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Eine Rundreise durch die größte Insel Italiens führte mich im letzten Jahr auf die Spuren der Griechen, Araber und Normannen und des Staufers Friedrich II., was einer Bildungsreise gleichkam. Ließ mich Palermo, als architektonisches Juwel entdecken, das Valle dei Templi als Weltkulturerbe, den Ätna als allseits präsenten Vulkan, und eine feine Küche mit Wein von der Insel. Golf hatte dabei nur eine Nebenrolle aber immerhin mit vier Plätzen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Angekommen in Palermo
Als italienische Kulturhauptstadt 2018 gilt sie auch als arabischste Stadt Italiens und Street Food-Metropole, was sich im Viertel Albergheria als arabisch-normannisches Erbe Palermos am besten zeigt. Auf einer geführten Halbtags-Tour mit Massimo standen die Kirchen im Vordergrund: die wunderschöne Kathedrale von Palermo aus dem 12. Jahrhundert, die Gesù-Kirche, eine der wichtigsten Barockkirchen hier und die Kirchen San Cataldo und Martorana, zwei weitere Kirchen aus der normannischen Sizilien-Ära und UNESCO-Weltkulturerbe. Wir schlenderten durch die malerischen Straßen des Sestiere Politeama und sahen so berühmte Gebäude wie das Teatro Politeama und Massimo, eines der größten Opernhäuser Europas. Dabei erzählte Massimo von der arabisch-normannischen Ära und den religiösen Bräuchen in der Cappella Palatina, im Palazzo Reale aus dem 12. Jahrhundert. Nach so viel Architektur mit verschiedenen Baustilen von der Gotik über die Frührenaissance bis zum Barock freuten wir uns auf die Capo-Straßenmärkte mit verschiedenen Ständen, allerlei Speisen, bunten Textilien und einem Gewusel von Menschen. Unser Streifzug endete dann am barocken Villen-Platz, wo das pulsierende Leben zwischen allerlei Souvenirläden zu beobachten war. Dann war es auch Zeit, sich dem hervorragenden Essen zu widmen. Gerade gegen Ende Mai gibt es hier Mispeln und Erdbeeren, gefolgt von Aprikosen, Kirschen. und kleinen, süßen Birnen. Die Landschaft ist voller wilder Fenchel, Spargel und Artischocken. Wir probierten Pasta con le Sarde (Pasta mit frischen Sardinen, wildem Fenchel und Pinienkernen) danach Thunfisch oder Schwertfisch und natürlich Cassata zum Schluss. Ja, es gäbe auch eine Option für Golf hier mitten in der Stadt. Der Golf Club Palermo Parco Airoldi ist zwar nur ein 9-Loch Par 3 Platz, liegt aber wunderschön in einem 210.000 m² großen Park aus dem 18. Jahrhundert und ist allemal eine Runde Golf wert.

Belle-Époque-Juwel Villa Igea
Logieren direkt am Meer auf einer Anhöhe, umgeben von Palmen, Pinien und Zypressen – das bietet dieses Grandhotel, namens Villa Igea. Aus dem Dornröschenschlaf erweckt wurde dieses Juwel vom italienischen Hotelier Rocco Forte und seiner Schwester Olga Polizzi, die wie immer für das Design der Hotelgruppe verantwortlich ist. Staunend findet man sich mitten in der Belle-Époque-Zeit wieder, die sich im gesamten Hotel in einer Weise widerspiegelt, wie man sie sonst nirgends so konsequent umgesetzt findet: Im Innenbereich hauptsächlich mit italienischen Herstellern - ob mit Carrera Marmor, Scianna Keramik , Rattanmöbel und schönem Parkett, Wand-Fresken von Ettore de Maria Bergler, dem Künstler, der auch die Fresken im Prunksaal „Sala Basile“ geschaffen hat. Selbst in den Korridoren wird man von prachtvoller Natur an den Wänden begleitet sowie von Kunstgegenständen, die von Spiegeln und Möbeln des Architekten Basile komplettiert werden. Welch ein Glück, hier zu wohnen! Denn die großzügigen 72 Gästezimmer und 28 Suiten, alle in verschiedener Farbgebung – von Granatapfelgelb, Salbeigrün, Hibiskusblau bis Bernstein und ausgestattet mit prächtigen Stoffen nebst Antiquitäten garantieren ein opulentes Wohngefühl. Dazu noch der wunderschöne Blick aus dem Fenster zum Meer über Zypressen, Palmen und allerlei blühendes Gesträuch in der Parkanlage, wo sich auch das SPA-Gebäude befindet. Hier diniert man im Restaurant Florio nach Ludwig dem XVI., ausgerichtet mit Blick auf das Tyrrhenische Meer oder in der Igea Terrazza Bar inmitten eines Sandstein Gewölbes mit Original-Fresken des sizilianischen Künstlers Eugenio Morici. Für mich und alle Kunst-Fans ein unvergessliches Erlebnis.

