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Als größte griechische Insel steht Kreta bereits seit Zeus‘ Zeiten hoch im Kurs

Kreta besitzt zahllose traumhafte Buchten und Strände von grobem Kies bis zu feinem Sand. Die schönsten sind natürlich auch die beliebtesten und daher vor allem in der Hochsaison im Juli und August entsprechend gut besucht. Daher empfiehlt sich ein Besuch etwa in Elafonisi an der Westküste, das schon fast karibisch anmutet, besonders in der Nebensaison oder am späten Nachmittag. Noch fast ein Geheimtipp ist der Strand von Kedrodasos, obwohl er direkt in der südlichen Nachbarbucht liegt. „Schuld“ daran ist die schlechtere Erreichbarkeit – ein zehnminütiger Fußweg ist nötig. Noch beschwerlicher ist der Weg nach Bàlos ganz im Nordwesten der Insel. Doch der Trip über eine neun Kilometer lange Schotterpiste und der anschließende Abstieg über Felstreppen lohnt – der Strand ist einfach traumhaft schön. Wer will, gelangt übrigens auch bequemer mit einem Badeboot von Kissamos hierher.

Ganz im Osten wiederum liegt Vai. Es ist der einzige Palmenstrand Kretas. Ebenfalls weit im Osten und versteckt hinter hohen Bergen liegt die traumhafte Bucht von Xerokampos. Hier wirkt Kreta fast noch unentdeckt und einfach wie in den 1980er-Jahren. Das Meer glitzert türkis, kleine Buchten mit feinsandigen Stränden reihen sich aneinander, es gibt einige typische Tavernen und nur wenige Studios und Apartments. Schöne und noch nicht überlaufene Strände findet man häufig auch noch an der Südküste. Gute Tipps sind etwa Agios Pavlos, Triapetra oder auch die abgelegene Bucht von Sougia. Vor allem bei Familien sehr beliebt ist der lange Strand von Georgioupolis an der Nordküste.

Kretas Städte


Heraklion ist zwar Inselhauptstadt und größte Stadt zugleich, aber Kreta besitzt sicherlich schönere Städte, auch wenn es in Heraklion nette, charmante Ecken gibt. Um die Ehre der schönsten City streiten sich Chania und Rethymnon. Aber Chania, die zweitgrößte Stadt der Insel, besitzt wohl am meisten Flair. Rund um den venezianischen Hafen lädt die malerische Altstadt mit ihren engen Gassen, venezianischen und türkischen Gebäuden, Restaurants, Tavernen und Geschäften zum Bummeln ein. Ein großer Teil der alten Bausubstanz ist in den vergangenen Jahren wunderschön restauriert worden. Doch auch Rethymnons malerischer Hafen, die verwinkelte Altstadt und die lange Promenade, die zum Flanieren einlädt, sind absolut besuchenswert.



Kreta kulinarisch


Olivenöl und Wein sind zwei der herausragenden Produkte der Insel. Da ist es kein Zufall, dass die Winzer vom Weingut Manousakis – Besichtigung und Verkostung möglich – auch eines der besten Inselrestaurants betreiben. Das Salis liegt direkt hinter dem alten Hafen von Chania. Serviert wird eine modern interpretierte kretische Küche aus besten regionalen Produkten.



In den Vordergrund gespielt hat sich in den letzten Jahren auch das Weingut Diamantakis, dessen Weißweine aus den autochthonen Rebsorten Assyrtiko und Vidiano derzeit zahlreiche Auszeichnungen abräumen. Weiß wie Rot – ein Tipp ist etwa der rote Kotsifali – fast ungesehen kaufen kann man bei Michalakis, dessen Weine es in den örtlichen Supermärkten häufig im Sonderangebot gibt. Nach wie vor einer unserer Favoriten ist das Weingut Lyrarakis. Zudem von Heraklion schnell zu erreichen und mit einem schönen
Verkostungsraum.

Die Standardweine dieses Weinguts werden gerne auch in Tavernen mit Anspruch und Ambitionen ausgeschenkt, etwa im Psaropoula in Koutsounari am Long Beach an der Südküste. Auch das benachbarte Pelagos Seaside Restaurant hat eine hervorragende Küche. Eine der schönsten Strandtavernen liegt ebenfalls am Long Beach: Im Alatsi sitzt man direkt am Beach.

Einige sehr gute Restaurants findet man in Elounda und im benachbarten Plaka. Kein Wunder, hat Elounda doch die höchste Dichte an Luxushotels auf Kreta. Sehr schön und direkt am Meer speist man z.B. im Ferryman, wo Küchenchef Giannis Baxevanis traditionelle Gerichte mit Twist auftischt. Eher klassische kretische Küche auf hohem Niveau genießt man in der Taverna Onisimos in Heraklion. Ein guter Tipp für Fisch und Meeresfrüchte in Rethymnon ist das Avli in einem Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert. Auch Kräuter sind auf Kreta ein kulinarisches Thema. Eine große Auswahl findet man im Laden „Botano“ von Iannis Iannoutsos in Kouses, einem verschlafenen Nest im Süden zwischen Matala und Mires.

Inselausflüge


Vor der Südküste liegt nur wenige Kilometer von Ierapetra, der südlichsten Stadt Europas, entfernt Chrissi Island. Das unter Naturschutz stehende Eiland glänzt mit kristallklarem Wasser, karibisch anmutenden Stränden und dem einzigen Zedernwald Europas.
Von Ierapetra fahren in der Saison täglich Fähren hinüber oder man bucht einen Inselausflug bei einem der kleinen Anbieter wie Bateau Crete. Die paradiesische Insel Gavdos liegt ebenfalls vor der Südküste Kretas und das Kap Tripiti ist der südlichste Punkt Europas. Die Insel befindet sich weiter im Westen gegenüber von Chora Sfakion, von wo aus man auch übersetzen kann. Weitere Boote fahren von Paleochora. Gavdos mit seinen nur 152 Einwohnern besitzt eine ganz spezielle Atmosphäre – und durchaus auch schöne Strände, an denen auch heute noch einige der Besucher im Schlafsack übernachten.



Von Agios Nikolaos und Plaka starten Boote zur Insel Spinalonga im Golf von Spinalonga. Auf dem kleinen, unbewohnten Eiland errichteten einst die Venezianer eine mächtige Festung. Ihre massiven Mauern ragen noch heute aus den Felsen empor. Später übernahmen die Osmanen die Burg und nach der griechischen Unabhängigkeit befand sich hier bis zum Jahr 1957 Europas letzte Leprakolonie. Der Besuch der Insel lässt sich gut mit einem Essen in einer der direkt am Wasser gelegenen Tavernen in Plaka verbinden.

Text: Uwe Lehmann

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