Die Diskussionen in den letzten Wochen über den Abgang von zahlreichen Piloten der Austrian Airlines, haben bei vielen Passagieren zu Unsicherheiten geführt, ob deren Urlaubsflüge wegen Personalmangel gefährdet sein könnten. Connoisseur Circle hat das Szenario nochmals geprüft.
Insgesamt haben 110 Austrian Airlines Piloten, also rund jeder Fünfte, hat das Unternehmen verlassen. Hintergrund: Diese lehnten nämlich den Betriebsübergang der Austrian Airlines in die günstigere Tyrloean Airways per 1.Juli ab und zogen eine "privilegierte Selbstkündigung" vor. Mit Anspruch auf Höchstabfertigungen. Das Management erhofft sich mit dem Betriebsübergang der restlichen 450 Piloten und 1.300 Flugbegleitern auf Personalseite Einsparungen von 45 Millionen Euro jährlich.
All das ist Teil der Umsetzung eines bis zu 263 Millionen Euro umfassenden Sparpakets der österreichischen Lufthansa Tochter. Dieser Umstand hat aber zur Folge, dass es im extrem wichtigen Sommergeschäft zu Engpässen im Cockpit kommt. Folgende Lösungen wurden getroffen um das Sommerprogramm stabil abwickeln zu können: Bis zu fünf Boeing 737-300/500 sind bei Lufthansa für Juli und August samt Crews bestellt, um etwaigen Pilotenmangel vorzubeugen. Weiters wird im Monat Juli ein Lufthansa Airbus A340-300 auf der Strecke Wien – Dubai eingesetzt. Eine Besonderheit für Business Class Passagiere: Da dieses Flugzeug über eine First Class verfügt, werden Business Class Passagiere in diesen Teil des Flugzeuges gebeten. Aushelfen werden der Austrian Airlines auch Flugzeuge samt Besatzungen von Augsburg Airways, Welcome Air, zudem Swiss mit einem AVRO RJ100 auf der Wien – Zürich Route. Zudem werden einige der Piloten, welche die AUA im Sommer verlassen, während der Hochsaison auf Honorarbasis begrenzt weiterfliegen. Bei der AUA betont man, dass es zwischen zehn und 30 Piloten sein dürften. Als Freiberufler je nach Bedarf auf den Flugzeugmustern Boeing 777, Boeing 767 und Airbus A320.
Weiters gibt es noch zu betonen, dass nach mehr als 30 Jahren Firmengeschichte nächstes Jahr die Marke Lauda Air verschwindet. National und international soll dann nur mehr die Marke Austrian verwendet werden, auch im Ferienflugbereich. Fazit: Passagiere der Austrian Airlines können mit gutem Gewissen davon ausgehen, dass das Sommerflugprogramm im geplanten Umfang abgewickelt wird. Und falls es doch zu einer Änderung kommen könnte, werden Passagiere als bald wie möglich informiert, heißt es von Seiten der Fluglinie.
Kurt Hofmann
(Juni 2012)