Die Reise in den Osten der Insel
Auf der Fahrt am Ionischen Meer entlang passierte ich Catania, bekannt als die Lavasteinstadt bis zur geschichtsträchtigen Bergstadt Taormina. Dazwischen liegen ein paar charmante Fischerdörfer, eingerahmt von romantischen Badestränden. All dies überblickt von oben der höchste noch aktive Vulkan Europas, der Ätna, dessen Anwesenheit das gesamte Gebiet seit jeher geologisch, kulturell, gastronomisch und historisch geprägt hat. Weinberge bedecken die unteren fruchtbaren Hänge von „A Muntagna“, wie die Einheimischen ihren Vulkan nennen, und der Wein, der aus lokalen Rebsorten wie Nerello Mascalese und Carricante hergestellt wird, ist von ausgezeichneter Qualität. Das 17. Jahrhundert brachte zwei entscheidende Ereignisse mit sich: 1669 der Ausbruch des Ätna, der Catania in Lava einhüllte und das zweite war das Erdbeben von 1693, das große Teile von Catania (sowie die Städte des Val di Noto) zerstörte. Das Zentrum der Stadt wurde hernach im eleganten Lavastein-Barockstil wieder aufgebaut. Lohnenswert für eine Besichtigung sind hier die Kathedrale Sant' Agata, der Piazza Duomo und die lebhaften Märkte. Vergleichsweise turbulent geht es dagegen in Taormina zu. Dank seiner herrlichen Lage auf einem Hügel, seinen pittoresken Fußgängerzonen, seinen Stränden und seinem griechisch-römischen Theater mit Blick auf den Ätna ist Taormina die meistbesuchte Stadt Siziliens.

Golfen mit dem Ätna im Visier
Ich war nach kurzer Suche im Örtchen Castiglione die Sicilia und im Hotel Il Piccioli Etna Resort & Spa auf 600 Meter Höhe angelangt. Was von außen wie ein ehrwürdiges Grandhotel aussieht, wirkt innen ein wenig veraltet. Zwar sind die Räume großzügig und man wählt hier zwischen, Standard,- Maisonette,- und Suiten-Zimmer aber der Ausstattung würde eine Renovierung guttun. Das Gleiche gilt auch für das riesengroße Clubhaus, früher mal eine Krankenstation, das weder Essen noch einen vernünftigen Pro Shop bietet. Aber das sollte noch im letzten Jahr renoviert werden. Über den gleichnamigen 18-Loch-Platz, der gleich nebenan liegt, kann ich trotz einiger Mängel nur positives berichten: Vor allem das abwechslungsreiche Layout bergauf Richtung schneebedecktem Ätna ist mir in Erinnerung geblieben. Auch der alte Baumbestand, der ins Spiel kommt, die vielen Doglegs und verborgenen Teiche. Attraktive Vulkan Felsen teilen manchmal das Fairway, das sich schmal bergauf-und abwindet. Schöne Abschläge von oben ins Tal ergeben letztendlich einen guten Score – wenn man sich auf den mehrstufigen Grüns zurechtfindet!

Schöner Wohnen im Il Borgo di Lucce mit dem I Monasteri Golf Resort & Spa
Auf der Fahrt über Messina nach Syrakus kommt man an der Altstadt namens Insel Ortigia nicht vorbei. Gleich am Eingang der Apollo Tempel, das Castello Maniace, der Piazza del Duomo und die Kathedrale. Wer dann noch Lust hat, verlustiert sich am Hafen oder in den Gassen der Altstadt. Nach kurzer Fahrt erreicht man dann das „Borgo“. Dass es sich dabei um ein ehemaliges Benediktinerkloster handelt, lässt nur mehr der Name des 18-Loch-Platzes erraten. Denn der ehemalige Landsitz mit älteren und modernen Gebäuden, großzügigem Pool in der Mitte und schöner Terrasse mit Blick auf den Golfplatz ist ein herrliches, ruhiges Urlaubsdomizil. Vor allem das Restaurant mit Gourmetküche und die stylische Bar mit Kunst an den Wänden überzeugen jeden Kritiker. Ja, wenn nicht der Platz selbst in bedauerlichem Zustand gewesen wäre. Dem pflichtete auch Marco, der neue Manager bei und will nun einiges verbessern. Ob es bis heute gelungen ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Trotzdem – das Layout mit riesigen Kakteen, Pinien, Agarven und Wein lässt auf ein schönes Spiel hoffen, zumal der Platz nie überlaufen ist. In Erinnerung geblieben ist das vielleicht spannendste Loch - die 17, ein langes Par 5 mit Doppel-Dogleg, das bei guten Platzverhältnissen zu einer echten Herausforderung wird. Man darf gespannt sein ob der neue Manager einen Neustart schaffen kann. Viel Glück dafür von meiner Seite!

