Auch wenn London mit Heathrow, Gatwick, Stansted und Luton über vier beachtliche internationale Airports verfügt, ist es manchmal mühsam von einem dieser abzufliegen. Sei es wegen der Anfahrt - zu weit abgelegen von der Stadt wie der von Billigairlines geprägte Luton Airport - oder einfach an der Kapazitätsgrenze agierend (Beispiel Heathrow).
Zahlreiche europäische Fluglinien steuern auch London City (LCY) an. Der Vorteil: Man ist dank der überschaubaren Infrastruktur schnell auf dem Weg in das Zentrum Londons. Etwa ist in nur zehn Minuten der Canary Wharf entfernt, 20 Minuten sind es zum Geschäftsviertel in London City und 35 zum West End. Auch Anbindung an das öffentliche Netz ist gegeben. Das Dockland Light Rail System fährt automatisch und somit ohne Lokführer und ist daher auch nicht streckanfällig. Durchaus ein erwähnenswerter Aspekt... Mit rund drei Millionen Passagieren im Jahr, und jährlichen Steigerungen, hat LCY lediglich einen Marktabteil von etwa sechs Prozent unter den Londoner Airports. Doch das ist auch gut so. Im Wettbewerb aller fünf internationalen Flughäfen ist LCY jener mit den schnellsten Abwicklungen. 41 Ziele in Europa werden ab LCY angeboten, aber auch zweimal täglich geht es mit einem Airbus A318 der British Airways nach New York. Zwar mit einem Zwischenstop beim Hinflug im irischen Shannon. Der Tankstop ist notwendig wegen der Runway-Beschränkung in LCY. Doch Shannon wird während des Auftankens gleich als US Einreise-Punkt genutzt und somit spart man sich Zeit bei der Ankunft in New York. Neben täglichen Verbindungen wie etwa nach Zürich oder Genf und Frankfurt, gibt es heute leider keine Verbindung mehr nach Wien. Austrian Airlines bediente LCY einst zweimal täglich. Aber der Anflug auf LCY bleibt weiter speziell. Piloten wie Flugzeuge müssen für diesen Einsatz spezielle Voraussetzungen mit sich bringen. Mit acht Millionen Passagierkapazität wird London City auch in Zukunft der kleinste aller Airports London bleiben. Zum Glück.
Kurt Hofmann
(August 2012)