Zeit spielt hier im Paradies keine Rolle
Das High-End-Resort Soneva Kiri im Südosten Thailands lässt siamesische Urlaubsträume wahr werden. Jenseits der überlaufenen Strände von Phuket und Koh Samui werden auf Koh Kood neben einer Vielfalt an Gourmeterlebnissen, Natur und nachhaltigem Deluxe-Komfort unvergessliche Badeerlebnisse abseits der Touristenpfade groß geschrieben.
Wenn Khun Tuk den Wok anheizt und ihren Holzkochlöffel schwingt, tut sich was im Mangrovenwald rund um Klong Yai Kee. Stilecht in einem traditionellen Pfahlbau über dem Wasser angelegt, wandert spielerisch der gesamte resorteigene Gemüse- und Kräutergarten in glühend heiße Pfannen. Eine Speisekarte suchen wir vergeblich. Dafür landen nach und nach kleine Schalen mit wahren Geschmacksexplosionen vor uns, die einst schon Gwyneth Paltrow zu Lobeshymnen in der New York Times bewegt haben. Dabei ist schon die Anreise unvergesslich: Vom Soneva Kiri Resort geht’s mit dem Motorboot ein Stück der Küste entlang und dann ein malerisches Flüsschen hinauf bis zum Restaurant, das nach der Kochkünstlerin benannt wurde. Soneva Kiri steht aber nicht nur für außergewöhnliche Erlebnisse, sondern auch für eine Destination ohne jeden Übertourismus. Weit weg von der Zivilisation und doch bequem mit einer Cessna Grand Caravan erreichbar. Gestartet wird in Bangkok, und eine Stunde später landet der exklusive Soneva-Kiri-Flieger auf einem handtuchgroßen Rollfeld. Von dort heißt es „Leinen los und auf ins Barfuß-Paradies“ nach einer fünfminütigen Motorbootfahrt. Das Boot durchschneidet das Azurblau der ruhigen Andamanensee, warme Gischt erfrischt die vom Langstreckenflug geplagten Gesichter. Und dann kommt es schnell in Sicht, das Inselchen Koh Kood, wo der üppige Regenwald bis an den strahlend weißen Sandstrand reicht und das Wasser türkisgrün schimmert. Nur das Rauschen des Meeres, der leise knirschende Sand unter den Füßen, das Murmeln des Dschungels und die Vielstimmigkeit der Piepmätze verwöhnen von nun an unsere Ohren. Denn die viertgrößte Insel Thailands ist nur dünn besiedelt und touristisch kaum erschlossen.
Genuss im Kruua Mae Tuk
Interieur ist Exterieur
33 Villen liegen inmitten dichten Grüns, mit großen Strandvillen am türkisfarbenen Meer. Eigene Pools und Butler, hier "Barefoot Guardians" genannt, inklusive! Angeblich sind auch Angelina Jolie und Uma Thurman immer wieder gern hier und lieben ihre Villen mit Wohnflächen zwischen 400 und 770 m², halboffenen Bädern mit maßgefertigtem, lederüberzogenem Designermobiliar und voluminösen halbmondförmigen Pools so sehr, dass sie sie kaum verlassen möchten. Die Wohnbereiche öffnen sich zudem auf ausladende Veranden mit Daybeds und zeltüberdachten Terrassen, sodass ein fließender Übergang zwischen den lichtdurchfluteten Innenräumen und der Natur entsteht. Außerdem wurde das trendige Design mit asiatischer Ornamentik akzentuiert, weil es bei Soneva-Resorts immer um die Ausgewogenheit zwischen Ost und West und zwischen Geradlinigkeit und Schnörkel geht. Nichts ist übertrieben oder aufgesetzt. Regionales, ja, fast rustikales, aber chices Möbeldesign und einheimische Hölzer wie Bambus, Eukalyptus oder Pinien, Grundelemente des nachhaltigen Resorts, verleihen der gesamten Anlage einen organischluxuriösen Charakter.
Traumresort "Soneva Kiri"
Was es nicht gibt, sind goldene Wasserhähne und Zeitungen, die morgens an der Tür hängen. Dafür üppig-tropische Gewächse wie mannshohen Alocasia- Blättern, Helikonien, Zitronengräser, Frangipani-Bäume und Pfefferbüsche, die so sattgrün sind, dass das Chlorophyll beinahe die Luft einzufärben scheint. Weil das Soneva Kiri ein Fünfsterne-Robinson-Crusoe-Resort ist, in dem nur eine kleine Schar „intelligenten Barfußluxus“ zelebrieren darf. Nachhaltig, natürlich, umweltbewusst und nach der Philosophie „No news, no shoes.“ Wer mag, kann immer barfuß herumlaufen. Und das tun hier die meisten Gäste. Erfunden haben das Konzept Sonu und Eva Shivdasani. 1995 gründetet sie ihr ersten Luxusresort auf den Malediven. Inzwischen ist die Soneva- Kollektion eine kleine, feine Schatzkiste geworden. Mit den Juwelen Soneva Fushi, Soneva Jani und Soneva in Aqua auf den Malediven und eben dem Soneva Kiri in Thailand. Wer einmal da war, wird süchtig. Nicht zuletzt nach den ausgefallenen kulinarischen Konzepten. Hier werden auch Kindheitsträume wahr. Am „Dorfplatz“ von Soneva Kiri gibt es etwa einen eigenen Eissalon, einen französischen Chocolatier, der sein Repertoire täglich wechselt, und „Dining Pods“. Das sind überdimensional große Schalen aus Bambus, die uns in fünf Meter hohen Baumwipfeln dinieren lassen. Danach geht‘s zum Sternegucken in die Hightech-Teleskop- Sternwarte oder ins Cinema Paradiso mitten im tropischen Regenwald.
Traumresort "Soneva Kiri"
Noch mehr Superlative gefällig? Neben vortrefflichem Wellbeing im Mangrovenwald lässt es sich am schmalen Puderzucker-Sandstrand an der Westküste perfekt in glasklarem Wasser schwimmen und dümpeln. An einem Strand, der jeglichen Katalogbildern im Kopf entspricht. Und doch lockt das neue „Seven Days, Seven Beaches“- Programm an unberührte Strände und in versteckte Buchten. Von der Anlegestelle fährt man in einem traditionellen, hölzernen Fischerboot entlang der Küste jeden Tag an einen anderen Strand wie etwa nach Ao Kluai, zur Blauen Lagune von Koh Rang, den Klong Han Beach oder nach Ao Tapao. Sobald das Fischerboot ankert, verwandelt es sich in einen privaten Beach Club. Auf dem gepolsterten Oberdeck macht man es sich gemütlich, während in der kleinen Bordküche für den Lunch feinstes Thai Food geschnipselt und gebraten wird. Davor noch vielleicht ein kurzes Sonnenbad nehmen, über farbenfrohen Korallen schnorcheln oder entlang der Küste paddeln? Genau so geht Robinson-Crusoe Urlaub auf Soneva Kiri!
Text: Sylvia M. Sedlnitzky