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Das Wort Geborgenheit ist einzigartig in der deutschen Sprache. Es lässt sich nicht angemessen übersetzen und kaum passend umschreiben. Aber es lässt sich erleben. Und genau das ist es, was das Hotel Klosterbräu & Spa inmitten der Tiroler Alpen möglich macht. Und zwar auf seine ganz eigene Art und Weise.

Als erstes, egal von welcher Stelle aus, fallen die hochaufragenden, weißen Gipfel ins Auge, die den warm erleuchteten Ort umhüllen, als würden sie ihn in Schutz nehmen: Ich reise abends an und ganz Seefeld glänzt wie ein kleines, ruhiges Lichtermeer inmitten der sich ringsum wellenartig aufbäumenden Berglandschaft. Ein beruhigender Anblick, ein behütetes Ankommen. So einnehmend der Raum, dass Zeit kaum eine Rolle zu spielen scheint. Es tut weiter nichts zur Sache, welchen Tag, welches Jahr wir schreiben - alle Zeiger stehen auf Geborgenheit, und mehr ist nicht nötig.

Die Häuser ringsum – angesiedelt zwischen alpin-chic und rustikal – mit ihren schneebedeckten Giebeldächern, das alte Wirtshaus gegenüber des Hotels, die unverfälschte Freundlichkeit der stets auf Gruß bedachten Leute, die kleinen aber mondänen Boutiquen in der Fußgängerzone vor dem Hotel: all das macht die letzten Reste importierter Großstadthektik schnell vergessen und versüßt die Ankunft. Und zwar genau hier und jetzt. Ein Klischee vielleicht oder auch einfach nur eine tiefromantische Landsehnsucht, aber exakt die Art von aus der Zeit gefallener Wohligkeit, für deren Noch-Existieren man zuweilen sehr dankbar ist. Ein kleines Glück, das man lächelnd grüßt – und eintritt.

Warm ist sodann auch der Empfang im Hotel. Es sind die Details, die dem Gemüt schmeicheln: der sanfte Duft nach ätherischen Ölen schon beim Betreten, das flackernde, warme Licht, wenn man beinahe andächtig den mit Kerzen über und über beleuchteten ehemaligen Klostergang entlangschreitet - links und rechts die liebevoll restaurierten Holztüren zu den einstigen Mönchszellen (und heutigen Spa-Suiten) und die Originalfresken aus dem 16. Jahrhundert, die uns die Entstehungsgeschichte des Hauses erzählen; es ist der rote Teppich, das ruhige Ambiente, die stille Zuvorkommenheit. All das hat etwas Transzendentes in der säkularsten Weise, die man sich vorstellen kann. Denn so himmlisch sich dieser Ort auch zeigen mag – er ist doch voll und ganz ausgerichtet auf das wunschlose, weltliche Glück. Mit Respekt gegenüber der historischen Tradition zwar, aber in hochmodernem Gewand.

Insgesamt flackern im Hotel allabendlich über 600 Kerzen, erzählt Alois Seyrling, der Direktor des Hauses. Die Stimmung am Klostergang ist dementsprechend mystisch. Hinter den hölzernen Türen der ehemaligen Klosterzellen verbergen sich heute die großzügigen Spa-Suiten mit privater Sauna.

Doch woher rührt sie eigentlich, diese geschichtsträchtige, fast schon andächtige Atmosphäre? Gehen wir ein paar Schritte zurück: Wir schreiben das Jahr 1516, als der Habsburger Kaiser Maximilian I. sich in den reizenden Ort 'Sevelt' verliebt und ein Kloster zur Gästebeherbergung der Wahlfahrer stiftet. Ab diesem Zeitpunkt bewirten Augustiner-Mönche für 200 Jahre lang durchreisende Pilger und Adelsleute, bis das Kloster Anfang des 19. Jahrhunderts geschlossen und zum Familienbetrieb umgewidmet wird. Zwei glückliche Hochzeiten und ein Todesfall stellen zu dieser Zeit die Weichen für die 6 Generationen überdauernde Tradition der Eigentümerfamilie Seyrling, deren younique* Handschrift sich seither in alle Einzelheiten des Hauses geschrieben hat.

