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Verteidigung der Spitzenposition

15. Oktober 2012

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Lufthansa hat den neuen Flugsteig A-Plus am Flughafen Frankfurt in Betrieb genommen. Connoisseur Circle hat sich bereits umgesehen.


Die Fakten sind knallhart. Der Wettbewerb unter den großen Drehscheiben Europas ist massiv. Zudem müssen diese Hubs und ihre wichtigsten Fluglinien, im Falle von Frankfurt Lufthansa, auch noch gegen die wachsende Verlagerung der Verkehrsströme, etwa über den Mittleren Osten, ankämpfen. Das Europas Luftfahrt mit 1,2 Milliarden US Dollar heuer Verluste schreiben wird, erleichtert diesen Wettbewerb nicht wirklich.
Lufthansa hofft mit der Eröffnung der Terminal Erweiterung A-Plus am Flughafen Frankfurt sich in diesem Wettbewerb weiter zu behaupten und ihr noch profitables Langstreckengeschäft so gut wie möglich zu verteidigen. Schließlich quer-subventioniert dieses den Verlustbringenden Europaverkehr.


“Mit A-Plus können wir hier endlich unsere Interkontinental-Flüge zu 100 Prozent an den Terminals andocken”, erläutert Michael Spors, Leiter Infrastruktur Entwicklung Frankfurt, gegenüber Travel Express bei einer exklusiven Vorabbesichtigung. Und in der Tat, dass 790 Meter lange Bauwerk besticht durch schlichte Eleganz, viel Licht, Größe und Zweckmässigkeit.
A-Plus wird exklusiv von Lufthansa und ihren Partner Airlines genutzt. Auch manche Austrian Airlines Flüge werden von hier abfliegen. “Derzeit können wir nur 50 Prozent unserer Europaflüge (Narrow-body) an den Terminals über Fluggast-Brücken abfertigen. Diesen Wert können wir nun erhöhen. 29 Prozent der Flugzeuge werden am Vorfeld parken, der Rest direkt an den Gebäuden”.


Wer Frankfurt kennt, der weiss um die mit unter langen Wege beim Umsteigen. “Nach wie vor hält Lufthansa an den 45 Minuten Mindestumsteigezeit fest”, betont Spors. “Wir wissen heute, dass die meisten Transfer-Gäste lieber etwas mehr Zeit haben. Zudem haben wir den Service, das wir Passagiere bei knappen Zeiten auch am Flugzeug abholen. Unsere Miss Connection Rate liegt bei unter einem Prozent”, so Spors.


A-Plus kann gleichzeitig vier Airbus A380/Boeing 747-8I sowie drei Airbus A340-600 abfertigen oder alternativ elf Mittelstreckenflugzeuge.
“In Frankfurt drehen wir einen Airbus A380 in 2 Stunden 50 Minuten um, also für den nächsten Flug. Bei der Boeing 747-8I kalkulieren wir 2 Stunden 30 Minuten. Wir boarden einen A380 in 40 Minuten”. Spors erwartet, das von A-Plus, dessen Passagieraufkommen mit sechs Millionen Passagiere so groß ist wie jenes vom Flughafen Hannover, bis zu 80 Flugzeuge täglich abgefertigt werden.
A-Plus wird vor allem die USA-Flüge in den Morgenstunden beherbergen, Nachmittags zahlreiche Europaflüge sowie auserwählte Ziele in Asien. So wird etwa Singapore Airlines ihren A380 hier abfertigen. Zusammen mit weiteren A380 Flugsteigen in anderen Bereichen des Airports, hat Lufthansa acht derartige Parkpositionen für das größte Verkehrsflugzeug der Welt exklusiv. Der Flughafen insgesamt hat 13 derartige Parkpositionen.


“Mittlerweile haben wir auch ein Konzept erarbeitet, welches A-Plus um weitere acht Flugsteige erweitern lässt. Das würde dann eine Kapazität von 12 Millionen Passagieren pro Jahr bieten”, so Spors.
Insgesamt wurden 800 Millionen Euro in das Objekt investiert. Davon 40 Millionen Euro von Lufthansa, etwa in fünf neue Lounges. Darunter mit 2.100 Quadratmeter die größte Senator Lounge im Netzwerk des Kranichs.


Kurt Hofmann
(Oktober 2012)


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