer dient zudem als Lärmschutz.
Connoisseur Circle hat im Sitz 8H Platz genommen. Wir empfehlen aber etwa Sitz 9K oder 7K, sowie 7A oder 9A. Einzelsitze am Fenster, welche für viel Privatsphäre sorgen, ausreichend Platz zur Ablage bietet.
Schon bald nach dem Start widmet sich der Passagiere dem Kullinarium, welches zelebriert wird. Etihad hat wie Turkish Airlines oder Austrian Airlines einen „flying Chef“, also einen fliegenden Koch an Bord. Diese sind normalerweise in der First Class tätig, aber an diesem Tag war ein Airbus ohne First eingesetzt. Somit war der Chef, in unserem Fall eine Dame, für die Gäste der Business verfügbar.
Die Menü-Entscheidung fällt bei drei, zur Auswahl stehenden Vorspeisen nicht einfach. Noch schwieriger wird es bei vier zur Auswahl offerierenden Hauptspeisen, darunter eine exzellent gegrillte Seebrasse. Der Steward empfiehlt dazu einen Chateau De Chassagne-Montrachet, 2008, Burgundy, Frankreich. Wohl tempereiert. Der Service erfolgt übrigens ohne Trolley, alles wird individuell aus der Küche frisch serviert. Die internationale Weinauswahl umfasst drei Weiss-, drei Rotweine sowie Champagner GH Mumm, aus gegebenen Anlass, der offizielle Champagner für den Formel 1 Grand Prix in Abu Dhabi.
Unnötig zu erwähnen das die Zeit „wie im Flug vergeht“. Ein kurzer Schlummer, etwas Kino und schon erfolgt die pünktliche Landung in Abu Dhabi. Einreise erfolgt an diesem Tag sehr rasch. In Abu Dhabi steht den Business Class Passagieren ein eigener Limousinen Transfer zum jeweiligen Zielort im Emirat zur Verfügung.
Kurt Hofmann
Dezember 2013