Good News im Südwesten Siziliens
Nahe dem Fischerdorf Sciacca liegt auf einem 230 Hektar großen Grundstück das Verdura Golf & Spa Resort, umgeben von Oliven- und Orangenbäumen sowie vom Geläuf des gleichnamigen neuen 18-Loch-Platzes, dem „East-Course“. Der beste Platz für eine 45-Loch-Golfanlage, fand der CEO der Rocco Forte Collection und dafür engagierte er den kalifornischen Golfplatz-Architekt Kyle Phillips. Was dabei herauskam, brachte das “Verdura Golf & Spa Resort” gleich mal in das Rating der besten Golfresorts Europas. Dazu gehören heute zwei aufregend schöne 18-Loch-Plätze, wobei der „Neue“ nach der Umgestaltung nun als eine Art Links-Course am Meer entlangläuft und aus dem Stand gleich als Nr. 3 der Besten Europas zählt. Dazu noch ein 9-Loch-Par 3-Platz, der bestens geeignet ist für Trainings und für die Golf Akademy. Auch wenn man wie ich schon einmal hier war, hat man das Gefühl als wären alle drei Plätze schon immer da gewesen, denn sie fügen sich perfekt in die Landschaft ein und schlängeln sich zwischen Zitrus- und Olivenhainen von den Ausläufern der Berge bis hinunter zum Mittelmeer. Schon von Weitem lockt hier das Clubhaus, das als ehemaliges Castell mit tiefrotem Turm am Hügel liegt. Einerseits modern und exklusiv eingerichtet, mit den neuesten Brands der Golfmode, beherbergt es außerdem noch eine rustikal wirkende Pizzeria mit eigenem Pizzaofen, dessen feine Gerüche nach der Runde zum Bleiben animieren - wenn man nicht das Glück hat in diesem 5-Sterne Resort zu wohnen: Alle 203 Zimmer und Suiten, mit Terrasse und Meerblick wurden mit Liebe zum Detail ausgestattet: Möbel und Stoffe sind samt der Beleuchtung stilvoll aufeinander abgestimmt und jedes Zimmer strahlt in original sizilianischen Farben. Romantiker freuen sich über das Himmelbett in dunklem
Holz und weißen Vorhängen, über die Hängematte auf der Terrasse für Zwei und über die vielen Pflanzen im Patio als Vorraum der Suite. Und genauso will es Sir Rocco Forte:
„Design soll komfortabel und praktisch sein, Luxus hingegen einfach und elegant“. Auch das Dinner-Konzept ist außergewöhnlich und in den vier Restaurants zu genießen: Im „BUONGIORNO“ mit Kinder-Menü, im „LA ZAGARA“ à-la-Carte-Köstlichkeiten, im „LIOLA‘ “ Pasta und Pizza sowie im „AMARE“ am Strand Barbecue und Fisch. Besonders das „Private Dining“ bei Kerzenlicht an den romantischen Ecken des Resorts begeistert nicht nur die Honeymooner, die das Resort bevorzugt goutieren. Was Golfer hier noch besonders schätzen, ist das 4.000 m2 große SPA mit elf Behandlungsräumen und Terrassen für Anwendungen im Freien. Dabei liegt der Focus auf Anti-Aging, Entgiften, Detox, Diät und Energising, mit Ingredienzien aus regionalen Produkten. Mit vier Thalassotherapie-Pools, Hammam, Sauna, Gym, Yoga, eine Kosmetikabteilung und Relaxzonen ist das Angebot hier wirklich einmalig für ganz Sizilien. Auch weil es neben dem Golfangebot # noch sechs Tennisplätze, einen 60-Meter-Infinity-Pool, einen Fußballplatz, ein ausgestattetes Fitnessstudio mit einem umfassenden Programm an Fitness- und Meditationsaktivitäten sowie Joggingpfaden gibt, die sich durch die Oliven- und Zitrushaine des Anwesens schlängeln. Wer dann wirklich noch etwas vermisst, der kann sich noch auf eine Kultur-Wanderung ins Tal der Tempel, einer der Weltkulturerbestätte begeben oder sich im nahegelegenen Agrigento verlustieren.

Weitere Infos:
Golf Club Palermo Parco Airoldi
www.golfclubpalermo.com
Il Picciolo Etna Golf

Castiglione di Sicilia
www.ilpiccioloetnagolfresort.com
I Monasteri Golf

Borgo di Luce, Siracus

www.imonasterigolfresort.com
Verdura Golf & Spa Resort

Sciacca

www.roccofortehotels.com

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