*younique - das Motto des Hauses - ist als Fusion der Worte 'you' und 'unique' zu verstehen. Ein Konzept, das hält, was es verspricht. Bild: Die Seyrlings (c) David Johansson

Eine volle Ladung youniqueness begegnet mir direkt nach dem Aufstehen, als ich früh morgens den Yoga-Raum betrete. Die Sonne fällt schräg durch die hohen Fenster des Erdgeschoßes ein und durchflutet den Raum mit einer ersten Ahnung des Frühlings. Das weiße Gewölbe rahmt eine beruhigende Yoga-Szenerie, einige Kerzen und dezente Buddha-Figuren dienen als stimmungsvolle Requisiten. Am Boden liegen zwei mit Zirbenholz bespannte Matten, die nicht nur einen gekonnt regionalen Touch andeuten, sondern auch während der gesamten Session einen wohlig-waldigen Duft verströmen sollten. Vis-a-vis strahlt Doris, meine Yoga-Lehrerin, mit beinahe derselben Intensität wie draußen die Sonne und begrüßt mich zu meiner Einheit. Mich erwartet eine durch und durch individualisierte Einzelstunde, die auch meine bewegungstechnische Toolbox für zu Hause neu aufrüstet. Younique, – stimmt. Und immer ein netter Side-Effect, wenn die Urlaubserfahrung nicht mit dem Auschecken endet. Nach dem Training liege ich glückselig und sonnengeküsst in einer mehr als tiefenentspannten Shavasana-Position und denke endlich: nichts.

Yoga mit Tiroler Touch. Kleiner Tipp für Yogis: ab Sommer soll es eine neue Yoga-Area im Hotelgarten geben. Wir sind gespannt

Beim Frühstück später hingegen ein regelrechter Stream of Consciousness – im guten Sinne allerdings. Wieder sind es die kleinen Gesten, die (nachhaltige) Größe beweisen. Wurst und Käse werden im Sinne einer gelungenen low-waste-Philosophie in gewünschten Portionen je nach Hunger geschnitten, in kleinen strohbedeckten Boxen warten glückliche Eier von glücklichen Hühnern nebenan, die Produkte sind – wo möglich – aus regionalen Erzeugnissen und die persönlichen Vorlieben dem Personal schneller bekannt, als man sich versieht. Das ist nicht nur professionell, sondern auch richtig sympathisch. Nicht weiter verwunderlich also, dass der Anteil an Stammgästen hier besonders hoch ist – oft über mehrere Generationen hinweg.

Apropos: Besonders heiße Empfehlung für Familien mit Kindern ist ein Besuch der hauseigenen vegetarischen Landwirtschaft! Schon beim kurzen Fußweg vom Hotel zu „Sigis Sauhaufen“ – so der Name des kleinen Bauernhofs – laufen uns aufgeregte Hennen in buntem Gefieder entgegen, im Stall selbst buhlen Franz-Josef und Jürgen, zwei liebesbedürftige bayrische Hängebauchschweine um unsere Gunst, während Esel, Ziegen und Hasen sehnsüchtig auf die nächste Fütterung warten – und die übernehmen die Kids gleich selbst. Selten habe ich so leuchtende Kinderaugen gesehen, wie hier im Heu. „Manche kommen mehrmals täglich“, erzählt Nadin, die Bäuerin, während sie einem der Ferkel den – zugegeben nicht ganz schlanken – Bauch streichelt. Und ich verstehe sofort.

Was Tierliebe bedeutet, erkennt man auf Sigi's Sauhaufen sofort. (c) Davod Johannson

Ansehnliches Kontrastprogramm zum Saustall dann im Star-Spa: 3.500 Quadratmeter Aroma-Oase im Wellness-Himmel leuchten mir entgegen. Ein gutes Leben, in dem man sich verlaufen kann – und will. Wer zwischen Skifahren, (Schneeschuh-)Wandern und Langlaufen Zeit findet, sollte auch unbedingt einen Blick ins Spa Menü werfen. Unser Tipp: die YOUNIQUE Massage, die in meinem Fall zwar nicht gerade schonend ist, dafür aber Wirkung zeigt.

Das tut übrigens auch alles andere im Hotel: es wirkt. Und zwar nicht nur aufgrund seines hochwertigen Gesamtauftritts. Luxus, das können viele. Was man hier präsentiert bekommt, ist vielmehr ein großes Stück Menschlichkeit, getragen von einer langen Familientradition und gekleidet in eine neuinterpretierte Regionalästhetik, die sie dennoch alle perfekt beherrscht: die Kunstgriffe der echten österreichischen Luxushotellerie.




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