Man muss ganz klar feststellen, dass die großen Fluglinien wie Lufthansa, Air Berlin, Swiss oder Austrian Airlines, massive Sparprogramme fahren und eher das Gegenteil tun, als neue Strecken aufzunehmen. Umso mehr ist es bemerkenswert, dass bei Air Berlin Salzburg als einziger österreichischer Regional Flughafen in deren Netzwerk geblieben ist. Sehr interessant ist zudem die Gruppierung, welche durch die Übernahme der Contact Air von OLT Express zustande kommt. Hier ist ganz klar auch Salzburg im Punkt zu Punkt Verkehr angedacht. Sei es wenn möglich nach Paris, Amsterdam, Zürich, Barcelona oder Warschau. Aber Österreichs Bundesländerflughäfen spüren die Auswirkungen einer sinkenden Nachfrage.
„Unser Hauptziel ist heute daher die bestehenden Airlines zu halten. Dadurch ist es umso erwähnenswerter wenn etwa Air Berlin die Düsseldorf Verbindungen ausbaut und einen Night stop in Salzburg einrichtet. Zudem erreichen wir mit Air Berlin verstärkt Anbindungen an die Drehscheiben der Allianz Oneworld, auch mit British Airways“, erläutert Flughafendirektor Roland Herrmann.
So soll es ab Winterflugplan zweimal wöchentlich mit Iberia nach Madrid (vorbehaltlich Genehmigung, Anm) geben. Auch Lufthansa plant von Berlin Flüge nach Salzburg. Die Tatsache, dass etwa British Airways für den kommenden Winterflugplan zwei Frequenzen zusätzlich nach London fliegt, bringt 40% mehr Sitzplätze bei dieser Verbindung. „Zwei Millionen Passagiere erreichen wir am Salzburg Airport vielleicht in fünf Jahren. Wir können auch 2.5 Millionen Fluggäste in dem jetzigen Terminal-Bestand abfertigen, aber nicht optimal. Unser Geschäft basiert auf einem vier Säulen Modell: Charterincoming und -outgoing. Low Cost Airlines und Linien Verkehr. Die Billigfluglinien sind dabei etwas im Rückzug, wie etwa Ryanair“. Qualitative Verkehre in die Drehkreuze, wie Frankfurt, Wien etc, werden immer wichtiger.
Salzburg ist weltweit bekannt. Im Winter seien daher Angebot und Nachfrage zu der Destination unschlagbar. Im kommenden Winter sind zum Beispiel wieder drei Jumbos der russischen Transaero, die Winterurlauber aus Moskau bringen, angemeldet. Auch gibt es Pläne den Passagier-Terminal auszubauen. „Wir sind voll in der Evaluierung, wie wir uns qualitativ verbessern können, Kapazitätserweiterung steht hier aber nicht zur Diskussion. Also etwa den bestehenden Terminal-Bereich zu sanieren oder durch Neubauten. Vor allem wird künftig bei den Sicherheitskontrollen mehr Platz benötigt. Im Herbst wird unser Evaluierungsplan wahrscheinlich fertig sein. Eine besondere Herausforderung wird die Energieversorgung sein. Hier wollen wir verstärkt auf Erdgas, Sonnenenergie etc setzen“, so Herrmann.
Kurt Hofmann
(Juni 2012)