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Wer jetzt ins Markgräflerland fährt, der fühlt sich wie „Gott in Frankreich“ angesichts der Fülle an Köstlichkeiten, die schon am Straßenrand die Sinne betören: Spargel und Erdbeerfelder, Weinreben soweit das Auge reicht und dazwischen mittelalterliche Städtchen, die zur Verkostung der edlen Tropfen einladen. Wer dann noch Lust auf eine Runde Golf hat, der hat die Qual der Wahl, denn sechs Plätze laden zu einem grenzüberschreitenden Spiel. Das Landhotel Bohrerhof in Hartheim hat dazu ein Gourmet-Paket geschnürt, das keine Wünsche offen lässt.
Eine Stippvisite ins Dreiländereck Baden-Württembergs

„Paradiesgärtlein“ Markgräflerland

Wo dieses Stück „Paradies“ genau anfängt und wie weit es reicht, hat niemand so genau gemessen. Grob gesagt liegt es im Dreiländereck zwischen Freiburg, Basel und dem Elsaß und grenzt an den südlichen Schwarzwald. Dem Namen nach waren es die badischen Markgrafen, die schon im 15. Jahrhundert dieser Region zu einem immerwährenden Bekanntheitsgrad verhalfen. Heute sind es vor allem die liebliche, leicht hügelige Landschaft und die versteckten beschaulichen Winzerdörfer, wo einer der ältesten Weine ausgeschenkt wird – der Gutedel. Die Historie sagt, dass er vor über 200 Jahren vom Badener Markgraf Friedrich vom Genfer See ins Markgräflerland eingeführt wurde und fortan auch als „Markgräfler“ seine Karriere als leichter, sehr bekömmlicher Weißwein startete. Besonders in den Frühlingsmonaten wird er zum Star auf diversen Weinfesten, den Winzerhocks, kulinarischen Weinwanderungen und auf den 100 Events, die bis Ende Juni hier geboten sind. Schließlich feiert auch noch die Badische Weinstraße ihr 70. Jubiläum, was zusätzlich noch zu einem Besuch animiert. Und natürlich zum Verkosten aller Rebsorten, die hier reifen: Vom Weißburgunder, Grauburgunder, Gewürztraminer, Müller-Thurgau bis zu den Spätburgunderweinen. Sie alle gedeihen hier bestens auch der milden Winde wegen, die früher als sonst wo die Obstbäume und Gärten erblühen lassen. Kein Wunder, dass auch die Einheimischen hier lustiger und entspannter sind als anderswo – vor allem in den Weindörfern von Bad Bellingen bis Efringen-Kirchen, Ballrechten, Dottingen bis Auggen. Ob Sie nun diese per Pedes, mit dem Fahrrad oder Auto erkunden, Sie werden auch von der Vielfalt der Dreiländer-Kulinarik begeistert sein – vom Bibeleskäs mit Bratkartoffeln bis zu den Flammkuchen auf Elsässer Art und heimischen Spargel.

Golf & Genuss im Markgräflerland

Wer sich im Dreiländereck Basel, Mulhouse, Freiburg für das Spiel mit dem weißen Ball entscheidet, hat an die 22 Optionen zur Auswahl. Davon haben wir im Markgräflerland 6 mal 18-Löcher entdeckt, was für einen Wochenend-Trip die Qual der Wahl bedeutet. Letztendlich hat jedoch das kulinarische Erlebnis die Entscheidung beeinflusst: Das Landhotel Bohrerhof, mitten im Spargelgebiet von Hartheim bot uns nicht nur die angenehmste Logis, ein unvergessliches Spargel-Erlebnis und dazu noch zwei entspannte Runden Golf auf den beiden 18-Loch-Plätzen Tuniberg und Golf du Rhin.
Ersteren erreichten wir in 15 Minuten und wurden schon beim Eintreffen von einem Storch begrüßt, der gerade auf sein Nest zusteuerte. Überhaupt gibt es hier dank der vielen Biotope eine rege Fauna zu beobachten – von Schwänen. Fasanen und wohlklingende Vogelstimmen. Unzählige Pflanzenarten nebst angelegter Streuobstwiese zeugen von der guten Landschaftspflege des Platzes, der sich über 90 Hektar ausbreitet. Dass der Platz auch einige Tücken hat, sei hier besonders für Golf-Rookies erwähnt: Doglegs versperren nämlich die Sicht auf das Grün und sind von hohen Bäumen gesäumt, während die Grün-Annäherung oft schmal und das Grün selbst von Bunkern umrahmt ist. Trotzdem gelingen auch Pars und Birdies mit geraden Schlägen und der nötigen Strategie. Übrigens ist der Tuniberg mit seinen Rebstöcken allgegenwärtig und macht Lust auf ein Gläschen danach. Das Restaurant „tunigarden“ serviert dazu köstlichen Flammkuchen und weitere Schätze aus der Küche.
Der zweite Golfplatz „Golf du Rhin“ liegt im benachbarten Frankreich auf einer Kanalinsel im Landschaftsschutzgebiet und kann stolz auf sein Zertifikat für Nachhaltigkeit sein. Eröffnet im Jahr 1969 und designt von Stararchitekt Donald Harradine, wirkt er vor allem durch den alten Baumbestand, der an Vielfalt kaum zu überbieten ist. Dadurch sind die Fairways meist schmal und verlangen ein exaktes Spiel.

