LUXUSHOTELTEST
Vom Lustschloss der Adeligen im 19. Jahrhundert bis zur Filmkulisse der Gunther Sachs-Ära als „Schloss am Wörthersee“ – seit seiner Gründung im 16. Jahrhundert hat das heutige 5-Sterne-Hotel viel erlebt.
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Beach Club
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Deluxe Suite
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Lobby
Nicht immer Prunkvolles. Dafür steht der prächtige Renaissancebau unter der Obhut der Falkensteiner Hotels heute großartig da und erfreut sich international größter Beliebtheit. Ja, auch im Winter! Velden im Advent hat sich zu einem Publikums-Magnet gemausert, und das phantastisch beleuchtete Hotel glänzt mitten drin wie ein Märchenschloss. Innen wird es allerdings trubelig, die kleine Rezeption ist schnell überlaufen und man fragt sich, warum man sich bei einem 5-Sterne-Hotel anstellen muss, statt sich zum Einchecken bequem hinzusetzen. Dann bliebe Zeit, den Stilmix zwischen der edel-designten Lobby unter nostalgischem Gewölbe und den weiterführenden, mit luxuriösen Schaukästen gespickten, Marmorgang zu begutachten, die stylische Bar in Schwarz-Rot und die Bibliothek mit Blick auf die Seepromenade. Jeder möchte in diesem „Märchenschloss“ ein romantisches Turmzimmer oder eine der verwinkelten Romantiksuiten. Leider sind diese meist den Hochzeitern oder VIP‘s vorbehalten, die man dann im Haubenrestaurant Schlossstern zu Gesicht bekommt. Nostalgiker werden hier das Ambiente in Gold-Braun mit viel Brokat und dunklem Holz schätzen. Auch die Menüs, die einer Zwei-Haubenküche entsprechen, aber ihren Preis haben, vor allem die Getränke. Tradition trifft auf Moderne, so könnte man den Stil des kubusartigen Anbaus beschreiben, der den Schlossgarten umrundet: Modern ist er, aber wohnlich mit offenem Kamin, durch Raumteiler getrennten Schlaf-Wohnraum und großer Terrasse mit Seeblick aus der 2. Reihe. Den hat man auch vom Badezimmer aus, das in der Relation etwas klein geraten ist.
Das Ambiente in warmen Brauntönen lässt im Gegensatz zu den pastelligen Tönen im Schloss die Leichtigkeit eines Seehotels vermissen und könnte auch einem Business Hotel zugeordnet werden. Dafür hat man an technischen Finessen nicht gespart, die den Gast auch fordern. In neuem Glanz erstrahlt nun der Acquapura SPA mit einem Mix aus Pastell im Entrée, orientalischem Dekor und puristischer Einrichtung in den Behandlungsräumen. Highlights: der beheizte Außenpool mit Seeblick und großzügiger Liege-Plattform, die extravagante Spa Lounge mit Bistro und à la carte-Auswahl und der Cardio-Fitnessbereich sowie der Medical SPA. Auch im Winter ein Erlebnis, sommers allerdings punktet der exquisite Private Beach Club mit eigenem Seewasser-Pool, Cabanas und kleiner Marina. Gleich daneben das Seespitz-Restaurant mit leichter à la carte-Küche und Sunset Feeling.
Text: Elsa-Maria Honecker