Um halb fünf Uhr morgens aufzustehen, fällt schwer. Doch es lohnt sich. An der Rezeption wartet schon der drahtige Wildlife Guide aus Sri Lanka, der auch für die Dünenwalks zum Sonnenuntergang zuständig ist. Im Qasr Al Sarab übernachtet man umgeben von Dünen mitten in Rub al-Khali, im – so übersetzt, „leeren Viertel“. Kurz: der größten Sandwüste der Welt. Feiner roter Sand, soweit das Auge reicht, und hier erhebt sich wie eine Festung das für über eine Milliarde Euro aus dem Nichts erschaffene Luxusresort. Beeindruckend, faszinierend, man erliegt einem 1.001-Nacht-Charme, der einmalig scheint und letztendlich nur, je nach Jahreszeit, von der 40-Grad-plus-Hitze oder gelegentlichen Sandstürmen überschattet wird.
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Außenansicht
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Spa
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Villa
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Pool
Mit dem Jeep noch ein Stück weiter in die Wüste, vorbei an der hoteleigenen Kamelfarm und dem Falkengehege, dann hinauf auf die erste Düne und hinab in einer Art Dünensurfen oder Siebenmeilenschritt. Beim späteren Morgenkaffee auf kleinen Schemeln geht die Sonne auf. Atemberaubend. Wider Erwarten ist die Wüste erlebnisreicher, als man denkt, die Dünenwanderungen sind nur eine Aktivität, die das Resort anbietet. 206 Zimmer, Suiten und Villen sowie zehn gerade eröffnete, in einem eigenen Resortbereich errichtete, besonders großzügige luxuriöse Royal Pavillon Villas mit Pool – die steinerne Fünfsternewelt ist groß. Entsprechend mannigfaltig ist denn auch die Lage der einzelnen Unterkünfte und immer beeindruckend ist der Ausblick. Doch kann es bei den Deluxe Rooms schon passieren, dass man mit dem zugewiesenen Zimmer nicht gleich gut Freund ist. Zu nah am schönen Pool, an dem den Badegästen Wasser umsonst serviert wird, und dem Poolrestaurant, wo man die Lüftungsanlage hört. Je nach Himmelsrichtung kann es im Erdgeschoss auch mal etwas dunkel sein. Besonders schön hingegen die südliche Resortseite. Ruhe und Wüstenpanorama, was will man mehr? Auch die Burg im Sand hat etwas von den Malediven, Stöpsel raus, Wasser weg, Puderzuckersand und Honeymoonatmosphäre. Wie viele Hoteldirektoren in den Emiraten, ist auch der vom Qasr Al Sarab ein Europäer, in diesem Fall mit Patrick Both ein Deutscher. So kann man mitten im Nirgendwo vom Brot beim Frühstück schwärmen. Auch was das Dinner unter dem Sternenhimmel in der Wüste angeht, ist Lob unumgänglich. Die besten Meeresfrüchte werden hier serviert. Und: Man kann endlich einmal Kamelmilch probieren. Die gibt es als äußerst schmackhaftes Willkommensgetränk mit Datteln und Honig. Gäbe es sie auch noch beim Check Out, bekäme das Experiment Wüste das wahrscheinlich süßeste Finale in den Emiraten.
Text: Uwe Lehmann und Manuela Blisse
5 Restaurants, Dining by Design, Villa BBQ, Pool, Spa, Tennisplätze, Meetingräume bis 250 Pers., Bibliothek, Shop, Fitness Center, Yoga, Kid’s Club, Business Center, Wi-Fi, Wüstenaktivitäten
SPA
5 Couple Spa Suiten, Hammam, Dampfbäder, Vichy Shower, „Ice Room“, Service punktet vor allem beim Frühstück und am Pool
Kontakt
Qasr Al Sarab Desert Resort by Anantara
P.O. Box 1312771
Qasr Al Sarab Road, Abu Dhabi, UAE
Tel. +971 2 886 2088, www.qasralsarab.anantara.com