Spargel satt und die Vielfalt einer Landküche

Was wäre das Dörfchen Hartheim ohne den Bohrerhof, fragt man sich, wenn man hier ankommt. Als erstes fällt das ganz in Weiß-Grün designte Restaurant ins Auge, dass am Wochenende rammelvoll war. Gleich daneben das in verschieden Grünfarben gestaltete neue Hotel und dazwischen ein Parkplatz, der aufgrund der Größe auch den Ansturm der Besucher signalisiert. Die meisten von ihnen kommen wegen der guten Küche und des Landmarktes, der wirklich jeden Wunsch erfüllt und vor allem am Wochenende sehr gut frequentiert ist. Dahinter geht es dann zu den Schatzkammern mit Spargel, Zucchini, Kürbis, Chicorée, Feldsalat und neuerdings auch Erdbeeren, angebaut auf 200 Hektar eigenem Land. „Farm to Table“ - vom Acker direkt auf den Tisch - ist das Schlagwort der Familie Bohrer, die mit 50 Angestellten den Familienbetrieb stemmen. Dabei wird konsequent auf Nachhaltigkeit gesetzt. Dies erfährt man von Sebastian Bohrer bei einer Hotel – und Hofführung, die das Konzept des Bohrerhofes nochmals offen legt: Die Verwendung heimischer Hölzer, wie Tanne und Fichte aus dem benachbarten Schwarzwald, eine solarbetriebene Photovoltaikanlage für Gastronomie, Hotel, Landwirtschaft und später auch für das Badehaus und ein autarkes Heizungs- und Kühlungssystem. Die saisonalen Produkte aus der Landwirtschaft wandern direkt in das Hof-Restaurant mit 200 Sitzplätzen und aus der eigenen Hofbäckerei und -Konditorei kommen die Brot- und Backwaren, Kuchen und Torten. Ein stimmiges und ganzheitliches Konzept aus Landwirtschaft, Landmarkt, Landküche und eben Landhotel. Last not least punkten die 64 Zimmer durch ihre Größe, den Balkon und die Weitsicht bis zum Kaiserstuhl. Ein weiterer Hingucker wird in naher Zukunft die neue Gartenanlage mit Naturdeich hinter dem Hotel sein und der geplante Pool als Relax Zone nach einer Golf- oder Fahrrad-Tour. Denn diese stehen schon in einem eigenen Gebäude zum Gebrauch bereit. Beste Empfehlung für eine Stippvisite auf dem Weg ins Dreiländereck, denn das Hotel liegt direkt in Autobahn-Nähe und im Restaurant gibt es Spargel in allen Variationen, serviert unter dem Motto „echt - ehrlich – herzlich“. Die Wein Begleitung dazu liefert das Weingut Heinemann aus Scherzingen, dessen 2018 »Selection SL Alte Reben« Scherzingen Batzenberg Chardonnay trocken“ vom Fallstaff 94 Punkte einheimste. Eine Weinprobe in dem über 400 Jahre alten Weinkeller gehört deshalb auch zu den ausdrücklichen Empfehlungen des Bohrerhofes, der man nur zu gerne nachkommt.

Weitere Infos:
www.markgraefler.de
www.bohrerhof.de
www.weingut-heinemann.de
www.golfclub-tuniberg.de
www.golfdurhin.com

Text & Fotos: Elsa Honecker

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