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Neue Ausstellung in Festung Fürigen ist Besuchermagnet

Schroffe Felsen und kühle Temperaturen erwarten die Besucher beim Eintritt in die Festung, dann wechseln sich moderne Ausstellungselemente mit der ursprünglichen Ausstattung ab. Die im März 2018 eröffnete Ausstellung «Festung Fürigen von 1941 bis heute – Ausnahmezustand und Alltag im Berg» erzählt vom Bau, der Funktion und der Nutzung des Artilleriewerks am Vierwaldstättersee. Gegen 3000 Personen haben die neue Ausstellung bereits besucht. Der neue Audioguide und die zeitgemässe Gestaltung finden grossen Anklang.

Hinter den schroffen Felswänden des Bürgenbergs bei Stansstad versteckt sich die Festung Fürigen. Gebaut während des Zweiten Weltkriegs, war sie Teil des Réduits, der damaligen Verteidigungsstrategie. Das Artilleriewerk mit seinen zwei Kanonen hätte dazu beitragen sollen, einen deutschen Vormarsch in die Alpenregion abzuwehren. Auch im Kalten Krieg blieb die Festung in Betrieb, ausgerichtet auf neue Bedrohungsszenarien. Leuchtgelbe Projektionen auf Boden und Felswänden im Innern der Festung Fürigen weisen den Besucherinnen und Besuchern den Weg durch die neue Ausstellung. Dank der auffälligen Signaletik, die frisch und modern daherkommt, findet man sich auch in den verwinkelten Gängen gut zurecht. Das Eintreten in die Dunkelheit und das Erkunden der unterirdischen Welt faszinieren die Gäste – schon auf den ersten Metern taucht die Frage auf, wie sich das Leben im Berg angefühlt haben muss. Antworten darauf und auf viel mehr präsentieren sich auf vielfältige Weise. In der gesamten Ausstellung sind Informationstafeln zu finden, auch sie in Leuchtgelb gehalten. Bilder und Texte in deutscher und englischer Sprache vermitteln viel Detailwissen.

Audioguide im Stollenbereich In einem neu konzipierten audiovisuellen Hörspiel führt ein Moderator die Besucherinnen und Besucher durch die Festung. Auch der Audioguide ist in deutscher und in englischer Sprache bespielt. Grund dafür ist unter anderem, dass die Festung Fürigen seit Jahren ein beliebtes Ausflugsziel für Amerikanische Touristengruppen ist. Ausgangspunkt für das Hörspiel ist die aktuelle gesellschaftspolitische Frage nach der Bedeutung von Sicherheit, die im Rundgang aus einer historischen Perspektive beleuchtet wird. Die Moderation berichtet über den Bau und die sich wandelnden Funktionen der Festung Fürigen, führt Gespräche mit einer Historikerin und stellt zeitgenössische Quellen vor. Im Unterkunftsbereich der Anlage berichten mitunter Zeitzeuginnen und Zeitzeugen über ihre eigenen Erfahrungen, die sie im oder um den Berg gemacht haben. Wie sah beispielsweise der militärische Alltag während eines Wiederholungskurses in den 1970er Jahren aus und wie gestaltete sich das Verhältnis zwischen Soldaten und Vorgesetzten?

Vom Reduit zum Reality-Show-Stollen Das ehemalige Munitionsmagazin wurde umgestaltet um Platz für einen neuen Ausstellungsraum zu schaffen. Dort wird die Geschichte der Festung in ihrem historischen Kontext des Zweiten Weltkriegs und Kalten Kriegs aufgezeigt. Diese endete keineswegs im Jahr 1987, als die Festung als militärisches Verteidigungswerk ausgedient hatte. 1991 wurde sie von einem gut gehüteten Geheimnis zum öffentlichen Museum. Fast zwanzig Jahre später wiederum inszenierte das Schweizer Fernsehen darin eine Art Zeitreise in den Zweiten Weltkrieg. Männer zogen 2009 – nun als Soldaten verkleidet – für eine Reality-Show in den Stollen. Die Ausstellung im Munitionsmagazin bietet Raum zur Reflexion sich wandelnder Sicherheits- und Bedrohungsszenarien in der Schweizer Gesellschaft.

Alte Festung – aktuelle Fragen Die neue Ausstellung zeigt die gesellschaftlichen Entwicklungen in der Region auf. Sie spürt auf, wie geheim diese Festung wirklich war. Und sie erlaubt Einblicke in den Alltag der Männer, die in der Festung Fürigen bis in die 1980er Jahre ihren Dienst leisteten. Was hat die Festungssoldaten während des mehrwöchigen Aufenthalts im Berg beschäftigt? Welche Sorgen drückten und plagten sie? Was schrieben sie ihren Lieben nach Hause? Was haben das Stachelschwein und der Igel mit einer Festung aus den 1940er Jahren zu tun? Welche Bedeutung hat das Gefühl der Sicherheit in einer Gesellschaft und wie hat sich dieses seit 1941/42, als die Festung entstand, verändert?

Highlights der Ausstellung Alois Mathis, Leiter Ausstellungsbetreuung in der Festung Fürigen freut sich über die vielen Besucherinnen und Besucher. «Viele Gäste erfreuen sich trotz des tollen und vielfältigen Angebots an Informationen an ganz einfachen Dingen: Die alte Schreibmaschine im Bürozimmer ist ein Publikumsmagnet. Zudem kommt die Postkartenschreibstation sehr gut an. Besucherinnen und Besucher können ihren Liebsten eine Postkarte aus der Festung schreiben, ganz genauso wie dies früher die Soldaten machten.» Mathis ist vom Interesse an der neuen Ausstellung begeistert. Das Nidwaldner Museum bietet neben der freien Besichtigung während den Öffnungszeiten auch Führungen für Gruppen und Schulklassen an. Der Audioguide sowie die Ausstellung stehen in Deutsch und Englisch zur Verfügung. Führungen können in Deutsch, Englisch, Italienisch und Französisch gebucht werden. Die Festung Fürigen ist bis am 28. Oktober jeweils Samstag und Sonntag von 10-17 Uhr geöffnet. Jeden 1. Sonntag im Monat um 11 Uhr findet eine öffentliche Führung statt.
www.nidwaldner-museum.ch

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